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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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länger erkennen ließ; er sah hinter sich nichts als Finsternis, so undurchdringlich wie die Schwärze vorn. Nach einiger Zeit jedoch verstärkte sich in ihm der Eindruck, daß die trübselige Düsternis an Aufdringlichkeit abnahm. Irgendeine Veränderung in der Luft linderte die Mitternächtlichkeit der Katakomben. Er starrte voraus, darum bemüht, seine Wahrnehmung zu schärfen. Niemand sprach; das Aufgebot bewahrte eisernes Schweigen, als sorge man sich, die Wände könnten Ohren besitzen. Etwas später aber blieb Birinair plötzlich stehen. Rasch holten Covenant, Lithe und die Lords den greisen Allholzmeister ein. Bei ihm stand Terrel.
    »Vor uns liegt die Schrathöhlenbrücke«, sagte der Bluthüter. »Korik erkundet die Verhältnisse. Die Brücke wird bewacht.« Er sprach leise, aber nach dem langen Schweigen klang seine Stimme wie eine Achtlosigkeit gegenüber allen möglichen Gefahren.
    »Ach, das habe ich befürchtet«, flüsterte Prothall. »Können wir uns weiter nähern?«
    »Steinlicht wirft dunkle Schatten. Die Wachen stehen droben auf der Brücke. Wir können uns bis auf Pfeilschußweite nähern.«
    Gedämpft rief Mhoram nach Quaan. »Wie viele Wachen?« fragte unterdessen Prothall.
    »Zwei«, gab Terrel Auskunft. »Nur zwei?«
    Der Bluthüter hob andeutungsweise die Schultern. »Sie genügen. Zwischen ihnen liegt der einzige Übergang zu den Schrathöhlen.«
    »Nur zwei?« murmelte Prothall trotzdem noch einmal. Anscheinend bemühte er sich darum, eine Gefahr zu erkennen, deren Vorhandensein er zwar ahnte, die ihm jedoch vorerst verborgen blieb. Während der Hoch-Lord nachdachte, verständigte sich Mhoram eilig mit Quaan. Unverzüglich wandte sich der Streitwart an sein Fähnlein, und gleich darauf traten zwei Krieger zu Terrel, nahmen ihre Bogen zur Hand. Beide waren schlankwüchsige Holzheimer, und im fahlen Lichtschein wirkten ihre Gliedmaßen kaum kraftvoll genug, um die harten Bogen zu spannen. Prothall zögerte noch einen Moment lang, zupfte an seinem Bart, als könne er dadurch einen unklaren Eindruck in eine Erkenntnis verwandeln. Aber dann verdrängte er seine Beunruhigung und nickte Terrel nachdrücklich zu. Forsch führte der Bluthüter die zwei Krieger in die zwielichtige Trübnis, die vor ihnen lag.
    »Seid auf der Hut«, empfahl Prothall leise, aber eindringlich dem Rest des Aufgebots. »Geht ohne meinen Befehl keinerlei Wagnisse ein. Mein Herz verrät mir, daß hier Gefahr lauert ... eine merkwürdige Gefahr, deren Art in Kevins Lehre erwähnt wird, aber ich vermag mich nicht darauf zu besinnen. Ach, du mein Gedächtnis! Jenes Wissen ist so dunkel und fern im Vergleich zu allem, was wir seit der Schändung erlernt haben. Macht euch Gedanken, ihr allesamt. Laßt höchste Umsicht walten.« Langsam schritt er an Birinairs Seite vorwärts, und die Truppe folgte. Das Licht nahm nun gleichmäßig an Klarheit zu – es handelte sich um ein orangerotes, harsches Leuchten, wie Covenant es vor langer Zeit bei seiner flüchtigen Begegnung mit Seibrich im Kiril Threndor bemerkt hatte. Bald darauf konnte das Aufgebot erkennen, daß die Höhle einige hundert Meter voraus eine scharfe Biegung nach rechts vollführte, zur gleichen Zeit erhob sich die Tunneldecke aufwärts, wie um einen sehr großen Hohlraum hinter der Ecke anzukündigen. Bevor es die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, stieß Korik wieder dazu, um es an einen sicheren Standort zu führen. Unterwegs zeigte er auf die Stellung, die Terrel mit den zwei Kriegern bezogen hatte. Sie waren ein Stück weit die rechte Felswand hinaufgeklettert und knieten auf einem Gesims in der Mitte der Tunnelbiegung. Korik geleitete die Truppe nahe zur Klippe überm Fluß, bis sie an kahlen Fels gelangte. Der Sturzbach schien unvermittelt von ihnen Abschied zu nehmen – verschwand übergangslos hinterm Fels, an dem der Pfad nach rechts abzweigte. Aber über diesem Fels schimmerte ebenso Helligkeit wie über dem Abgrund. Der Fels war keine Wand, sondern ein riesiger Felsklotz, der am Eingang zu einem ungeheuer großen Hohlraum stand wie eine aufgestellte Tür. Terrel hatte die beiden Krieger in eine Stellung eingewiesen, die es ihnen ermöglichte, ihre Pfeile über diesen Felsen hinwegzuschießen. Korik führte Prothall, Mhoram und Covenant durch den Schatten, den der Felsklotz warf, um ihn herum, bis sie an seinem Rand vorbei nach links spähen konnten.
    Covenant erhielt Einblick in eine sehr hohe, ebenerdige Höhle. Der Sturzbach des Flusses brauste

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