Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
Vom Netzwerk:
achtzugeben.“
    Moa beeilte sich zu nicken. „Sie ist mutig und stark“, brachte sie heraus, doch dann hatte sie das letzte Bild von Aeshin vor Augen, wie sie am Fuße der Rosenmauer gestanden hatte, ein Aschejäger ausgestreckt im Gras, der andere mit gezogenem Schwert. Sie brachte es nicht über sich, Adhas und Pavae zu sagen, dass ihre Tochter sich vermutlich in einer Zelle befand, weil sie ihr geholfen hatte zu entkommen. Aeshin hatte mächtige Freunde in der Burg, die sie sicher vor dem Schlimmsten bewahren konnten. „Sie hat mir sehr geholfen. Es geht ihr gut“, sagte Moa schließlich und hoffte inständig, dass es keine Lüge war.
    Die Erleichterung über diese Nachricht war Pavae deutlich anzusehen. Adhas nahm die Hand seiner Frau, umschloss sie mit seiner und küsste sie. „Ich habe es dir ja gesagt. Unsere Kinder können auf sich aufpassen. Wir hätten ahnen sollen, dass Joesin zurückkommt, bei dem eisernen Willen, den du ihm vererbt hast.“
    Pavae war den Tränen nahe, doch sie lächelte tapfer. „Er hat einen beeindruckend sturen Kopf“, erklärte sie Moa. „Schon als Kind war er kaum zu bändigen.“ Sie seufzte. „Es hätte mich nicht überraschen dürfen, dass er derjenige war, der nach dem dunklen Schwert griff.“
    Moa setzte sich unwillkürlich aufrecht hin. Ihr Herz schlug schneller. „Was ist geschehen, damals?“, fragte sie, unfähig ihre Neugierde besser zu verbergen. „Ich weiß nichts von dieser Zeit und den Aufständen hier.“
    „Nun.“ Pavae breitete die Hände aus und legte sie übereinander. „Es war nicht lange nach Königin Aloees Tod, da marschierte Caruss in unser Land ein. Er behauptete es gehöre rechtmäßig ihm, obwohl wir schon seit Generationen hier leben und die Klippen niemals im Besitz des Königs von Cinann waren. Selbst während der Bürgerkriege nicht, bevor es die drei Reiche überhaupt gab. Caruss forderte hohe Abgaben von uns. Doch das genügte ihm nicht. Er holte sich Sklaven.“ Pavae hielt einen Moment inne. „Bald darauf erschienen die ersten Aschewesen in unseren Nächten.“
    Adhas legte einen Arm um seine Frau. Zu Moas Überraschung ließ Pavae es zu, dass er sie an sich zog.
    „Joesin ...“ Sie schüttelte den Kopf, als sei die Erinnerung zu schmerzhaft. „Er war so wütend. Ständig. Irgendwann trieb sein Hass auf die Verfluchten ihn so weit, dass er eines Nachts das schwarze Schwert nahm und eines der Aschewesen herausforderte. Er gewann.“
    Moa fehlten die Worte. Ungläubig starrte sie Pavae an.
    „Es war mehr Glück als Können und Verstand im Spiel“, warf Adhas ein, „doch seine Tat veränderte alles. Die Menschen hatten gesehen, dass die Aschewesen besiegt werden konnten. Sie fassten Mut und der Widerstand begann sich zu regen.“
    Pavae nickte. „Es kam zum offenen Kampf gegen Caruss Soldaten und die Aschewesen. Joesin führte sie an. Alle Männer und Frauen der Klippen, die alt genug waren, um Waffen zu heben, folgten ihm. Er war kaum achtzehn Jahre alt.“ In Pavaes Augen sammelte sich Zorn. „An diesem Tag sind viele tapfere Menschen gestorben, doch wir haben die Soldaten von unserem Land vertreiben können.“
    Sie sprach nicht weiter, sondern blickte zu ihrem Mann hinüber. Die Schrecken der Vergangenheit waren tief in ihre Gesichter gezeichnet und Moa ahnte, was auf den Sieg der Klippe gefolgt war.
    „Dann kam die Nacht“, fuhr Pavae fort. „Und mit ihr die Aschewesen und unser Untergang. Sie töteten niemanden, nicht sofort. Doch unsere Söhne und Töchter wurden uns genommen und in Caruss Burg verschleppt. Wir mussten es hilflos mitansehen. Joesin, Aeshin und all die anderen. Sie haben sie mitgenommen. Die Mädchen und Frauen schuften seitdem in Caruss Burg und unsere Söhne - “, Pavae schluckte und atmete zitternd ein. „Unsere Söhne wurden verflucht und suchen in den Nächten die Klippen heim.“
    Ein kalter Schauer schüttelte Moa und ihr Blick fuhr zum Fenster. Sie spürte plötzlich den unbändigen Drang in die Nacht hinauszustürmen und die Aschewesen mit bloßen Händen anzugreifen. Alles war besser als diese hilflose Wut, die sich in ihre Brust gefressen hatte und ihr die Luft abschnürte.
    „Sie tun es noch immer“, sprach Pavae erbarmungslos weiter. „Baeles Sohn kam vor vier Monden zurück. Das einzige, an dem wir ihn erkannten, war sein Aussehen. Innerlich war er tot, eine leere Hülle, nur empfänglich für Caruss Befehle. Als seine Mutter ihn sah, war sie nicht zu halten. Baele stürzte mitten

Weitere Kostenlose Bücher