Der Fluch Der Bösen Tat
verschwand. Er war ungefähr von Simons Größe und Statur, und er war wandern, genau wie Simon damals. Er war genauso ein junger Mann wie mein Sohn, in jeder Hinsicht. Es war, als hätte ein Geist zu uns gesprochen.« Er öffnete ihr die Tür und sah ihr hinterher, wie sie zielstrebig mitten auf dem Bürgersteig die Straße hinunterging in Richtung Market Square. Seine Unterhaltung mit Ursula Gretton fiel ihm ein, und seine Gedanken an gebrochene Herzen. Mrs. Hastings hatte mehr als zwanzig Jahre lang erfolgreich eine tapfere Fassade aufrechterhalten. Ganz gleich, was sich auch darunter verbergen mochte, ihr Herz war gebrochen. Er wollte das Café ebenfalls verlassen, doch dann hörte er, wie sein Name gerufen wurde, und wandte sich um. Ruth Aston war vom Tisch aufgestanden, an dem sie mit Muriel Scott saß, und kam ihm hastig hinterher.
»Mr. Markby«, sagte sie mit leiser, drängender Stimme.
»Ich muss mit Ihnen sprechen, aber nicht im Beisein von Muriel. Ich möchte nicht zu einer Polizeiwache gehen. Können Sie bei mir zu Hause vorbeikommen? Und könnten Sie vielleicht Meredith mitbringen?«
»Ja, selbstverständlich«, sagte Alan.
»Wir kommen heute Abend vorbei, wäre Ihnen das recht?«
»Danke sehr.« Sie wand sich verlegen.
»Verstehen Sie«, sagte sie dann,
»ich glaube, dass ich vielleicht gegen das Gesetz verstoßen habe.«
KAPITEL 11
»WAS MAG SIE wohl gemeint haben?«, fragte Meredith, während sie am Abend in Richtung Lower Stovey fuhren.
»Hat sie dir überhaupt keinen Hinweis gegeben?« Es war noch relativ früh, doch die Straße war kaum befahren. Sie schienen Glück gehabt und den Zeitpunkt getroffen zu haben, nachdem die Menschen von der Arbeit nach Hause fuhren und bevor sie zu abendlichen Unternehmungen aufbrachen. Meredith betrachtete Alan von der Seite. Er sah ein wenig müde und definitiv ernst aus. Sensibel, was Veränderungen seiner Stimmung anging, bemerkte sie seine innere Anspannung und seine wenig erfolgreichen Versuche, sie vor ihr zu verbergen. Sie war im Zug von der Arbeit nach Hause gewesen, als sie seinen Anruf auf ihrem Mobiltelefon entgegengenommen hatte. Er hatte vorgeschlagen, zu ihrem Haus zu kommen und, falls sie Lust hatte, mit ihr gemeinsam zu Ruth zu fahren, die um einen Besuch gebeten hatte. Er würde ihr alles Weitere erklären, sobald er bei ihr wäre.
»Natürlich komme ich mit«, hatte sie sofort geantwortet. Sie hatte kaum Zeit gehabt, um sich für den Abend umzuziehen und mit einer Bürste durch die dichten braunen Haare zu gehen, dankbar für den Pagenkopf, der nur wenig Aufwand verursachte. Er war bei ihr eingetroffen, gerade als sie sich den Mund an einer Tasse zu heißen Instant-Kaffees verbrannt hatte. Im Wagen hatte er sie kurz über den Ablauf der Gerichtsverhandlung informiert und über sein Treffen mit Daphne Hastings und die Begegnung mit Ruth Aston im Café und ihre Bitte. Als Antwort auf Merediths Frage sagte er nun:
»Nicht direkt, nein. Doch da dieser Drang zu einer Beichte durch die Gerichtsverhandlung aufgekommen zu sein scheint, nehme ich an, dass es irgendetwas damit zu tun hat. Sie legte sehr viel Wert darauf, dass ich dich mitbringe.« Markby verlangsamte seine Fahrt, als sie sich der Abzweigung näherten, die nach Lower Stovey führte.
»Vielleicht sollte ich noch etwas erwähnen, bevor wir bei Ruth ankommen. Es ist absolut nicht erforderlich, Ruth gegenüber anzudeuten, dass ich mit dir darüber gesprochen habe, sollte das Thema nicht aufkommen, doch ich vermute stark, dass es aufkommen wird, und ich möchte, dass du vorbereitet bist.« Während er auf die schmale Straße abbog und sie über die unebene, schlaglochübersäte Fahrbahn zwischen den hohen Hecken holperten, erzählte er ihr von Ruths Baby.
»Ich habe vorher nicht davon gesprochen, weil es eine vertrauliche Information ist«, fügte er entschuldigend hinzu.
»Das kann ich mir denken!«, erwiderte Meredith indigniert.
»Aber warum sollte Ruth jetzt darüber reden wollen?«
»Weil sie erfahren hat, dass wir bei Dr. Fitchett waren, und weil es unfair und unklug wäre, sie im Zweifel zu lassen, ob der alte Bursche nun die Katze aus dem Sack gelassen hat oder nicht. Und weil ich vermute, dass Simon Hastings der Vater ihres Kindes war. Falls dem so ist, dann muss ich Ruth die Frage stellen, wo sie an jenem Wochenende war, als er verschwand.«
»Das ist so lange her – wie kann man da erwarten, dass sie sich erinnert?«, fragte Meredith empört.
»Alan, sei
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