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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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entschieden? Willst du wieder mein vernünftiges Mädchen sein? Und wie siehst du überhaupt aus? Dieses Kleid und die Haare ungekämmt?« Dabei kniff er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Ich bleibe!«
    »Gut, dann habe ich hier nichts mehr zu suchen!«, zischte er wütend, sprang auf und ließ sie allein.
 
    Als Sophie wenig später die Zimmertür öffnete, traute sie ihren Augen nicht. Jan saß im Sessel am Fenster und war in Emmas Aufzeichnungen vertieft. Mit einem Satz eilte sie zu ihm und riss sie ihm aus der Hand.
    »Wer ist Thomas Holden?«, fragte er ohne Umschweife.
    »Emmas zweiter Erbe ihrer zwei Millionen Dollar!«, sagte Sophie tonlos.
    »Zwei Millionen Dollar?«
    »Cirka eins Komma drei Millionen Euro«, erklärte Sophie, als sie seine großen Augen bemerkte.
    »Und was kriegt dieser Holden davon?«
    »Die Hälfte!«
    »Mit welcher Berechtigung?«, fragte Jan, plötzlich ganz Anwalt.
    »Keine Ahnung. Ich weiß weder, wer er ist noch, noch, wo er sich aufhält. Ich habe aber bereits einen Detektiv beauftragt.«
    »Sehr gut, Kleines, wir brauchen nämlich eine ladungsfähige Adresse von diesem Kerl. Ich denke, ich sollte den Fall noch heute mit meinem neuseeländischen Kollegen besprechen, aber ich sehe da kein Problem. Die Chancen stehen gut.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Du musst das Testament natürlich anfechten und auf das gesamte Erbe klagen«, sagte Jan in einem Ton, als wäre sie eine begriffsstutzige Mandantin.
    »Aber ich will doch gar nicht klagen«, stammelte Sophie. »Ich glaube, dass er der Schlüssel zu Emmas Geheimnis ist.«
    Jan lachte hämisch auf. »So kann man das auch sagen. Du willst doch nicht wie ein Opferlamm zusehen, wie Emmas Lover - denn was sonst sollte der Kerl schon sein? - die Hälfte deines Vermögens einstreicht? Woher hat sie überhaupt so viel Geld?«
    Sophie wollte ihm zunächst widersprechen, aber sie sah ein, dass es keinen Zweck hatte. Jan würde niemals verstehen, worum es ihr ging. Dass es ihr völlig fern lag, diesen Thomas Holden - wer immer er sein mochte - als miesen Erbschleicher zu entlarven, sondern lediglich begreifen wollte, was ihre Mutter ihr mitzuteilen versuchte.
    Jan schien nicht im Entferntesten zu bemerken, dass Sophie seine Gedanken nicht teilte. Im Gegenteil. Er steigerte sich geradezu in diese vermeintliche Erbschaftsstreitigkeit hinein, was in dem Satz gipfelte: »So, nun gib mir mal die Nummer des Kollegen. Ich hoffe, er arbeitet heute, damit wir das Ding ins Rollen bringen.« Mit diesen Worten zückte er einen Stift, um sich Johns Nummer zu notieren, aber Sophie sagte nur lakonisch: »Nein!«
    »Was heißt hier nein?«, fragte er verblüfft.
    »Es wird keine Erbschaftsstreitigkeit geben. Emma hat es so gewollt, und das respektiere ich! Ich will nur eines: herausfinden, was er mit meinem Leben zu tun hat!«
    Jan stieß ein hässliches Lachen aus. »Mit deinem bestimmt nichts. Begreife doch endlich: Sie hat einen hergelaufenen Lover zum Erben gemacht! Das ist ein Skandal. Wo hast du bloß deinen so viel gerühmten scharfen Verstand gelassen? Ihre Reise nach Neuseeland, diese Geheimniskrämerei, da steckt ein Kerl dahinter. Was denn sonst?«
    »Ich weiß nicht, wer Thomas Holden ist, aber Emmas Lover ist er mit Sicherheit nicht«, erwiderte Sophie in scharfem Ton.
    »Ach, mach doch, was du willst!«, schimpfte Jan.
    In diesem Augenblick klingelte Sophies Handy. Ehe sie sich versah, hatte Jan es sich gegriffen, um den Anrufer zu identifizieren. Er pfiff durch die Zähne und rief mit ironischem Unterton aus: »Oho, beruflich. Der Herr Anwalt!« Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck blitzschnell, und wieder kniff er seine Augen zu Schlitzen zusammen.
    »So ist das also. Du hast schon einen Anwalt!« Mit diesen Worten trat er bedrohlich auf sie zu. »Und, hast du bereits mit ihm gevögelt?«
    Sophie erwiderte eiskalt: »Nein, noch nicht, aber ich hätte es vielleicht getan, wenn du nicht vor der Tür gestanden hättest.«
    Wie zwei Kampfhunde standen sie sich nun gegenüber, bis Jan befahl: »Nun ist es aber genug. Pack deine Sachen! Wir fahren sofort zum Flugplatz und übernachten in Auckland. Ich will weg von hier!«
    Sophie rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Sie suchte seinen Blick und sagte fest: »Jan, ich bleibe hier, bis alles erledigt ist. Und nun geh endlich!«
    Ehe sie sich versah, spürte sie einen brennenden Schmerz auf der Wange.
    Unmittelbar darauf jammerte Jan: »Nein, tut mir leid, das habe ich nicht gewollt, aber

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