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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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deutschen Namen?«, hakte der Sergeant nach.
    »Weil es Großmutters Hamburger Neffen gehört, der jedoch noch nie auch nur einen Fuß auf die Insel gesetzt hat. Er scheffelt nur das Geld. Ich bin Neuseeländerin, verstanden? Und das bleibe ich auch, selbst, wenn Sie versuchen sollten, mir das auszureden.« Kate war aufgesprungen und hatte sich kämpferisch vor dem rundlichen Soldaten mit dem gutmütigen Gesicht aufgebaut. Der wich einen Schritt zurück. Der Schweiß rann in Strömen unter seinem Hut hervor.
    »Ich wollte doch gar nicht bezweifeln, dass Sie eine von uns sind. Ich muss nur sichergehen, was hier gespielt wird. Sie könnten ja auch eine Spionin sein und uns in eine Falle locken«, erklärte er fast entschuldigend.
    Kate lachte laut auf. »Was für eine Falle?«
    »Man hat uns gesagt, es befinden sich Hunderte schwerbewaffneter Feinde in den Bergen.«
    »Hier kann und will keiner etwas unternehmen gegen die Übermacht Ihrer Truppen. Das dürfen Sie mir glauben. Und deshalb erwarten wir auch von Ihnen, dass Sie sich friedlich verhalten.«
    »Solange man uns keinen Grund gibt zu kämpfen. Aber wir werden die deutschen Männer trotzdem in Gefangenenlager auf den Fidschi-Inseln und nach Neuseeland bringen.«
    Erschrocken fragte Kate: »Alle deutschen Männer?« Sie dachte an Otto Brenner. »Aber das können Sie doch nicht machen!«
    Der Sergeant zuckte mit den Achseln und scheuchte nun seine Männer auf, die es sich auf der Veranda bequem gemacht und sich ihrer Hüte entledigt hatten.
    »Wir müssen. Danke für die Erfrischung, Ladys. Und was den Befehl angeht, die deutschen Männer zu internieren, da sollten Sie sich vielleicht an die Kommandantur wenden. Colonel Logan.«
    Kate winkte den Soldaten hinterher und murmelte: »Ich muss etwas für Brenner tun.«
    Erst jetzt merkte sie, dass Paula inzwischen in ihrem Sessel eingeschlafen war. Nachdem sich Kate davon überzeugt hatte, dass die alte Dame ruhig und entspannt atmete, machte sie sich eilig auf den Weg.
    Überall im Ort wimmelte es von neuseeländischen Freiwilligen, die in ihrer Lodenkluft ein merkwürdiges Bild abgaben. Kate erkundigte sich nach Colonel Logan und wurde zur deutschen Schule geschickt. Die Wachen vor dem Gebäude ließen sie passieren, als sie nach dem Befehlshaber fragte. Mutig klopfte sie an seine Tür.
    Eine tiefe Stimme bat sie herein. »Sie wünschen?«, fragte der Soldat hinter dem Schreibtisch.
    Kate stutzte. Sie hatte sich den Colonel älter und nicht so gut aussehend vorgestellt. Er hatte dunkle Locken, ein kantiges Gesicht und tiefbraune Augen, die sie fragend ansahen.
    »Colonel Logan?«
    Er lächelte. »Nein, ich bin Lieutenant Bill McLean, womit kann ich Ihnen dienen?«
    Kate brachte erst kein Wort heraus. Sie schluckte trocken und stammelte: »Ich hörte von einem Ihrer Soldaten, dass Sie alle deutschen Männer in Gefangenenlager bringen wollen und da ...«
    Der Lieutenant lächelte immer noch. Er sprang auf und unterbrach sie. »Bitte, nehmen Sie doch erst einmal Platz.«
    Täuschte sie sich, oder lag auch in seinem Blick eine gewisse Verunsicherung?
    Kate setzte sich auf den Stuhl, den er ihr eifrig zurechtschob. Bill McLean war groß und schlank. Und was für schöne, kräftige Hände er hatte!
    Eilig zog er sich wieder hinter den Schreibtisch zurück. »Entschuldigen Sie, ich wollte sie nicht unterbrechen. Schildern Sie mir den Fall. Aber ich wüsste gern vorher eines: Sind Sie Deutsche?«
    »Nein, ich bin Neuseeländerin.« Sie bemühte sich um ihr schönstes Lächeln.
    »Das gibt's doch nicht! Das hätte ich hier ganz bestimmt nicht vermutet. Wo kommen Sie denn her?«
    »Aus Dunedin.« Insgeheim fragte Kate sich, ob er wohl merkte, wie sehr er es ihr angetan hatte. Unauffällig ließ sie den Blick noch einmal zu seinen Händen schweifen. Er trug keinen Ehering.
    »Das kann doch kein Zufall sein!«, rief er sichtlich erfreut aus. »Deshalb waren Sie mir von der ersten Sekunde an sympathisch. Ich komme auch aus Dunedin, also nicht aus der Stadt direkt, sondern von einer Farm hinter Opoho.«
    Vor lauter Begeisterung sprang er erneut auf und streckte ihr die Hand entgegen. »Ich bin Bill und Sie?«
    »Kate!«, brachte sie heiser heraus, und sie wünschte sich, er möge ihr seine Hand nicht gleich wieder entziehen. Sein Händedruck war mehr als angenehm.
    Doch der Lieutenant hatte es gar nicht eilig. Ihre Blicke trafen sich, und in seinen Augen war deutlich zu lesen, dass ihm diese Begegnung gefiel.
    »Ich bin auf die

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