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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Appell blieb unbeachtet. Beinahe überwältigt durch das schmerzliche Mitgefühl, ergriff er die lebendig gewordene Klinge mit fester Hand und schlitzte mit einem kontrollierten Schlag die nackte Schulter seines Herrschers auf.
    Die Berührung entrang Mann und Elementen einen markerschütternden Aufschrei. Ein Aufflammen weißen Lichtes durchbrach die Düsternis in der Kabine. Das Licht, das keinerlei Ähnlichkeit mit den Werken Lysaers hatte, strahlte in unverfälschter Brillanz, verwoben mit einem Glockenschlag erhebender Harmonie. Die Resonanz der Klänge erreichte eine kaum erträgliche Süße, deren Reinheit den Geist eines Sterblichen verwirren mochte. Ausgelöscht, der leidenschaftliche Haß so wie die Sorge, getilgt durch ein Preisen des Lebens selbst, das jeglichen Streit zu einer Entweihung werden ließ.
    Niedergeschlagen von einer erdrückenden Sehnsucht, die schmerzhaft in seinem Leib vibrierte, stöhnte der Kapitän der Brigg angesichts all des Kummers in der Welt, und hörte, wie Arithon s’Ffalenn aufschrie, als hätte man ihm das Herz aus der Brust gerissen.
    Noch immer schreiend fiel der Herr der Schatten auf die Knie. Blut strömte aus der Schulterwunde, die Jieret ihm mit dem Schwert beigebracht hatte. Der magische Lichtstrom ergoß sich über bleiche Knochen, die offen unter dem aufgeschlitzten Hemd zum Vorschein kamen. Ein Rinnsal scharlachroter Flüssigkeit befleckte die Klinge, ehe es in dem kalten Feuer der Magie verschwand, die das unveränderliche Metall erfüllte.
    Jieret schien wie eingefroren. Ohne sich seiner klebrigen Hände oder der Schmerzen aus unzähligen Schürfwunden bewußt zu sein, zitterte er am ganzen Leib; Träne um Träne teilte er den tiefen Kummer seines Prinzen.
    »Ath«, stöhnte Arithon, der sich nun endlich schluchzend und vollends ermattet an seinen Getreuen lehnte und das Gesicht in Händen barg. »Verschone mich, ich bitte dich. Desh-Thieres Wirken ist zu mächtig, zu stark, als daß ein sterblicher Mann noch einen rechtschaffenen Kampf führen könnte.«
    Herzog Jieret kannte keine Gnade. »Ihr habt keine Wahl. Erhebt Euch!« Er erhob das Schwert, dessen schillernde Magie nun zu einem schnell verhallenden Wispern geworden war.
    Allein die Erinnerung an seine Harmonie ließ Arithons Stimme knirschen wie Kieselsteine. »Wären meine Hände nicht gefesselt gewesen, Jieret, du weißt, ich hätte dich gewiß getötet.«
    »Aber sie waren gefesselt«, entgegnete Jieret unzweideutig. »Ihr selbst habt dafür gesorgt, daß das nicht geschehen konnte.« Da sich sein Gebieter noch immer abwehrend zusammenkauerte, fügte er hinzu: »Schande über Euch für Eure Feigheit! Denkt Ihr denn, Ihr würdet irgend etwas erleiden, das ich nicht ebenso fühlen würde?«
    So oder so schon bleich, wich nun auch die letzte Farbe aus Arithons Gesicht. Schaudernd blickte er auf. »Der Blutpakt. Ath, sei mir gnädig, du kannst all das fühlen?«
    »Mein Gebieter.« Kläglich kamen die Worte über seine Lippen, nun, da er sich zu spät des unvermeidlichen Preises für sein offenes Eingeständnis bewußt wurde. »Verschmäht nicht meinen Anteil an dieser Sache. Ihr habt mich gerufen, über Eure Ehrbarkeit zu wachen. Was auch immer Ihr nun sagen mögt, so bin ich als Caithdein doch gebunden, und ich werde auch Euch buchstabengetreu an Euer Versprechen ketten.«
    »Du fühlst das alles?« wiederholte Arithon nur, und in seiner Stimme klang schrilles Entsetzen an.
    Erbarmungslos wies Jieret ihn ab. »Das darf nicht von Bedeutung sein! Kein lebender Mann könnte die Last auf seine Schultern laden, die Ihr tragt. Ihr habt eine Aufgabe zu erledigen, so Ihr nicht wollt, daß unschuldige Menschen, hier und in Shand, ums Leben kommen.« Grausam angesichts der unausweichlichen Notwendigkeit, zerrte er seinen Prinzen am Unterarm auf die Beine und drehte ihn um, so daß sein Gesicht dem Fenster zugewandt war. Als Arithon zurückzuckte und versuchte, zur Seite zu entkommen, packte Jieret ihn erneut und hielt ihn in eisernem Griff fest.
    Keuchend und zur Bewegungslosigkeit verdammt, blieb Arithon keine Wahl. Er mußte sich die unbeschönigten Auswirkungen seines Wirkens ansehen.
    Die Feuersbrunst, die Lysaer durch seine Verteidigung ausgelöst hatte, flackerte noch immer über brennenden Segeln. Funken und Asche wurden vom Wind davongetragen, flogen von Schiff zu Schiff im überfüllten Hafen von Werende, in dem das Feuer ein wahres Opferfest feierte.
    »Wollt Ihr nun also jammern«, knurrte Jieret, »oder

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