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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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lebenslangen Freundschaft.
 
    Die Stunden vergingen zäh. Ab sieben Uhr abends konnte Anna nicht mehr stillsitzen.
    Nervös rannte sie im Salon auf und ab. Bei dem Gedanken, John bald in die Arme zu schließen, wurde sie zunehmend aufgeregter. Kurz vor acht spürte sie deutlich, wie es in ihrem Magen kribbelte. Ihre Hände wurden feucht, und sie zwang sich, einen Augenblick lang still zu sitzen, um sich ein wenig zu beruhigen, jedoch vergeblich. Ihr Herz hämmerte wie verrückt. Warum stand er nicht endlich vor ihrer Tür? John pflegte sonst überpünktlich zu sein.
    Als er um Viertel nach acht immer noch nicht eingetroffen war, schob Anna es auf eine Verspätung seiner Kutsche. Gegen neun Uhr fing sie an, sich ernsthaft Sorgen zu machen; ihre Unruhe wurde von einer unbestimmten Angst überschattet. Gegen zehn Uhr war sie vollkommen aufgelöst und hielt es nicht mehr aus.
    Es war ein warmer Sommerabend, sodass sie nur im Kleid auf die Straße trat und sich zu seinem Haus aufmachte. Wie oft war sie diesen Weg schon zu Fuß gegangen! Auf ihr Klopfen hin öffnete eine junge Frau, die ihr erklärte, sie erwarte Mister McDowell auch schon seit Stunden. Sie sei die neue Haushaltshilfe. Anna bedankte sich für die Auskunft, als Albert McDowell, der immer noch zwei Zimmer in der oberen Etage bewohnte, erschien und das Mädchen in scharfem Ton in die Küche schickte.
    Abschätzig musterte er Anna von oben bis unten, während er mit seiner nasalen Stimme zu sprechen begann. »Es ist eine Schande, wie Sie sich in Marys Haus eingeschlichen haben, um ihren Mann zu erobern. Sie sind geschickt, Madame, das muss ich Ihnen lassen. Haben ihn über seinen Sohn an sich gebunden! Und es hat sich doch gelohnt für Sie! Wie ich hörte, haben Sie Ihren Ehemann aus der Stadt gejagt, damit Sie freie Bahn haben. Soll ich Ihnen mal etwas verraten? Da war mir diese dümmliche Lucille noch tausendmal lieber als Sie! Aber gehen Sie nur. Er wird schon auf dem Wege zu Ihnen sein. Ich habe Mary damals gewarnt, als ich Sie das erste Mal in diesem Haus sah. Und wissen Sie, was sie damals sagte? Anna ist meine Freundin. Schöne Freundin!« Mit diesen Worten knallte er ihr die Tür vor der Nase zu.
    Anna blieb wie betäubt stehen. Dann rannte sie los, denn wo in ihrem Herzen vor Stunden noch reine Freude gewohnt hatte, war nichts als Angst, tiefe, unergründliche Angst. Es ist etwas Schreckliches geschehen, hämmerte es in ihrem Kopf. Ein Unfall? Klopfenden Herzens lief sie durch die ganze Stadt bis zur Poststation. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie die Kutsche aus Christchurch unversehrt vor dem Gebäude stehen sah. Es gab bestimmt eine harmlose Erklärung: John hatte die Kutsche verpasst. Entschlossen schob Anna die Zweifel beiseite, die Stimme, die tief in ihr grausam flüsterte: ausgerechnet heute? Das passt doch gar nicht zu John!
    Anna schluckte. Sie war den Tränen nahe. Aber was half es? Sie konnte nicht hier herumstehen und sich zum Gespött der Leute machen. Schon wollte sie sich zum Gehen wenden, als sie bemerkte, dass zwei Männer zum Wagen traten und vorsichtig eine Kiste daraus hervorzogen. Ein Sarg! Es war tatsächlich ein einfacher, grob gezimmerter Sarg!
    Anna fasste sich an ihr Herz. Ihr Puls raste. Sie wollte nur noch fort. Mit bebender Stimme erkundigte sie sich nach der Ankunft der nächsten Kutsche aus Christchurch.
    Die beiden Männer blickten einander fragend an. »Haben Sie einen Reisenden aus Wellington erwartet, der nicht gekommen ist?«, fragte der eine und musterte sie durchdringend.
    Anna nickte.
    »Warten Sie vielleicht auf einen Mister McDowell?«
    Erneut nickte Anna. Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden.
    »Sind Sie seine Frau?«
    »Eine gute Bekannte!« Anna hatte das Gefühl, dass ihre Stimme den Dienst versagt hatte. Böse Ahnungen bedrängten sie. Nein, sie war hysterisch. Das konnte, das durfte nicht sein. Bleib ruhig, Anna!, redete sie sich zu. Es wird alles gut.
    »Kommen Sie bitte einen Moment ins Stationsgebäude. Wir haben eine Nachricht für Sie!«, bat der eine, aber Anna rührte sich nicht. Wie versteinert starrte sie auf den Sarg.
    »Wo ist Mister McDowell?«, schluchzte sie.
    Die Antwort war ein verlegenes Schweigen, bis einer der Männer sich räusperte. »Man wollte ihn wecken, als die Kutsche angekommen war. Er sah aus, als ob er schliefe. Der Tod muss ihn im Schlaf überrascht haben, aber wenn es Sie tröstet, er hatte ein seliges Lächeln auf den Lippen!«
    Die Räder der Kutsche waren das

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