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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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dass sie die volle Wucht des Brechers abbekamen, dessen Kamm sich beim Anbranden wie ein zweistöckiges Haus auftürmte.
    Giordino musste aus zweihundert Fuß Höhe ohnmächtig mit ansehen, wie die Woge über das schwarze Fischerboot hereinbrach. Tapfer versuchte der alte Kahn mit seinem noch immer auf Vollgas laufenden Motor die vertikale Wasserwand zu erklimmen. Doch die Wucht des Brechers überforderte die fauligen Rumpfplanken, und einen Moment lang schien sich das Boot regelrecht in seine Einzelteile aufzulösen und unter der dräuenden Woge ganz zu verschwinden.
    Verzweifelt suchte Giordino den See nach einer Spur von Pitt oder der Dekompressionskammer ab. Doch als sich das Wasser wieder beruhigte, sah er nur den treibenden Bug. Das alte Fischerboot war unter der Wucht der Woge auseinandergebrochen, und ausschließlich der vordere Teil hatte den Aufprall überstanden. Das Achterdeck mitsamt der Druckkammer war dagegen spurlos verschwunden. Der schwarze Bug schaukelte noch einen Moment lang auf dem Wasser, sodass die Mastspitze hin und her schwankte, dann versank er in einem Blasenschwall in den eisigen Fluten des Sees.
4
    F esthalten!«, rief Theresa im jähen Brüllen der gewaltigen Wasserwand.
    Ihre Worte hallten in der Kammer wider, deren Insassen heftig durcheinandergeschleudert wurden. Die ganze Kammer wurde hochgerissen, als die Welle das Heck des Fischerbootes anhob.
    Die drei Männer und die beiden Frauen klammerten sich verzweifelt an die gusseisernen Griffstangen der beiden Liegen, um nicht durch das ganze Gelass zu fliegen. Einen Moment lang schien die Zeit stehen zu bleiben, als sich das Boot aufrichtete und die Welle zu erklimmen versuchte. Dann ertönte ein lautes Knacken unter ihren Füßen, und der Rumpf brach auseinander.
    Der leichtere Bug hielt sich über Wasser, doch der hintere Teil versank langsam im Wellental, als die Woge mit voller Wucht voranwalzte.
    Theresa hatte das Gefühl, alles liefe in Zeitlupe ab. Zunächst schien die ganze Kammer abzusacken, dann wurde sie von der Gewalt der Woge herumgeworfen. Sie hörte, wie die anderen Insassen aufkeuchten, dann laut schrien, sah hochgerissene Arme und Beine. Das wenige Licht, das durch das Bullauge drang, wurde rasch schummriger und verschwand dann gänzlich, sodass sie nur noch von Furcht erregender Finsternis umgeben waren.
    Die Welle hatte, ohne dass es die Betroffenen bemerken konnten, das gesamte Heck des Schiffes umgekippt, sodass die Druckkammer darunter begraben und unter der Last des vollgelaufenen Maschinenraums samt der schweren Maschine und der Schraubenwelle zum Seegrund hinabgezogen wurde.
    Die Dekompressionskammer, die ihnen das Leben retten sollte, hatte sich in einen Sarg verwandelt, der seine Insassen in die eisigen Tiefen des sibirischen Sees riss.
    Die schwere Stahlkammer konnte bis zu dreißig Atmosphären standhalten, das entsprach dem Wasserdruck in einer Tiefe von dreihundert Metern. Doch der See war an der Stelle, an der das Boot auseinandergebrochen war, fast tausend Meter tief, sodass sie zerquetscht werden würde, noch ehe sie den Grund erreichte.
    Normalerweise war die luftdicht verschlossene Druckkammer so leicht, dass sie auch mit fünf Insassen genügend Auftrieb hatte, um sich über Wasser zu halten. Doch jetzt saß sie unter dem umgekippten Heck fest und wurde erbarmungslos nach unten gezogen.
    Als das Licht, das durch das Bullauge drang, immer schummriger wurde, wusste Theresa, das sie im See versanken. Sie dachte an Pitts letzte Worte, als er die Kammer als »Schwimmer« bezeichnet hatte. Also muss sie schwimmfähig sein, schloss sie daraus. Da allem Anschein nach nirgendwo Wasser eindrang, musste sie von anderen Kräften in die Tiefe gerissen werden.
    »Alle in diesen Teil der Kammer, wenn ihr könnt«, rief sie den anderen zu, nachdem sie sich zur einen Seite vorgetastet hatte.
    »Wir müssen das Gewicht verlagern.«
    Benommen krochen ihre durchgerüttelten Schicksalsgefährten zu Theresa hin, wo sie sich schweigend aneinanderdrückten und in der Dunkelheit versuchten, gegenseitig ihre Verletzungen zu versorgen. Trotz der gut 450 Kilogramm, die sie gemeinsam auf die Waage brachten, wären sie durch die Gewichtsverlagerung allein nicht freigekommen. Aber Theresa hatte richtig vermutet und alle nahe dem Heckspiegel platziert. Unmittelbar über ihnen befand sich jetzt die Maschine, also der schwerste Teil des Achterschiffs, und durch das vereinte Gewicht kippte das Heck leicht nach unten.
    Unterdessen nahm

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