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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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näher sie in der Schlange auf den Türsteher vorrückte.
Bestimmt hatte die Nachricht den Gorilla gar nicht erreicht. Wie gut stand Juanita
überhaupt mit diesem Jake Thorn? Gut genug, dass er ihr den Gefallen tun würde,
ihre Freundin auf die Gästeliste zu setzen? Er konnte ja nicht wissen, wen er sich da in
seinen exklusiven Club holte.
    Dann war sie an der Reihe. Der Türsteher im schwarzen Maßanzug musterte sie ausdruckslos.
    „Mein
Name ist Michelle Penn und ich komme auf Empfehlung von Juanita Tirado“, stotterte
sie.
    Als der Türsteher die Augenbrauen hochzog, schob sie schnell hinterher:
    „Ich müsste auf der Gästeliste stehen. Wenn Sie bitte mal nachschauen würden?“
    Der Muskelmann griff betont langsam nach einer Liste, die auf einem kleinen Tischchen
neben ihm lag, und blickte über den Rand seiner getönten Sonnenbrille hinweg interessiert
hinein.
    Wie kann der Kerl bei den Lichtverhältnissen mit einer Sonnenbrille überhaupt was
erkennen, fragte Michelle sich insgeheim und musste ein nervöses Kichern unterdrücken.
    Dann
zog er ein Handy hervor und telefonierte flüsternd, wobei er mit der anderen Hand
noch seine Lippen abschirmte.
    Ihr Herz raste vor Anspannung, als nicht sofort eine Bestätigung von dem Mann kam.
Wie peinlich wäre es, jetzt vor allen Leuten abgewiesen zu werden. Und wo sollte sie
dann hin? Sie kannte sich in Mallorcas Nachtleben ja kaum aus. Eigentlich kannte sie
sich sogar überhaupt nicht aus. Sie würde in ihrer Verzweiflung in irgendeiner übel
beleumundeten Kaschemme landen und …
    „Mrs. Penn, herzlich willkommen im El sol de la noche. Wir freuen uns, sie als unseren
Gast begrüßen zu dürfen. Mr. Thorn wird gleich bei Ihnen sein.
    Er fasste sie am Ellenbogen und manövrierte sie galant durch den Eingang ins Innere.
    Da stand sie nun im Heiligtum der mallorkinischen Partyszene und beobachtetet fasziniert,
wie der Doorman routiniert fortfuhr, die Gäste zu selektieren. Alle, die er einließ,
sahen entweder nach viel Geld und Jetset aus, oder es waren Frauen, eher noch Mädchen,
die ohne männliche Begleitung gekommen waren und verdammt attraktiv waren.
Alles schien hier nach dem Motto „Geld sucht Frau“ und „Frau sucht Geld“ abzulaufen.
Dies war ein Marktplatz. Teilweise wohl ein Marktplatz der Eitelkeiten, auf dem es ums
Sehen und Gesehenwerden ging, doch hauptsächlich einer, auf dem die Frauen sich
anboten und die Männer das Angebot taxierten.
    Michelle kam gar nicht darauf, dass sie ebenso taxiert werden könnte. Sie war ja
schließlich nicht hier, um ihre Haut zu Markte zu tragen.
    Da hielt ihr plötzlich von der Seite jemand ein Glas Champagner vor die Nase.
    Überrascht drehte sie sich um und sah in die anzüglich grinsende Visage eines arroganten
Jünglings, der gar nichts anderes sein konnte, als Sohn von Beruf.
    „Schöne Dame, so allein hier?“
    Michelle wusste nicht, was sie lächerlicher fand: den abgeschmackten Spruch oder den
gurrenden Tonfall, mit dem er vorgebracht worden war.
    „Kein Interesse, Junge, OK?“
    Der Grünschnabel verzog verächtlich sein Gesicht und sah sie von oben herab an.
    „Du blöde Kuh hältst dich wohl für was Besonderes. Ich kann hier jede haben, klar? Und
jetzt bist du mal ein bisschen freundlicher, aber ganz schnell!“
    Michelle kam kaum dazu, empört nach Luft zu schnappen, als eine Hand auf die Schulter
des Typen fiel und ihn nach hinten wegriss. Dabei verlor er die Bodenhaftung und
ließ den teuren Champagner fallen.
    „Wie redest du mit der Lady? Bist du lebensmüde, du kleiner Spinner?“
    Sofort sprang der Türsteher hinzu und übernahm den Unglücksraben. Er drehte ihm
den rechten Arm auf den Rücken, so dass er laut aufbrüllte. Er hielt ihn in dieser Stellung
fest und schob ihn in Richtung Ausgang. Dort angekommen verpasste er dem verhinderten
Romeo einen Tritt in den Hintern, der hart genug war, ihn ein Stück weit fliegen
zu lassen, bevor er mit dem Gesicht auf dem Boden aufschlug. Die Landung kostete
ihn dann gleich noch zwei Zähne.
    Draußen rappelte er sich stöhnend auf und rannte dann, als sei ihm ein Schwarm
Wespen auf den Fersen.
    Michelle verfolgte das alles mit offenem Mund. Dann besann sie sich und schaute sich
ihren Retter erstmals bewusst an.
    Ein attraktiver, charismatischer Mann von durchtrainierter Statur, dunklem Haar und
einem gewinnenden Lächeln stand vor ihr. Sie schluckte.
    „Mrs. Penn, bitte entschuldigen Sie diesen bedauerlichen Vorfall. Ich bin

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