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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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wie neben dem Eingang zum Wohngebäude.
    »Da hat man jemandem aber einen hübschen Abschied ins Jenseits bereitet«, sagte Giordino, während er die Grabstätte betrachtete.
    »Der ehrenwerte Mr. Borjin muss irgendwie von blauem Blut sein«, erwiderte Pitt.
    Giordino schaute an dem Sarkophag vorbei und bemerkte, dass irgendetwas unter dem Altar lag.
    »Sieht so aus, als ob hier noch ein Sarg gebraucht wird«, sagte er und deutete mit dem Kopf darauf.
    Beim Betreten der Kammer war es ihnen nicht aufgefallen, aber jetzt erkannten die beiden Männer, dass auf einer Bank zu Füßen des Altars eine Leiche lag. Pitt und Giordino gingen hin und stellten erschrocken fest, dass es sich um Roy handelte.
    Eine dünne Decke war über Beine und Bauch ausgebreitet, aber aus seiner Brust ragte ein Pfeil.
    »Theresa und Wofford sind hier«, sagte Giordino und verstummte dann gedankenverloren.
    »Hoffentlich haben sie nicht das gleiche Schicksal erlitten!«, sagte Pitt leise und zog die Decke über Roys Gesicht. Während er sich noch fragte, ob sie möglicherweise zu spät kamen, hörte er plötzlich Schritte, die sich auf dem Steinboden näherten. Im nächsten Augenblick kamen die beiden Wachen, die Pitt auf der anderen Seite des Hofes gesehen hatte, in das Mausoleum gestürmt. Sie waren genauso gekleidet wie die Wärter am Tor und hatten offenbar keine Handfeuerwaffen bei sich. Stattdessen hatte jeder der Männer einen Holzspeer mit einer rasiermesserscharfen Eisenspitze in der Hand. Um die Taille hatten sie ein kurzes, in einer Scheide steckendes Messer geschnallt, und über dem Rücken hingen ein Bogen und ein kleiner Köcher. Es waren die Kriegswaffen der alten mongolischen Reitertruppen und auf Nahdistanz ebenso tödlich wie eine moderne Pistole oder ein Gewehr.
    Beim Betreten der Kammer verharrten die Wachen kurz, bis sie Pitt und Giordino am Altar stehen sahen. Sofort brachten sie ihre Speere in Anschlag, liefen um den Sarg in der Mitte des Grabmals herum und rückten vor, um sie lieber aus nächster Nähe zu erledigen, statt einfach die Spieße auf sie zu werfen.
    Giordino reagierte zuerst, packte eine kleine Holzbank neben dem Alter und schleuderte sie auf die Beine der angreifenden Wachen. Er hatte gut gezielt, erwischte den ersten Mann mit voller Wucht am Schienbein und brachte ihn so aus dem Gleichgewicht. Der Mann stürzte vornüber und ließ seinen Speer los, der über den Boden rollte, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.
    Der zweite Wachmann sprang wie ein Hürdenläufer über die Bank hinweg, rückte weiter vor und stürmte in vollem Lauf auf Pitt zu. Pitt stellte sich auf die Fußballen, drückte die Knie durch und ließ die Speerspitze nicht aus den Augen, rührte sich aber nicht von der Stelle. Der Wachmann wiederum nahm an, dass Pitt vor Angst erstarrt wäre und ein leichtes Opfer abgäbe. Doch dieser wartete nur ab, bis der Mann bloß noch einen Schritt von ihm entfernt war, den Speer zurückzog und zum Todesstoß ansetzte. Im nächsten Moment sprang er zur Seite, streckte den linken Arm aus und stieß den Speerschaft weg. Der Wachmann stürmte an ihm vorbei und machte ein überraschtes Gesicht, als ihm klar wurde, dass sein Stoß ins Leere gegangen war. Er wollte den Spieß noch herumreißen, doch Pitt hatte die Spitze bereits unterlaufen und versuchte seinerseits den Schaft zu packen, rutschte aber ab, als der Mann weiterlief. Die Holzstange peitschte herum und traf ihn an der Schulter, als sie ihm durch die Finger glitt.
    Beide Männer verloren das Gleichgewicht und torkelten auseinander, worauf der Wachmann über den Altar stürzte, während Pitt zum Sarg geschleudert wurde. Rasch sprang er wieder auf, um sich dem Angreifer zu stellen, dann wich er zu dem steinernen Sarkophag zurück, der nur wenige Zentimeter hinter ihm aufragte. Der Wachmann wiederum war jetzt vorsichtiger und musterte Pitt misstrauisch, sobald er wieder auf den Beinen stand. Dann ergriff er den Spieß mit fester Hand, holte tief Luft und rückte erneut vor, ohne sein Opfer aus den Augen zu lassen.
    Pitt, der mit dem Rücken zum Sarg stand, suchte verzweifelt nach einer Waffe. Aus dem Augenwinkel sah er Giordino, der sich auf den Mann am Boden stürzte. Er war weiter damit beschäftigt, den ersten Wachmann außer Gefecht zu setzen, und konnte ihm im Augenblick nicht helfen. Dann erinnerte sich Pitt an die mit Fell geschmückten Stangen.
    Die neun Pfähle waren in Marmorplatten eingelassen und standen am Kopfende der Gruft. Pitt zog sich

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