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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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sich in seinen Oberarm gefressen. Mit einem Wutschrei setzte Dargaros Joesin nach, ihr beider Blut spritzte auf das Moos der Lichtung.
    Moa konnte nicht sagen, ob es der Anblick oder der Geruch des Blutes, was solch eine Wirkung auf die Aschewesen hatten. Sie stürzten sich auf die blutbesudelten Flecken der Lichtung wie ausgehungerte Wölfe. Ihr heiseres Kreischen war voll unstillbarem Verlangen und sie drängten unaufhaltsam vorwärts, ohne dass Dargaros oder Joesin etwas davon bemerkten. Moa umklammerte den kleinen Dolch so fest, dass es schmerzte.
    Plötzlich drehte Rach sich um, senkte den Kopf und presste die Flügel eng an den Körper. Moa sah sich einer Schar Aschewesen gegenüber. Die Schatten hatten sie eingekreist! Aus Rachs Kehle drang ein Laut, der dem heiseren Zischen der Aschewesen nicht unähnlich war.
    „Joesin“, flüsterte Moa, nicht fähig ihre Angst noch länger zu beherrschen. Einen Herzschlag später war er bei ihr. Sein Schwert fuhr durch die Reihen der Aschewesen und drängte sie ab. Rach sprang zurück. Erschrocken klammerte Moa sich an sein Gefieder. Dort, wo sich eben noch ihr Bein befunden hatte, sauste Dargaros Schwert durch die Luft.
    Joesin warf sich herum und zielte auf Dargaros Bauch. Anstatt ihm auszuweichen, sprang der Aschejäger vor und rammte seinen Stiefel in Joesins Leib. Der krümmte sich und wurde rückwärts in die lauernde Masse der Aschewesen geschleudert.
    Sofort schlossen die rußigen Körper sich über ihm zusammen. Joesin kämpfte wie wild, die Schatten lichteten sich, als sein Schwert durch sie schnitt. Doch plötzlich wurde sein Körper ganz still. Die silberne Stahlklinge eines Aschewesens ragte aus seiner Brust.

Kapitel 28
    Alles was Aeshin denken konnte war, dass sie so nicht sterben wollte, auf keinen Fall. Sie hatte nur Augen für das Schwert in Garlachs Hand, das unaufhaltsam auf sie zurückte. Garlach kam mit unbewegtem Gesichtsausdruck die Stufen der Thronplattform hinunter und die Aschejäger wichen respektvoll vor ihm zurück.
    Caruss stieß unablässig sein unheimliches Kichern aus, während die Schatten hinter seinem Thron brodelten und sich aufbäumten wie Sturmwolken.
    Aeshin stemmte sich gegen ihre Fesseln, riss und zerrte daran, ungeachtet der Schmerzen, die sie sich zufügte. Sie ging leicht in die Knie und sah Garlach herausfordernd entgegen. Sie würde sich nicht ohne einen Kampf ergeben. Garlach sah sie beinahe mitleidig an.
    „Haltet sie“, befahl er seinen Männern.
    Bevor Aeshin ausweichen konnte, wurde sie von vier starken Händen gepackt.
    „Nein“, schrie sie und bäumte sich auf. „Alawas wird es nicht erlauben!“
    Garlach ließ sich zu einem humorlosen Lachen hinreißen, als er vor ihr zum stehen kam. „Auf die Knie“, knurrte er.
    Die Aschejäger traten Aeshin in die Kniekehlen. Sie prallte hart auf den Boden. Eine Hand presste sich auf ihren Nacken, hielt ihren Kopf gesenkt. Aeshin schrie und schaffte es, die Hand abzuschütteln, doch ansonsten wurde sie von den Aschejägern an Ort und Stelle gehalten. Wutentbrannt sah sie zu Garlach hoch. „Gebt mir wenigstens ein Schwert. Lasst mich kämpfen! Ihr gegen mich, oder habt Ihr Angst gegen eine Frau - “
    Garlach schlug zu. Sein Handrücken traf Aeshin so hart, dass ihr Kopf zurückgeschleudert wurde und sie Lichtblitze sah. Sie schmeckte Blut, doch den Schmerz spürte sie kaum mehr.
    Ein selbstgefälliges Grinsen zupfte an Garlachs Mundwinkeln. „Sicher nicht“, bemerkte er trocken und hob das Schwert.
    Aeshin spuckte Blut vor Garlachs Füße. „Feigling.“
    Garlach zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    Da erklang ein Zischen und Kreischen. Die Schatten wirbelten durcheinander, drängten sich näher heran. Für einen Moment fürchtete Aeshin Caruss habe den Befehl zu ihrer Vernichtung gegeben. Auch die Aschejäger sahen sich unsicher um, als die schwarzen Rußschlieren sich auf sie zutasteten und wie tödlicher Nebel auf sie zuwaberten. Einige wichen vor den heranrückenden Aschewesen, die ihre hauchdünnen Tentakeln nach ihnen ausstreckten, zurück. Selbst Garlach schien verunsichert. Das Lachen des Königs verstummte schlagartig.
    „Sie kennen dein Blut.“ Caruss Stimme klang halb erstickt, mehr wie ein Röcheln.
    Die gesichtslosen Schatten formten sich zu einzelnen Körpern. Zerrissene, verfaule Gesichter starrten Aeshin von allen Seiten an, als die Aschewesen kreischten, fauchten, in die Luft bissen wie tollwütige Raubtiere und ihre kalten Klauen nach ihr

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