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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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vom Ufer weg in die Mitte des Flußbetts, und bald darauf schwamm es wieder zwischen den Hügeln nach Westen. Sobald er saß, hatte Covenant, einen Kloß in der Kehle, sich umgedreht, um nochmals Atiaran nachzuschauen, wie sie zur Hügelkuppe hinaufklomm. Aber der Schwung, mit dem das Boot vom Flußufer Abstand gewann, verlieh ihm schnell die Geschwindigkeit eines Läufers, und binnen weniger Augenblicke war sie nur noch als braunes Fleckchen im stets gleich üppigen Grün Andelains zu erkennen. Mit einer herben Anstrengung zwang er sich dazu, den Blick endgültig von ihr abzukehren, richtete sein Interesse statt dessen darauf, die Quelle der Kraft festzustellen, die das Boot so vorwärtstrieb. Doch er konnte beim besten Willen keine entdecken. Das Boot durchpflügte die Strömung so mühelos, als werde es von Fischen gezogen. Es besaß keinen sichtbaren Antrieb. Und doch spürten seine Nerven unmißverständlich die Kraft, die darin floß. »Was bewegt dies Ding?« erkundigte er sich fahrig. »Ich sehe keinen Motor.«
    Schaumfolger stand am Heck, den Blick stromaufwärts gewandt, die hohe Ruderpinne unter den linken Arm geklemmt, die rechte Hand in die Winde überm Fluß erhoben; und er sang etwas, irgendeine schlichte Melodie in einer Covenant unverständlichen Sprache – ein Lied mit einer wellenbrecherischen, salzigen Klangfarbe, wie der Geschmack von Meerwasser. Nach Covenants Frage blieb er noch für einen Moment bei diesem leisen Gesang. Aber er gab die fremde Sprache auf, und Covenant verstand seine Worte.
     
    »Stein und See sind tief im Leben,
    sind die Wahrzeichen der Welt:
    dauerhaft verharrend, dauerhaft sich regend,
    Teilhaber der Kraft, die ewig währt.«
     
    Danach verstummte Schaumfolgers Gesang, und er sah aus Augen, in denen unter seinen unerschütterlichen Brauen Belustigung funkelte, auf Covenant herab. »Ein Fremder im Lande«, sagte er. »Hat die Frau dich überhaupt nichts gelehrt?«
    Covenants Haltung versteifte sich. Der Tonfall des Riesen klang für ihn, als sollte Atiaran herabgewürdigt werden, der Preis, den sie entrichtet hatte, heruntergespielt; diese kühle, unnahbare Stirn, dieser humorige Blick wirkte über jedes Mitgefühl erhaben. Covenant jedoch war Atiarans Leid noch lebhaft gegenwärtig. Sie war um so viel an normaler menschlicher Liebe und Wärme gebracht worden! »Sie ist Atiaran, Trells Gemahlin, aus dem Steinhausen Mithil«, antwortete er mit vor Ärger gepreßter Stimme, »und hat mehr geleistet, als mir bloß etwas einzutrichtern. Sie hat mich wohlbehalten an Wütrichen, ermordeten Wegwahrern, einem blutigen Mond und Urbösen vorübergebracht ... Hättest du das auch geschafft?«
    Schaumfolger gab keine Antwort; statt dessen verzog sich sein Gesicht zu einem breiten, heiteren Lächeln, das seine Bartspitze wie zu höhnischem Gruß erhob.
    »Hölle und Verdammung!« fuhr Covenant auf. »Glaubst du vielleicht, ich lüge? Ich würde mich nicht dazu herablassen, dich anzulügen.« Daraufhin steigerte die Erheiterung des Riesen sich zu lautem Gelächter, zu welchem er den Kopf in den Nacken warf. Covenant starrte ihn an, wie versteinert vor Wut, während Schaumfolger sein breiiges Lachen ausstieß. Einen Moment lang erduldete er die Unverschämtheit. Dann sprang er von seinem Sitz und hob seinen Stab, um den Riesen damit zu schlagen.
    Schaumfolger hielt ihn mit einer Geste der Besänftigung zurück. »Behutsam, Zweifler«, sagte er. »Wirst du dich größer fühlen, wenn ich mich setze?«
    »Hölle und Verdammnis!« heulte Covenant auf. Er schwang den Stab, indem er mit beiden Armen weit ausholte, und ließ das von den Urbösen geschwärzte Ende auf die Planken des Bootes krachen. Ein Ruck durchfuhr das Boot, als habe der Schlag den Fluß selbst aufgerührt. Er taumelte und mußte sich an eine Ruderbank klammern, um nicht über Bord zu fallen. Die Erschütterung verschwand innerhalb einer Sekunde, und der Fluß, auf dem die Sonne glitzerte, strömte so ruhig dahin wie zuvor. Doch für die Dauer mehrerer Herzschläge blieb er an die Ruderbank gekrallt, während seine Nerven kribbelten und es in seinem Ehering merklich pochte. Er raffte sich in eine aufrechte Haltung hoch und stand mit gespreizten Beinen starr da, bis er seine Emotionen wieder im Griff hatte. Danach erst schielte er zu Schaumfolger hinüber, prüfte die Aura des Riesen. Aber es war nichts übel an ihm; Schaumfolger wirkte so kraftvoll wie Granit. »Sie hat alle Achtung verdient!« herrschte er ihn an.
    »Ach,

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