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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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als ehrenvolle Tat unter Freunden, als Beweis der Treue unter Bundesgenossen.« Unverzüglich traten die Seilträger Hurn, Thew, Grace und Rustah vor und beteuerten ihre Bereitschaft, Lithe an jeden Ort zu folgen, an den sie sie zu führen gedächte.
    Prothall verbeugte sich vor Lithe nach Ramen-Brauch. »Ein großer Dienst ist's, den ihr uns antragt. Wir wissen, daß eure Herzen mit den Ranyhyn schlagen. Als Freunde würden wir euer Angebot ablehnen, wäre nicht als Bundesgenossen unser Bedarf an Beistand so dringlich. Das Verhängnis unserer Zeit verbietet es uns, irgendeine Hilfe oder irgendeinen Helfer zurückzuweisen. Seid willkommen in unserer Mitte. Eure unerreichte Geschicklichkeit im Jagen wird die Fährnisse unseres Weges ungemein mindern. Wir hoffen darauf, euch die Ehre erwidern zu können ... falls unser Unternehmen von Erfolg gekrönt ist.«
    »Tötet Fangzahn«, antwortete Lithe. »Das wird uns zur Genüge bis ans Ende unserer Tage ehren.« Sie erwiderte Prothalls Verbeugung, und alle anderen Ramen taten es ihr nach. Dann wandte sich der Hoch-Lord an seine Begleitung. Im Handumdrehen war das Aufgebot, das den Stab des Gesetzes wiedererringen sollte, wieder aufgesessen und bereit zum Abmarsch. Angeführt von Mähnenhüter Lithe und den Seilträgern, entfernte sich das Aufgebot in leichtem Galopp vom Menschenheim, als habe es im Felsendorf der Ramen ein Übermaß an Mut erworben.

21
     

Die Verräterschlucht
     
     
    Voller Zuversicht und in glänzender Stimmung durchquerten sie die Ebenen in nördlicher Richtung. Nirgendwo entlang ihres Weges tauchte Gefahr auf oder ließen sich Anzeichen von Gefahr erkennen. Und die Ranyhyn brausten durch die Graslandschaft wie lebendige Schmuckstücke, fleischgewordene Herausforderungen. Schaumfolger erzählte heitere Geschichten, als wolle er beweisen, daß er am Ende einer vorübergehenden Mißgestimmtheit angelangt sei. Quaan und seine Krieger gingen auf ihn mit Späßen und Schlagfertigkeit ein. Und die Ramen unterhielten die Truppe mit Beweisen ihrer Leistungsfähigkeit. Das Aufgebot ritt am ersten Tag seines Weitermarsches bis in den späten Abend hinein, dem gräßlichen Mond zum Trotz. Und am zweiten Abend lagerte es am Südufer bei der Wanderlustfurt. Doch schon in aller Frühe des folgenden Morgens überquerte es die Furt und wandte sich auf einem breiten Pfad zwischen dem Wanderlustfluß und Morinmoss nach Nordosten. In der Mitte des Nachmittags erreichte es den östlichen Rand des Waldes. Dort wand sich der Wanderlustfluß, der die nördliche Grenze der Ebenen bildete, direkt ostwärts, wogegen das Aufgebot den Marsch weiterhin nach Nordosten fortsetzte, sich dabei sowohl von Morinmoss wie auch den Ebenen von Ra entfernte. In der folgenden Nacht schlief es am Rande eines öden, unwirtlichen Tieflands, in dem kleine Menschen lebten und durch das nur wenige bereitwillig reisten. Die gesamte Region nördlich des Lagerplatzes war zerklüftet und irgendwie zerschrammt, gedunkelt wie ein uraltes Schlachtfeld, ein weites Feld, das zuviel Blutvergießen verdorben hatte. Minderwertiges Gras, morsche Bäume und einige verstreute Aliantha -Sträucher klammerten sich schlaff an diese karge, wenig verheißungsvolle Gegend. Das Aufgebot befand sich nun südlich vom Donnerberg.
    Während das Aufgebot diesen Landstreifen in nordöstlicher Richtung durchquerte, erzählte Mhoram Covenant aus dessen Geschichte. Er erstreckte sich bis zum Landbruch und war in den alten Kriegen für Lord Fouls Heere die natürliche Aufmarschzone gewesen. Vom Wasserfall des Landwanderers bis zum Donnerberg verlief entlang der gewaltigen Landbruchklippe offenes Gelände. Dort konnten die Horden, welche von Fouls Hort heranströmten, an Dutzenden von Stellen den Landbruch überwinden und den Krieg ins Oberland tragen. Daher kam es, daß die ersten großen Schlachten in allen Kriegen des Landes gegen den Verächter in dieser verwüsteten Ebene ausgefochten worden waren; in allen nachfolgenden Zeitaltern versuchten die Verteidiger, Lord Foul bereits am Landbruch abzuweisen, aber erfolglos, weil sie nicht sämtliche Aufstiegspfade aus den verwüsteten Ebenen und der Sarangrave-Senke zu blockieren vermochten. Danach setzten Lord Fouls Heere den Marsch westwärts am Mithil entlang fort und stießen tief in die Mittlandebenen vor. Im letzten Krieg war Lord Foul, bevor Kevin Landschmeißer sich dazu verleiten ließ, das Ritual der Schändung zu vollziehen, durchs Herz der Mittlandebenen gezogen und

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