Der Figurmacher
lässt. Die Epidemie, von der fast keiner spricht und vor der man sich kaum fürchtet, hat längst unsere Kinder infiziert. Dieses Wissen verbreite ich jeden Tag in der Hoffnung, dass es die Menschen wachrüttelt. – Das ist meine Pflicht als Mensch. Mein Kind wird dieser Epidemie nicht zum Opfer fallen. Ich werde ihr nicht zum Opfer fallen. – Das ist meine Pflicht als Mutter.
Schritt 8: Das Leben ist kein Ponyhof, leider! – Frustessen
Es ist Samstagmittag. Direkt vor dem Bistrobereich eines großen Einkaufscenters liegt ein kleines Kind, schlägt mit Händen und Füßen wütend auf den Boden und nach allem, was sich in seine Nähe wagt. Das grelle Kreischen hat innerhalb von Sekunden die Aufmerksamkeit des kompletten Einkaufscenters geweckt und die ersten Schaulustigen eilen herbei. Ich stehe hilflos, peinlichst berührt, schweißüberströmt und beladen mit Unmengen von Tüten vor diesem, meinem Kind und kann eigentlich nur abwarten, bis das „Tantrum“ (so nennt man das in pädagogischen Ratgebern) vorüber ist. Bemerkungen verärgerter oder „besorgter“ Mitmenschen prallen scheinbar unbemerkt an mir ab, ich wurde ja schließlich gut erzogen. Irgendwann beuge ich mich zum wiederholten Male hinab und versuche, mein Kind wenigstens vom Ort des Geschehens fortzubewegen. Als es mir gerade unter größtem Widerstand meiner Tochter gelingen will und ich mit dem strampelnden, kreischenden Bündel auf dem Arm sowie einem Dutzend Tüten in der Hand das Weite suchen möchte, taucht bereits der alarmierte Sicherheitsdienst des Einkaufscenters auf. „Wie nett, Hilfe naht!“, denke ich für einen Augenblick. – „Sagen Sie mal, haben Sie Ihr Balg nicht im Griff? Muss das unbedingt vor dem Bistrobereich sein?“, keift mich der Sicherheitsdienst an.
ERFAHRUNGSBERICHT
Persönliche Angaben:
Name: Nina Alter: 30
Körpergröße: 179 cm
Beruf: Personal Trainerin & eigenes Fitnessstudio
Hobbys: Sport
Gewicht früher/heute: vor 1,5 Jahren: 86 kg/aktuell: 75 kg (Offseason)
Was hat sich an deiner Figur verbessert?
Körperfett von 26 % auf 14,5 % runter.
Was sagen andere Menschen, wenn sie sehen, dass du gesund isst und regelmäßig zum Training gehst?
Sie sind begeistert von meinem Erfolg und motiviert fürs eigene Training. Allerdings gibt es auch genug Leute, die meinen, dass ich dadurch keine Lebensqualität habe.
Was bedeuten dir Partner und Familie?
Mein Mann Cenk ist mein liebster Trainingspartner. Wir pushen uns gegenseitig – ohne ihn würde ich wohl weniger Gewichte auflegen, als ich könnte. Er motiviert und fördert mich. Im Training sind wir beide wie zwei Maschinen. So wie Trish und Branch Warren ;-).
Meine Eltern und mein Bruder waren auch schon immer sportlich. Aktuell habe ich meine Eltern sogar zum Krafttraining gebracht.
Wie wichtig sind deiner Meinung nach der Partner, Trainer, etc. für den Erfolg/die Motivation?
Wenn dein Partner nicht 100%ig hinter dir steht, dich vorantreibt, motiviert, kritisiert und alles was dazugehört, dann wird es meines Erachtens sehr schwer. Der Partner muss ja nicht unbedingt die gleiche Sportart betreiben, aber er muss sie akzeptieren und am besten unterstützen. Der Partner sollte einem Kraft geben und nicht im Weg stehen. Den richtigen Trainer zu finden ist schwer. Wichtig ist es meiner Meinung nach, einen Trainer zu haben, der selbst weiß, wovon er redet (sprich: Wettkämpfe hinter sich hat), und auf einen eingehen kann. Was nützen mir Trainings- oder Ernährungspläne, die nicht zu mir passen? Dennoch sollte jeder seinen eigenen Weg finden und auf seinen Körper hören – denn das kann kein Trainer der Welt für mich tun.
Wo siehst du dich sportlich und privat in ca. drei bis fünf Jahren?
Sportlich: Deutsche Meisterin werden
Privat: weiterhin so glücklich sein
An was denkst du, wenn du den Begriff Bodybuilding hörst?
- an intensives Training mit Wettkampfbeteiligung
- an fettfreie, muskulöse Körper
- an harte Arbeit
- an Reiswaffeln
Welchen Rat kannst du den Leserinnen dieses Buches geben?
Eisen macht schön – man muss es nur bewegen.
Ich könnte diese Geschichte nun den Tatsachen entsprechend fortsetzen. Es regnet in Strömen, als wir endlich zu Hause ankommen. Bei dem Versuch, mit Kind und Einkäufen die Straße zu überqueren, warte ich vergeblich auf einen netten Autofahrer, der wenigstens kurz das Tempo verringert, und als wir die Straße nach gefühlten 30 Minuten im Regen endlich überqueren können, reißen zwei
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