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Der Fluch des Florentiners

Der Fluch des Florentiners

Titel: Der Fluch des Florentiners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ackermann
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er dich noch mal angerufen? «
    Marie-Claire stutzte: » Wen meinst du? «
    » Na, dieser Gregor – der reiche Herr von Freysing! Der mit dem netten Häuschen am Wörthersee! «
    Marie-Claire lächelte zwar, aber es fiel ihr schwer, Cathrine nicht anzufauchen. Kaum hatte sie ihr damals von Gregor auch nur im Ansatz erzählt, hatte ihre Schwester sofort begonnen, sich mit der Geschichte der von Freysings zu beschäftigen. Adel übte auf Cathrine eine grenzenlose Faszination aus. Sie war eine wandelnde Enzyklopädie europäischer Adelsgeschlechter. Was sie nicht über Bücher und das Internet herausbekam, suchte und fand sie in den Klatschspalten der Yellow -P ress-Magazine. Ja, Cathrine wusste alles über die vermeintliche High Society Wiens und Österreichs. Und fraglos war es schon immer ihr großer Traum gewesen, auch ein » von « in ihrem Namen zu tragen.
    » Nein, er hat nicht angerufen! Und ich glaube auch nicht, dass er das tun wird, liebe Schwester! Gregor ist emotionslos. Er hat von mir etwas gewollt, hat es nicht gekriegt – und hat mich dann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Das war ’ s! «
    » Ich kann dich wirklich nicht verstehen. « Cathrine schüttelt e v erständnislos den Kopf. » Dieser Mann steht mit beiden Beinen im Leben, siehst gut aus, hat Geld – und ist geschieden! Du warst doch so grenzenlos begeistert am Anfang. Wieso angelst du dir den nicht? Musst du immer nur deinen Job im Kopf haben? «
    » Der wollte nichts von mir, jedenfalls nichts außer meinem Hintern. Das war von Anfang an nichts anderes als der Versuch einer Affäre! Allerdings geschickt und auch stilvoll eingefädelt, das muss ich schon sagen. Hätte er es offen gesagt, dass er mich nur bumsen will, hätte ich wahrscheinlich sogar Ja gesagt. Ich weiß nämlich schon nicht mehr, wie das überhaupt geht … «
    Marie-Claire war sich im Klaren darüber, das es nicht so ganz stimmte und ziemlich pathetisch klang, was sie da sagte. Jedenfalls was Gregor betraf. Die Bemerkung zu ihrem Liebesleben stimmte jedoch: Ihr war bewusst geworden, dass sie in Sachen Streicheleinheiten und Sex enorme Defizite hatte. Lange hatte sie das perfekt verdrängen können, aber seit dem Intermezzo am Wörthersee begriff sie, wie sehr sie sich danach sehnte. Gregor hatte sie sehr wohl angezogen, schließlich war er ein attraktiver Mann. Und er war zärtlich gewesen. Als er sie gestreichelt und liebkost hatte, war da eine fast erloschene Flamme in ihrem Inneren kurz aufgeflammt. Nur leider war sie sofort wieder verschwunden, weil sie mehr wollte als nur ein flüchtiges Abenteuer. Doch das hatte sich wieder einmal als eine Illusion herausgestellt. Daher hatte sie in den letzten Tagen für sich die Entscheidung getroffen, zumindest in Bezug auf Sex auf ihre Kosten zu kommen.
    Sie wollte Cathrine soeben bitten, das Thema Gregor endgültig fallen zu lassen, als Christiane kam. Schon von Weite m w ar ihr anzusehen, dass sie bester Laune war. Chrissie war einfach eine Lebenskünstlerin, eine Frohnatur. Sie schaffte es immer wieder, dem Leben die positiven Aspekte abzugewinnen.
    » Mein Gott, ihr beiden seht euch heute mal wieder so verblüffend ähnlich, dass selbst ich euch kaum auseinander halten kann! Wenn ihr jetzt noch das gleiche Kleid anhättet, möchte ich den Mann sehen, der weiß, wer Cathrine und wer Marie-Claire ist. «
    Christiane wandte sich an Marie-Claire. » Du, ich habe tolle Nachrichten für dich! Dass dieser Gregor tatsächlich der oberste Bandträger dieser katholischen Bruderschaft ist, habe ich dir ja schon am Telefon gesagt. Und ich kann dir als beste Freundin eigentlich nur raten, dir diesen Typen zu angeln! Vergiss doch seine Feierabendspielchen mit dieser Bruderschaft! Vergiss sie! Männer brauchen ihre Träume! Die einen spielen Fußball am Wochenende, die anderen träumen davon, ein edler Ritter zu sein und wiederum andere sehen sich als milites christiani im Kampfe für einen Orbis Europaeus Christianus! Ist eh nur Fantasterei. Also schnapp dir diesen Mann. Er sieht gut aus, hat Geld, will dich – und ist geschieden! «
    Marie-Claire lachte lauthals los. Chrissie war so unglaublich süß mit ihren pragmatischen Lebensweisheiten. Dennoch stimmten sie die Worte der Freundin nachdenklich, denn Chrissie hatte ihr praktisch den gleichen Rat gegeben wie Cathrine.
    » Ihr beide seid unmöglich! Lasst mich doch in Ruhe mit euren Ratschlägen. Schaut einfach mal ehrlich in den Spiegel. Dann erkennt ihr, dass meine Einsamkeit

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