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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Waffe, die Brünhild zu töten vermochte. Gleichzeitig war es die Waffe, die Brünhild zu ewigem Leben verhelfen konnte. Es lag im Schatz verborgen. Für den Kommissar gab es nur noch ein Ziel: Hannah und ihre Tochter aus dem Fängen Brünhilds und der Finsternis zu retten. Und Hansen musste ihm dabei helfen. Was dann weiter mit den Ermittlungen der Steuerfahndung geschehen würde, musste das Schicksal entscheiden. Oder würde Röwer zu Gunsten von Hannah nachhelfen? Sie war unschuldig in diese Fehde hineingeraten.
    Hansen schaute sich aufmerksam um, prüfte die farbigen Zeichen an den Wänden. „Wenn wir nicht aufpassen, werden wir hier nie wieder herauskommen.“
    „Was bedeutet diese Farbe?“, fragte Röwer.
    „Sie ist frisch. Das heißt, Steinhagen und seine Männer sind hier.“
    „Verstehen Sie die Symbole?“
    „Kommen Sie“, forderte Hansen und wies in einen abzweigenden Stollen. „Versuchen wir diesen Weg.“
    „Versuchen?“
    „Vertrauen Sie mir, Herr Kommissar.“
    Selbstsicher betrat er den Stollen. Röwer zögerte einen Moment, doch dann folgte er. Immer mehr Abzweigungen taten sich auf, aber mit der Zeit erkannte auch der Kommissar ein System hinter den Zeichen. Es schien tatsächlich einen konkreten Weg zu geben, der nicht im Kreis führte oder blind endete. Bis sie eine weitere Verzweigung erreichten.
    „Schauen Sie sich das an“, sprach Hansen aufgeregt.
    Röwer folgte dem Schein der Taschenlampe. Zwei Männer lagen verkrümmt im Sand. Einschusslöcher zeigten sich auf der Brust.
    „Kennen Sie die beiden?“, fragte der Kommissar.
    „Nein. Aber ich vermute, dass es Arbeiter waren, die Steinhagen nicht mehr benötigt.“
    „Dann sind wir auf dem richtigen Weg.“
    „Stellt sich nur die Frage, welchen Weg die Männer jetzt genommen haben.“
    Irritiert sah der Kommissar auf. Es standen drei Pfade zur Auswahl.
    „Wollen Sie wählen?“, fragte Hansen.
    „Dem Farbsymbol nach zu urteilen, müssen sie rechts weiter gegangen sein.“
    „Sehr gut.“
    „Dann los.“
    Röwers Anspannung erfasste seinen gesamten Körper. Er wollte endlich Gewissheit haben. Und er war sicher, früher oder später auf Steinhagen zu stoßen. Dann würde er auch Hannah finden.
    Immer weiter war Steinhagen mit seinen Männern dem Stollen gefolgt, der sich nicht mehr verzweigt hatte. Sie mussten auf dem richtigen Pfad sein. Diese Euphorie verstärkte sich, als sich unvermittelt eine große Höhle vor ihnen auftat. Bizarre Felsvorsprünge zeichneten sich in den Lichtkegeln ab. Der sandige Weg führte auf eine kleine, steinerne Brücke zu, die sich in hohem Bogen über einen tiefen Graben spannte. Steinhagen schien seinen Augen nicht zu trauen. Die Brücke war mit glänzendem Gold ausgelegt. Es blitzte und blinkte.
    „Das muss es sein“, sagte er begeistert. „Wir sind am Ziel.“
    „Endlich“, erwiderten die Männer erleichtert.
    Auf der gegenüberliegenden Seite sahen sie eine Öffnung in der Felswand. Ein schwaches Dämmerlicht erfüllte sie. Überall hingen Nebelschwaden.
    „Das ist das Gold, was da so leuchtet“, sagte einer der Männer berauscht.
    „Der Schatz muss gewaltig sein“, ergänzte ein anderer.
    Der Verdacht lag nahe. Sie hatten den Hort der Nibelungen gefunden!
    Mit betont ruhigem Ton wandte sich Steinhagen an die Schwarzen Engel. „Ihr zwei geht voran und erkundet die Lage.“
    Die Männer folgten dem Befehl ohne zögern und gingen zur Brücke. Vorsichtig traten sie auf die mit Gold überzogenen Steine, tasteten sich langsam voran. Denn der Boden war glatt. Schritt für Schritt. Sie schlitterten ab und an. Unter der Brücke erstreckte sich der tiefe Graben. Steinhagen ließ die beiden Männer nicht mehr aus den Augen, wartete angespannt mit den anderen vor der Brücke. Die Kälte, die in der Höhle herrschte, spürte er nicht. Die Minuten schienen sich zu Stunden zu dehnen. Als die beiden Männer den Scheitelpunkt erreicht hatten, kreischten sie plötzlich, schwangen mit den Armen und stürzten. Steinhagen zuckte zusammen, rannte zur Seite, um zu sehen, was mit ihnen geschah. Sie schlugen auf dem goldenen Boden auf, schrien schmerzerfüllt. Dann blieben sie regungslos und stumm liegen.
    „Hans! Sven!“, riefen die beiden verbliebenen Männer.
    Keine Antwort.
    „Wir müssen ihnen helfen.“ Hektisch blickten sie Steinhagen an.
    „Dann schauen Sie nach“, entgegnete er aufgewühlt. „Aber seien Sie vorsichtig.“
    Achtsam betraten die Schwarzen Engel die Brücke, tasteten sich

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