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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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traurige Lage sind wir doch geraten«, klagte eine andere Älteste in sarkastischem Tonfall. »Hätten wir nur den Großen Wegestein nicht verloren, dann könnten wir den Prinzen von Rathain zwingen, auf allen vieren herbeizukriechen, um uns zu finden!«
    »Ruhe!« krächzte Morriel zürnend. »Wir verschwenden unsere Kraft nutzlos, wenn wir uns in unsinnigen Klagen über Dinge ergehen, die wir nun nicht ändern können. Entweder boykottiert die Bruderschaft persönlich unsere Arbeit, oder der Teir’s’Ffalenn hat sich einer Tücke bedient, an die wir bis jetzt nicht gedacht haben. Was auch immer unsere Mühen zunichte gemacht hat, heute nacht können wir daran nichts mehr ändern.«
    Überwältigt von elender Schwäche, hörte Elaira, wie angeordnet wurde, den Skyronkristall in seine Kassette zurückzulegen. Doch noch während sich die angesprochene Älteste bewegte, um den großen Kraftstein aufzulesen, trug der unerbittliche Lauf der Zeit die Mitternacht der Sonnenwende gen Westen. Als der Augenblick den Sechsten Weg kreuzte, lebte der schwere Aquamarin in einem Ausbruch plötzlicher, ungebetener Macht wieder auf.
    Elaira teilte den Schrecken, als die Älteste zurückschauderte.
    Dann waren alle Gedanken, alle Ängste ausgelöscht von der heranrollenden Gewalt einer Harmonie, die durch das ungeschützte Gewebe des Juwels brauste. Eins mit Morriels Ältestenkreis, erfaßte ein blendender, betäubender Taumel Elaira, als die empfindlichen Flächen des Aquamarins unter der weißen Glut melodischer Vibrationen aufflammten. In Athir antwortete auch der Kraftkreis unter dem Dickicht wilder Gräser dieser Resonanz, und seine Windungen erwachten plötzlich zu einem Leben, das einen Glockenschlag der Freude umhüllte, so rein und der Erde verbunden wie die Vereinigung edlen Strebens mit seiner vollständigen Erfüllung.
    Mitgerissen durch ihre Verbindung mit dem magischen Kristall, duldete Elaira die Vorgänge gemeinsam mit dreiundzwanzig Ältesten, die hingerissen waren zu irrsinnigem Frohlocken, während die Lebenskraft vergessener paravianischer Mysterien ihre wiedererweckte Harmonie über dem Kontinent erklingen ließ.
    Allein Morriel war Herrin ihrer Sinne geblieben. »Ath, sei gnädig, woher kommt das nur? Wir dürfen nicht wagen, unwissend unserer Sehnsucht zu frönen.«
    Der Skyron-Aquamarin war anders als der Große Wegestein, der im Chaos der Rebellion verlorengegangen war. Seine Kraft erlaubte es nicht, verschiedene Aufgaben zu erfüllen, ohne daß eine Absicht unwillkürlich mit der nächsten verschmolz.
    Erst als die kühle Macht wieder geordnet weiterfließen konnte, teilte Elaira die Vision, die hervortrat, als die Strömung dieses unheimlichen nächtlichen Strudels zu ihrem Ursprung zurückverfolgt wurde. Gemeinsam mit Morriels Ältestenkreis folgte sie niedergerissenen Mauern und zerschmetterten Steingebilden; Schornsteinziegeln, die gewaltsam von den Dachstühlen herabgefegt worden waren, und Dachbalken, aus denen grünende, knospende Zweige hervorsprossen. Sie hörte die Klagen der verängstigten Bewohner Jaelots, die mitangesehen hatten, wie ihre halbe Stadt aus den Fugen geraten war. Und dort, im Herzen der Zerstörungen, deutlich erkennbar inmitten eines rauchenden Mosaiks und allerlei umgestürzter Festtafeln, sah sie die Hände, die dieses ungebändigte Mysterium entfesselt hatten; sah einen sterblichen Sänger, der das Tor zu einer Erdenkraft geöffnet hatte, die fünf Jahrhunderte lang zum Schweigen verdammt gewesen war.
    Es war ein Mann von zierlicher Statur. Sein wirr herabfallendes schwarzes Haar konnte die grünen Augen ebensowenig verbergen wie die scharfkantigen Züge, die typisch für das Geschlecht derer zu s’Ffalenn waren.
    »Möge Ath uns schützen!« Morriels entsetzter Ausruf bohrte sich wie ein scharfer Glassplitter durch die Verbindung des Skyronkristalls. »Fast eine ganze Stadt ist zerstört! Unschuldige Menschen mußten leiden! Wie viele weitere gewissenlose Taten sollen diesem Prinzen noch gestattet sein, ehe die Bruderschaft der Sieben sich endlich dazu herablassen wird, zu ihrem Fehler zu stehen?« Hart wie Schmiedeeisen fügte sie hinzu: »Gleich ob er der letzte seines Geschlechtes ist oder nicht, doch Arithon s’Ffalenn muß Einhalt geboten werden. Dharkaron soll mein Zeuge sein und Fluch über die Bruderschaft bringen, die diesen gefährlichen Irrsinn aus blanker Narretei noch unterstützt.«
    In diesem Augenblick brach der Kontakt Elairas zu dem Kreis in Athir ab,

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