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Der Flammenengel

Der Flammenengel

Titel: Der Flammenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Organisatoren hatten sich eingefunden, um eine Konferenz abzuhalten. Man sprach über den Fall.
    Sir James war der führende Kopf. Auch Rock Dennison wurde hinzugezogen, ein Vertreter der Stadt war ebenfalls da, hinzu kam noch der Chef der Feuerwehr und der Leiter des Katastrophenschutzes. Dennison wurde gebeten, über seine Erfahrungen zu berichten. Er begann mit seinem emotionslosen Bericht, der erst engagierter wirkte, als er auf die Dinge zu sprechen kam, die ihm persönlich unerklärlich erschienen.
    »Es muss ein Feuer gewesen sein, wie wir es nicht kennen, Gentlemen«, sagte er. »Mir jedenfalls ist es noch nicht untergekommen, und ich habe fast alle Brandsätze analysiert, die es gibt, darauf können Sie sich verlassen. Mir ist auch das verdammte Napalm nicht fremd, aber hier stehe ich vor einem Rätsel.«
    »Das wir bald lösen werden, dessen bin ich mir sicher«, erklärte der Superintendent.
    »Wirklich?« höhnte Dennison.
    Sir James warf ihm einen irritierten Blick zu. Diesen Ton konnte er nicht vertragen. »Erklären Sie Ihre Antwort mal genauer.«
    »Okay, Sir, ich weiß, wie sehr Sie Ihre Leute schätzen, aber auch ein Sinclair kann keine Wunder vollbringen, glauben Sie mir. Er steht vor dem gleichen Rätsel wie wir.«
    »Meinen Sie das so, wie Sie es formuliert haben?«
    »Ja.«
    Sir James nahm einen Schluck von seinem Magenwasser und sah die gespannten Blicke der anderen Personen auf sich gerichtet. »Ich finde, dass Mr. Dennison, seine fachliche Qualifikation in allen Ehren, ein wenig übertrieben hat. Es ist mir inzwischen sehr wohl bekannt, wie sich das Feuer, das so verheerend gewirkt hat, zusammensetzt.« Sir James holte tief Luft und legte seine Stirn über den Rändern der Brillengläser in Falten. »Meine Herren, was ich Ihnen nun mitteile, muss unter uns bleiben. Und zwar strikt unter uns. Das Feuer, über das wir diskutieren, stammt nicht von dieser Welt!«
    Nach dem letzten Satz legte der Superintendent bewusst eine Pause ein, um die Reaktionen der anderen abzuwarten.
    »Nicht von dieser Welt?« fragte der Vertreter des City-Bürgermeisters. Er begann zu lachen. »Aber wieso…«
    »Lassen Sie es mich erklären. Ich möchte es einmal mit dem Begriff Höllenfeuer umschreiben.«
    Dennison wollte als einziger anfangen zu lachen, sah jedoch in die ernsten Gesichter der anderen und hob die Schultern. Zum Zeichen, dass er sich heraushalten wollte.
    »Ja, das müssten Sie uns erklären«, meinte der Feuerwehrboss und spielte mit einem Bleistift. »Es ist Feuer aus der Hölle. Geschickt worden vom Teufel. So lautet die Erklärung.«
    »Und das glauben Sie, Sir?«
    Dennison sah nach der Frage seines Chefs wieder Land. »Ich kann mir es nicht vorstellen.«
    »Das kann wohl keiner von uns«, gab Sir James ihm recht. »Finden wir uns mit den Tatsachen ab.«
    »Okay«, wandte der Feuerwehrboss wieder ein. »Wenn es Höllenfeuer ist, womit kann man es dann löschen? Vielleicht mit Weihwasser?«
    »Möglich.«
    »Das glaubt Ihnen keiner, Sir.«
    »Dann fragen Sie Mr. Dennison, was er herausgefunden hat, als er die Trümmerreste analysieren ließ. Nichts. Er entdeckte keinen Hinweis auf irgendeinen Brandsatz. Keinen Zünder, keine chemische Verbindung, es war nichts vorhanden.«
    »Das stimmt allerdings«, gab Dennison kleinlaut zu.
    Sir James breitete die Arme aus. »Also habe ich recht gehabt. Und ich sage Ihnen weiter, dass wir noch mit weiteren Feuersbrünsten rechnen müssen.«
    »Was tun denn Ihre Männer?« wollte der Polizeichef wissen.
    »Ihr Bestes.«
    »Reicht das aus?«
    Sir James hob die Schultern. »Ich hoffe es für meine Leute. Ich hoffe es wirklich. Meine Leute werden Sie kaum an den Stellen finden, wo die Feuer aufgeflackert sind, denn beide versuchen, die Wurzel allen Übels abzutöten.«
    »Das müsste ja dann der Teufel sein, wenn man Ihren Worten folgen sollte«, meinte Dennison. »So könnte man es sehen.«
    »Eine Welt ohne Teufel ist direkt ohne Reiz!« Dennison versuchte zu spotten, sah den ärgerlichen Blick des Superintendenten und hielt lieber den Mund.
    Dafür meldete sich das Telefon. Sir James saß am günstigsten, nahm ab, lauschte einige Sekunden, gab einen Kommentar und legte den Hörer wieder auf. Während des Gesprächs hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet, zudem war er blasser geworden.
    »Was ist los?« wurde er gefragt.
    »Der nächste Brand«, erwiderte er mit leiser Stimme. »Diesmal sieht es schlimmer aus. Ein Schiff steht in Flammen, und der

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