Der Figurmacher
Form von Ausreden in den Weg legen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen: Reden Sie sich nicht schön, werden Sie schön! Reden Sie sich nicht raus. Dulden Sie keine Ausreden. Der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind Sie selbst und Ihr Leben ist zu kurz, zu wertvoll für Ausreden!
Übergewicht ist eine Volkskrankheit.
Schritt 7: Epidemie Fettleibigkeit – Schluss mit lustig! – Gesundheitsrisiken
Als meine kleine Tochter gerade ein paar Monate alt war, war in den Medien plötzlich von nichts anderem mehr die Rede als von der todbringenden, menschheitsbedrohenden Schweinegrippe. Ich selbst war zeitweise etwas beunruhigt, Menschenansammlungen mied ich, wann immer möglich, und zugegeben, auch ich überlegte ab und an, ob ich mir nicht doch ein paar der offensichtlich überteuerten Mundschutz-Handschuh-Sets zulegen sollte. Menschen weltweit wurden vor dieser Epidemie gewarnt. Menschen weltweit bunkerten teilweise Nahrungsmittel in ihren Kellerräumen und wappneten sich für eine eventuell eintretende Notsituation.
Laut OECD steigt mit jeweils 15 Kilo zu viel das Risiko, früh zu sterben, um 30 Prozent. In Deutschland werden derzeit 60 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen als übergewichtig eingestuft und jeweils 16 Prozent als fettleibig. Muss man sich an dieser Stelle nicht fragen, was die größere Bedrohung für uns ist? Die Epidemie „Fettleibigkeit“ ist längst ausgebrochen und breitet sich rasend schnell immer weiter aus. An den Folgen dieser Epidemie sterben täglich tausende Menschen – nur haben wir leider verlernt, dieser Epidemie genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Vogelgrippe, Schweinegrippe, BSE, diese Begriffe jagen uns kalte Schauer über den Rücken – Übergewicht? Merken Sie was?
Jeder kennt sicher das Bild kreischender Kinder, die an der Supermarktkasse ihre gestressten Eltern dazu bewegen wollen, ihnen mindestens eine der vielen Süßwaren zum sofortigen Verzehr zu erlauben. Fast immer geben sich die Eltern nach wenigen Minuten geschlagen, selbst der stärkste Wille bricht unter den Blicken der umstehenden Einkaufenden und dem Geschrei von Sohn oder Tochter. – Mir selbst ging es nicht anders. Hat sich mal jemand gefragt, warum es keine „Obstkasse“ gibt? Wäre das nicht der richtige Ansatz? Ach ja, ich vergaß, die „Markenbindung“… Ich finde, in Anbetracht des bestehenden Gesundheitssystems und der Prognose für die kommenden Jahrzehnte wäre eine „Gesundheitsbindung“ die bessere Alternative. Also versuche ich so oft es geht, einen Apfel oder eine Banane aus der Handtasche zu zaubern, wenn meine Tochter an der Kasse Heißhunger bekommt. Ich sage ihr jeden Tag, dass man von gesundem Essen „groß und stark“ wird und von ungesundem Essen „klein und dick“. – Das ist für 3-Jährige einfach verständlich, und siehe da: Mittlerweile freut sie sich darüber, wenn sie an der Kasse statt Schokolade etwas bekommt, das sie auch „groß und stark“ macht!
Ich habe sehr lange Fit-Kids-Kurse gegeben, also Sport gemacht mit Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren, die drei Mal pro Woche Sport machen wollten bzw. sollten. „Der Muskelzug nimmt heute bereits im Kindesalter ab“, das hatte ich in der Theorie gelernt. Was das in der Praxis bedeutet, musste ich durch meine Fit Kids schmerzlich feststellen: Die Kinder waren schlicht und ergreifend nicht in der Lage, Sit-ups oder Liegestütze zu machen, weil ihnen jegliche Muskelkraft fehlte. Einfachste Übungen konnten selbst unter größter Anstrengung der Kleinen nicht durchgeführt werden – Motorik gleich Mangelware. Playstation oder Wii spielen, das konnte allerdings jeder von ihnen einwandfrei, erzählten sie mir stolz. Ich mag selbst kein besonders sportliches Kind gewesen sein – aber ich konnte zu jeder Zeit auf Bäume klettern und Liegestütze machen, ab und an gewann ich sogar ein Wettrennen. Mit Computerspielen kann ich bis heute nichts anfangen – und das ist gut so.
Im ersten Moment machte mich diese Erfahrung wütend – auf die Eltern, auf die Gesellschaft, auf Fast-Food-Konzerne. Dann fiel mir eine weitere Tatsache ein, die ich in der Theorie gelernt hatte, und meine Wut wandelte sich in eine hilflose Traurigkeit. „Zum ersten Mal in der Geschichte werden unsere Kinder die Lebenserwartung ihrer Eltern unterschreiten.“ Übersetzt heißt das: Unsere Kinder werden im Durchschnitt jünger sterben als wir selbst.
Ich kann und möchte an dieser Stelle keine Bemerkung einbauen, die Sie schmunzeln
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