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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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auf, und seine Stimme grollte wie ein Wasserfall aus felsiger Höhe, als er antwortete. »Meinen Bestimmungsort willst du wissen? Aber wer ist weise genug, um zu wissen, was ihm bestimmt ist? Nun, ich bin auf dem Weg nach ... Nein, dieser Name hat eine zu lange Geschichte für eine so flüchtige Begegnung. Ich bin unterwegs zur Herrenhöh, wie ihr Menschen sagt.«
    Wieder zögerte Atiaran, ehe sie eine weitere Frage stellte. »Wie lautet dein Name?«
    »Er hat eine andere lange Geschichte«, erwiderte der Riese. »Wessen bedarfst du?« wiederholte er.
    »Nenn deinen Namen«, beharrte Atiaran trotzig.
    Wieder loderte es unter den wuchtigen Brauen des Riesen auf. »In Namen verbirgt sich Macht. Ich wünsche ausschließlich von Freunden bemüht zu werden.«
    »Deinen Namen«, stöhnte Atiaran.
    Der Riese überlegte für ein Weilchen in sichtlicher Unentschiedenheit. »Nun gut«, sagte er dann. »Obwohl mein Auftrag nicht leichtgenommen werden darf, will ich dir um der gegenseitigen Treue zwischen eurem und unserem Volk willen antworten. Um mich kurz zu fassen, man nennt mich Salzherz Schaumfolger.«
    Urplötzlich erlosch in Atiaran ein Aufbegehren, eine Abneigung gegen ihre Entscheidung, als habe das Vertrauen des Riesen sie überwältigt. Sie hob den Kopf, ließ Covenant und Schaumfolger die Verwüstung hinter ihren Augen sehen. Bedächtig und würdevoll erwiderte sie erst jetzt den Willkommensgruß des Riesen. »Möge es so sein, Salzherz Schaumfolger, Steinbruder und Legat der Riesen, bei der Macht deines Namens und beim großen Versprechen gegenseitigen Vertrauens, das sich Damelon Riesenfreund und euer Volk gaben, beschwöre ich dich, diesen Mann, der sich Thomas Covenant der Zweifler nennt und im Lande ein Fremder ist, sicher vor den Großrat der Lords zu bringen. Er hat herab vom Kevinsblick eine Botschaft für den Rat. Gib wohl auf ihn acht, Steinbruder. Ich kann nicht weiter.«
    Was? Covenant riß Mund und Augen auf. Willst du auf deine Rache verzichten? hätte er beinahe laut gefragt. Aber er schwieg, während seine Gedanken durcheinanderwirbelten, und wartete darauf, daß sie wieder ein Verhalten annehme, das er zu begreifen vermochte.
    »Ach, euresgleichen ist allzu rasch, wenn's gilt, sich auf große Namen zu berufen«, sagte der Riese in nachsichtigem Ton. »Ich hätte deinen Wunsch ohne das erfüllt. Doch ich rate dir, begleite uns. Zu Herrenhöh ist seltenes, gewaltiges Heil daheim. Wünschst du nicht mit uns zu gehen? Die uns dort erwarten, empfänden dein Kommen nicht als Belästigung ... keinesfalls, sähen sie dich so, wie ich dich hier sehe.«
    Atiarans Lippen zuckten aus Verbitterung. »Hast du auch den Mond in seinem neuen Gewand gesehen? Er erwarb es, als ich das letztemal nach Heil trachtete.« Als sie weitersprach, kam in ihrer Stimme immer mehr graue Trostlosigkeit zum Tragen. »Es ist ein vergebliches Unterfangen, um das ich dich ersuche. Ich habe mir bereits die Schuld an seinem Scheitern aufgebürdet. Seit ich die Führerin dieses Mannes geworden bin, ergab sich aus allen meinen Entscheidungen nur Mord, ein solches Morden ...« Ihre Stimme erstickte bei der Erinnerung daran, was sie erlebt hatte, und sie mußte mühselig schlucken, ehe sie ihre Darlegungen fortsetzen konnte. »Denn der Weg, den ich wählte, führte uns zu nahe am Donnerberg vorüber. Du bist selbst in seinem Umland gewesen. Du mußt das Übel bemerkt haben, das dort erstanden ist.«
    »Das habe ich«, bestätigte der Riese nachdenklich.
    »Wir liefen diesem Übel in die Arme, statt den Weg durch die Mittlandebenen zu nehmen. Und jetzt ist es für alle und jeden zu spät. Der Graue Schlächter ... er ist zurückgekehrt. Ich wählte jenen Weg, weil ich auf Heil für mich selbst sann. Was sollte aus den Lords werden, ersuchte ich sie selbstsüchtig um Beistand, während eine so gewaltige Gefahr droht?«
    Willst du auf deine Rache verzichten? wunderte sich Covenant erneut. Er verstand sie ganz einfach nicht. Er wandte sich ihr voll zu und betrachtete ihr Gesicht, versuchte ihren Zustand einzuschätzen, ihre Gemütsverfassung zu beurteilen. Sie sah aus, als befände sie sich in den Klauen einer siechtumsartigen Krankheit; ihre Gesichtszüge waren schmaler und schärfer geworden; auf ihren weiten Augen lagen Schatten, dunkle Schleier trübten sie; in der Mitte ihrer Stirn verlief eine tiefe senkrechte Falte, die einem Riß in ihrem Schädel ähnelte, beigebracht mit den rohen Werkzeugen maßloser Verzweiflung; und aus ihren

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