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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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hinter Cordelia her.
    »Wo willst du hin?«, fragte Brendan.
    »Wir Schwestern müssen zusammenhalten!«
    »Wie hältst du das mit den beiden nur aus?«, fragte Will Brendan. »Das muss einen doch wahnsinnig machen!«
    »Ich tobe mich an meiner PSP aus«, erklärte Brendan.
    Kopfschüttelnd klopfte Will weiter die Wand ab. Brendans Blick blieb an den Lampen hängen, die in regelmäßigen Abständen an die Wand montiert waren, und plötzlich kam ihm eine Idee. Doch bevor er den Gedanken aussprechen konnte, sagte Will: »Ich hab’s. Hier muss eine Schwachstelle sein. Kannst du mir bitte einen Hammer und einen Bleistift holen?«
    In der Küche fand Brendan einen Stift und den kleinen Kugelhammer, den Cordelia schon benutzt hatte, um das Schloss der Truhe zu knacken. Als Will den Hammer sah, sagte er: »Das soll ein Hammer sein? Ich will doch nicht in ein Puppenhaus einbrechen!«
    »Das ist alles, was wir haben. Aber weißt du was? Ich glaube, ich habe eh eine bessere Idee«, antwortete Brendan.
    »Da bin ich aber gespannt!«
    Brendan schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein. Mit beiden Händen packte er eine der Wandleuchten und riss sie mit einem kräftigen Ruck heraus. Die Lampe brach ab und hinterließ einen unansehnlichen Fleck und einen hässlichen, aus der Wand hängenden Draht. Abgeblätterter Putz rieselte auf Brendans Gesicht.
    »Hast du den Verstand verloren?«, fragte Will.
    Wutschnaubend konterte Brendan: »Jetzt hör mir mal gut zu, Kumpel, du magst meinetwegen ein Wahnsinnspilot und ohne Frage absolute Spitze sein, wenn es darum geht, meine Schwester auf die Palme zu bringen. Aber vor dir steht ein erfahrener Veteran, der einige Hundert Folgen von Scooby-Doo hinter sich hat. Und wenn Scooby-Doo und seine Truppe einen Geheimgang finden müssen, machen sie immer das Gleiche: Sie ziehen an einer Lampe!«
    »Scooby-wer?«, fragte Will.
    »Scooby-Doo – ein sprechender Hund, der zufällig auch ein Detektiv ist.« Entschlossen riss Brendan auch die nächste Lampe aus der Wand. Leider wieder ohne Erfolg. Will brach in schallendes Gelächter aus.
    »Na und? Dann hat Denver Kristoff die Lampen halt nicht manipuliert.« Brendan zupfte frustriert ein paar Brocken Putz aus seinem Haar.
    Als Will plötzlich Wasser in den Nacken spritzte, wirbelte er erschrocken herum. »Feuer frei!«, ertönte es über ihm.
    Er streckte den Kopf aus dem Fenster und sah ein Teil von einem Schreibtisch auf den Wellen treiben. Der Mond war aufgegangen, sein Licht malte glitzernde Kämme auf die Wellen.
    »Vorsicht!«, schrie Cordelia von oben. »Wäre doch zu schade, wenn ich dein männliches Superhirn treffe!«
    Will zog gerade noch rechtzeitig den Kopf ein, bevor ein kaputter Sessel direkt vor seiner Nase ins Wasser klatschte, dass es nur so spritzte.
    »Seid ihr wahnsinnig?«, schrie er.
    »Wir werfen Ballast ab, wie die Seeleute sagen würden«, rief Cordelia.
    »Das – das –«, stotterte Will und Brendan rechnete mit einem bitterbösen Fluch. »Das ist eine fantastische Idee! Hervorragend nachgedacht! Weiter so!«
    »Zu liebenswürdig!«, rief Cordelia ironisch von oben, während sie einen zerfetzten Wäschekorb ins Meer warf. Eleanor sorgte anscheinend unablässig für Nachschub an zerbrochenem Inventar aus dem Elternschlafzimmer.
    »Siehst du, Brendan?«, sagte Will. »Deine Schwestern machen sich nützlich, während du hier sinnlos Lampen aus der Wand reißt. Geh mir aus dem Weg und mach keinen Blödsinn.«
    »Was soll ich denn machen?«, fragte Brendan.
    »Verzieh dich einfach, bis ich diese Wand hier durchbrochen habe.«
    Brendan brummte etwas Unverständliches und kickte wütend eine der Lampen beiseite. Will markierte mit Bleistift ein X an der Wand und versuchte hoch konzentriert, mit dem kleinen Hammer immer dieselbe Stelle zu treffen – während in seinem Rücken ein Wecker, mehrere Schuhspanner und ein Staubsauger ins Meer flogen. Brendan schlurfte gelangweilt ins Wohnzimmer und ließ sich auf den beinlosen Flügel plumpsen.
    Auf dem Fußboden fand er Die wilden Horden, das Buch, das Cordelia auf dem Sofa gelesen hatte – und auf einmal fiel ihm wieder etwas Wichtiges ein.
    »Deli! Nell!« Brendan hetzte die Treppe hinauf. Cordelia und Eleanor lächelten zufrieden, während sie Zeitschriften, Buchstützen und Briefbeschwerer aus dem Fenster warfen, die sich auf dem oberen Flur gesammelt hatten.
    »Siehst du, Bren, es funktioniert!«, sagte Cordelia. »Wir sind schon viel leichter.«
    »Jaja, super, aber ich

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