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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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keinen Verdächtigen. Warum sollte ich denken, dass Ruth ihre Freundin ermordet hat?«
    »Ich weiß es nicht. Aber Ruth scheint zu denken, dass sie eure Hauptverdächtige ist … weil sie die letzte Person ist, die Hester lebend gesehen hat.«
    »Bis jetzt. Vielleicht meldet sich noch jemand, der Hester später gesehen hat. Ruth ist nicht unsere Hauptverdächtige. Wir haben im Moment überhaupt keinen Verdächtigen.«
    »Aber sie steht auf eurer Liste möglicher Täter?« Alan hatte das Tropfsieb auf das Ablaufbrett gestellt und wischte das verschüttete Wasser auf. Sie konnte nur seinen blonden Haarschopf sehen, unter dem seine Stimme hervorkam.
    »Jeder steht auf meiner Liste möglicher Täter.« Er richtete sich auf und sah sie an.
    »Betrachte es von dieser Seite. Du hast Hester gefunden. Ich könnte sogar dich verdächtigen. Sieh mich nicht so an! Sie war seit anderthalb Stunden tot, als du in diese Kirche spaziert bist, jedenfalls nach Fullers Meinung.« Meredith starrte ihn an.
    »Sie war die ganze Zeit in der Kirche, und niemand hat sie gefunden?«
    »Ah«, sagte Markby.
    »Jetzt kommen wir endlich zur Hunderttausend-Pfund-Frage.«
    »Das bringt uns zurück zu Old Billy Twelvetrees, nicht wahr? Ich hab ihn gesehen, Alan. Ich schwöre, dass er es war!«
    »Er streitet es ab und er ist beharrlich. Allerdings halte ich ihn nicht gerade für einen ehrlichen Menschen.« Alan starrte düster auf die Pasta im Sieb, als könnte sie ihm widersprechen.
    »Ich meine, seine Einschätzung, was richtig ist und was nicht, erfolgt ganz und gar nach dem, was ihm gerade in den Kram passt. Er würde es nicht Lügen nennen, und das ist das Unangenehme, wenn man es mit Leuten wie ihm zu tun hat.«
    »Aber du und ich würden es Lügen nennen?«
    »Aufrechte Bürger wie wir würden es wahrscheinlich so nennen, ja. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass er lügt, aber worüber? Dass er nicht in der Kirche war? Oder über irgendetwas ganz anderes?« Markby seufzte.
    »Das Dumme mit solchen Leuten ist, dass sie oft gar nicht im Stande sind, einem nur die einfachen Fakten zu nennen. Sie lügen ganz ohne Grund. Die Frage ist: Hat der alte Mann einen Grund oder nicht? Oder lügt er einfach so?«

TEIL ZWEI

    KAPITEL 9
    DIE ERMITTLUNGEN im Mordfall Hester Millar nahmen inzwischen einen Großteil der verfügbaren Kräfte in Anspruch. Das war wohl auch der Grund, warum am Montagmorgen die Zentrale entschied, den Anruf aus dem Labor direkt zu Markbys Büro durchzustellen, oder zumindest glaubte er dies, bevor er den Hörer abnahm.

    »Superintendent Markby?« Die Stimme war weiblich und klang irgendwie bekannt, auch wenn Markby sie im ersten Moment nicht einzuordnen vermochte. Er bestätigte seine Identität, und die Anruferin fuhr fort:
    »Ich bin Ursula Gretton. Erinnern Sie sich an mich?«

    »Aber selbstverständlich erinnere ich mich!«, rief Markby aus. Ein Bild von Ursula stieg vor seinem geistigen Auge auf, eine große junge Frau in schmutzigen Jeans, die neben einem baufälligen Wohnwagen auf einer archäologischen Grabungsstelle stand.
    »Das ist vielleicht eine Überraschung!«

    »Es geht um Ihre Knochen.« Sie kicherte.
    »Sie wissen, was ich meine. Die Knochen, die wir von der Polizei bekommen haben.«

    »Woraus ich in meiner Eigenschaft als Detective schließe, dass Sie nicht länger für die Ellsworth Foundation arbeiten.«
    »Nein.« Ihre Stimme wurde plötzlich ernst.
    »Seit einer ganzen Weile, nicht mehr seit jener Geschichte … Sie wissen schon.« Er wusste in der Tat. Mord. Ein Frauenleichnam in der Sonne inmitten eines Berges von Hausabfällen. Ein Todesfall im unmittelbaren Umfeld von Ursula Gretton.
    »Ich musste etwas Neues anfangen. Manchmal geht es eben nicht anders.«
    »Ich verstehe. Schön, von Ihnen zu hören, Ursula.«
    »Wie geht es Meredith?« Markby berichtete ihr, dass es Meredith gut ging, und er hoffte, dass sie den Zweifel in seiner Stimme nicht bemerkte.
    »Sie sucht nach einem Haus«, fügte er hinzu, für den Fall, dass es ihr trotz seiner Bemühungen nicht entgangen war.
    »Besser Sie als ich«, sagte Ursula.
    »Aus Ihren Worten schließe ich, dass Sie bis jetzt kein Glück hatten?«
    »Noch nicht, nein. Im Augenblick sieht es so aus, als hätte sich alles gegen uns verschworen, um die Wahrheit zu sagen. Aber es kann nicht mehr lange dauern«, fügte er beschwichtigend hinzu,
    »bis wir das Richtige für uns gefunden haben.«
    »Natürlich. Ich habe meinen Bericht fein säuberlich für Sie

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