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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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ihm sein Geist Wehrmauern und Zinnen, eine befestigte, wehrbereite Stadt, unter deren Bannern und Schieferdächern heiterer Frieden herrschte.
    Der Fortschritt war bereits deutlich zu erkennen. Über weite Flächen umgepflügter Erde, jenseits der Stallungen und ihrer Lattenumzäunungen, über den Weiden, hinter deren Zäunen das Futter herangezogen wurde, dem niedergemähten Gras auf Feldern, die die Truppen für ihre Übungen nutzten, atmete er begierig das Aroma der Kohlefeuer. Sein Herz hüpfte zu den Klängen der Schmiedehämmer, die den Stahl für Avenors zukünftige Tore formten.
    In diesem Tal, dem Vermächtnis seiner Vorfahren aus dem Geschlecht der s’Ilessids, setzte er den Grundstein für die Armee, die eines Tages jene messerscharfe Waffe bilden sollte, die den Herrn der Schatten schlagen würde.
    Inmitten der geordneten Betriebsamkeit seiner neuen Domäne, wirkten die Männer in den Farben Karfaels wie ein ausgefranster Strang in ebenmäßiger Wirkware. In ihrer Mitte befand sich eine Doppelreihe halbnackter Männer, die von den Bewaffneten Reitern gewaltsam zum Exerzierplatz hinter den Wohnzelten getrieben wurden.
    »Das sind keine Bogenschützen«, erklärte Lysaer schroff.
    Der Blick, mit dem er den Feldwebel von Karfael bedachte, war weniger fragend, denn ein herrisches, königliches Ersuchen.
    »Nein, Euer Hoheit.« Erfüllt von stolzem Eifer, setzte der Offizier zu einer Erklärung an. »Die Reservetruppen, die Ihr auf Patrouille zur Straße des Nordens entsandt habt, waren in Westwald mit Glück gesegnet. Sie konnten ein Barbarenlager, das dort im Hinterhalt lag, einkreisen und überwältigen und achtundzwanzig Männer gefangennehmen. Unser Statthalter hat ihre Exekution in Eurem Namen verboten. Er dachte, die erbärmliche Brut sollte besser genutzt werden, die neuen Mauern Avenors zu errichten.«
    Mit langen Schritten stürzte Lysaer davon, und die leichtherzige Gelassenheit, die sich noch einen Augenblick zuvor in seinem Mienenspiel gezeigt hatte, war grimmiger Entschlossenheit gewichen.
    Der Feldwebel mußte sich anstrengen, mit ihm Schritt zu halten. »Euer Hoheit? Stimmt etwas nicht?«
    Königliche Ignoranz begegnete seiner Besorgnis.
    »Hier.« Der Prinz riß sich seinen Gürtel vom Leibe und wirbelte zu dem Leibdiener herum. »Nimm das.« Ohne sich noch im mindesten um die Etikette zu kümmern, fuhr er fort, sich zu entkleiden und lud auch sein Wams dem Leibdiener auf die Arme. Nur mehr in seine glänzende Seidenhose und das windgepeitschte Batisthemd gekleidet, stürmte er weiter den Hang hinunter.
    Unbeholfen beeilte sich der Feldwebel, seine vom Marschieren müden Muskeln anzutreiben, dem Prinzen zu folgen. »Was ist geschehen?« Kurzatmig schnappte er schnaufend nach Luft, während er sich bemühte, den Anschluß nicht zu verlieren.
    »Euer Statthalter hat es gewiß gut gemeint«, entgegnete Lysaer, ohne innezuhalten. »Aber er hat seine Befugnisse überschritten, als er mir die Gefangenen zum Geschenk gemacht hat.«
    Zerschlagen von den zurückpeitschenden Zweigen eines Gestrüpps, hustend im Staub über einem Feld, auf dem das abgemähte Heu lagerte, und schließlich gepeinigt von der zusätzlichen Last von Helm, Kettenhemd und Wappenrock, bemühte sich der Feldwebel aufrichtig, den Schaden diplomatisch wiedergutzumachen. »Wie kann ich Euch helfen?«
    »Eure Klinge«, keuchte Lysaer. »Überlaßt sie mir.«
    Rasch zog der Feldwebel sein Kurzschwert aus der Scheide. Kaum hatte er die Waffe übergeben, da beschleunigte der Prinz auch schon seine Schritte. Durch einen Sprung in die Grube, aus der einmal der Stadtgraben entstehen sollte, aus dem Feld geschlagen, fiel der glücklose Soldat in Schrittempo zurück und ergab sich seiner Erschöpfung.
    Der würdevolle Herr von königlichem Blute, der ihn begrüßt hatte, krabbelte ohne Anzeichen von Schwäche durch die Gräben, und obgleich der Boden von Abwässern und Quellwasser verschlammt war, sprang Lysaer hinein und watete, bis zur Hüfte eingesunken, durch den Schmutz. Der güldene Zierat an seiner edlen Seide war mit Dreck überzogen, als er auf der anderen Seite über einen Erdwall stürmte und auf die behauenen Steine sprang, die das Fundament der neuen Mauern bildeten. Unter dem aufgeschreckten Geschrei der schwerarbeitenden Steinmetze verschwand er aus dem Blickfeld des Feldwebels.
    Zurückgelassen, besann sich der Soldat aus Karfael auf praktische Erwägungen und suchte einen Weg zurück zu den Baracken. Schwitzend kam er zu

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