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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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um den Felsklotz, kehrte dahinter in rechtem Winkel in seine ursprüngliche Richtung zurück und durchquerte das Gewölbe in dessen mittlerem Bereich, entschwand schließlich in die jenseitige Felswand. Infolgedessen verliefen Fluß und Pfad nicht länger parallel. Aber es gab keinen anderen Zugang zwischen den Hohlräumen. An dieser Stelle war der Abgrund mindestens zwanzig Meter breit. Den einzigen Weg hinüber bot eine Brücke aus massivem, natürlichem Stein, die die Mitte des Gewölbes durchspannte.
    »Nur zwei«, sagte Mhoram vorsichtig leise. »Sie sind genug. Hoffen wir darauf, daß die Krieger gut zielen. Eine zweite Gelegenheit würden wir nicht erhalten.« Zuerst konnte Covenant gar keine Wachen sehen. Zwei Säulen, die vom feurigen Steinlicht pulsten, beherrschten sein Blickfeld; sie standen selbst wie zwei Wachen an beiden Enden der Brücke. Aber er zwang sich dazu, die Brücke genau zu begutachten, und wenig später vermochte er darauf zwei schwarze Gestalten zu erkennen, eine neben jeder Säule. So dicht am Steinlicht waren sie nahezu unsichtbar.
    »Urböse«, murmelte der Hoch-Lord. »Bei der Sieben! Ich muß mich besinnen. Warum sind's keine Höhlenschrate? Warum verschleißt Seibrich Urböse mit solchen Pflichten?« Covenant achtete kaum auf Prothalls Äußerungen des Mißbehagens. Das Steinlicht beanspruchte seine Aufmerksamkeit; ihm war zumute, als besäße es irgendwelche Verwandtschaften mit ihm, deren Charakter er nicht einmal erraten konnte. Durch irgendeine perverse innere Logik seiner Schwingungen machte es ihn seines Eherings bewußt. Das kraftvolle Leuchten flößte ein Kribbeln in die Hand mit dem Ring, als wolle es ihn daran erinnern, daß sein Versprechen von Liebe und Zärtlichkeit nichts gefruchtet hatte. Erbittert ballte er die Hand zur Faust. Prothall riß sich zusammen. »Wagt den Versuch!« sagte er schwerfällig zu Korik. »Mehr als scheitern können wir nicht!« Korik nickte Terrel wortlos zu. Zwei Bogensehnen schwirrten dumpf. Im nächsten Moment waren die beiden Urbösen verschwunden. Covenant sah sie noch flüchtig wie zwei schwarze Kiesel in den Abgrund stürzen. Der Hoch-Lord seufzte aus Erleichterung. Mhoram drehte sich seitwärts und entbot den beiden Bogenschützen einen Gruß der Gratulation, dann eilte er nach hinten, um den Rest der Truppe zu informieren und weitere Anweisungen zu erteilen. Vom Fähnlein klangen gleich darauf gedämpfte Jubelrufe herüber, Laute einer gewissen Entkrampfung von Anspannung vorm Gefecht. »Laßt nicht in eurer Wachsamkeit nach!« sagte Prothall barsch. »Die Gefahr ist nicht behoben. Ich spüre es.« Covenant verharrte, wo er stand, starrte ins Steinlicht, seine Fäuste geballt. Irgend etwas geschah, das er nicht begriff. »Ur-Lord«, erkundigte sich Prothall leise, »was siehst du?«
    »Macht.« Die Störung irritierte ihn. Seine Stimme kratzte rauh in seiner Kehle. »Seibrich verfügt über genug davon, daß ihr euch alle noch ganz schön wundern werdet.« Er hob seine linke Faust. »Draußen ist es jetzt Tag.« Sein Ring loderte blutrot, pochte im Pulsieren des Steinlichts.
    Prothall betrachtete den Ring mit finster gerunzelter Stirn, dachte sichtlich angestrengt nach. »Da stimmt etwas nicht«, murmelte er mit über den Zähnen gestrafften Lippen. »Ich muß mich unbedingt besinnen. Steinlicht vermag so etwas nicht.« Mhoram kam zurück. »Terrel ist wieder da«, sagte er, bevor er bemerkte, was zwischen Covenant und Prothall geschah. »Wir sind bereit zur Überquerung.« Achtlos nickte Prothall. Dann sah Mhoram den Ring. Covenant hörte ein Geräusch, als knirsche Mhoram mit den Zähnen. Der Lord hob eine Hand und legte sie über Covenants Faust. Schon im nächsten Moment drehte er sich wieder um und winkte der Truppe. Quaan führte sein Fähnlein, verstärkt durch die Bluthüter, nach vorn. Prothall wirkte zerstreut, aber ging ohne Verzögerung mit Birinair hinüber ins Gewölbe. Wie selbstverständlich folgte Covenant ihnen zur Schrathöhlenbrücke. Tuvor und ein anderer Bluthüter machten für den Hoch-Lord die Vorhut. Die beiden Bluthüter näherten sich der Brücke und begannen sich umzuschauen, um sich dessen zu vergewissern, daß ihre Überquerung wirklich gefahrlos möglich war, ehe die Lords sie betraten. Covenant schritt aus wie in Trance. Das Steinlicht zog ihn immer stärker in seinen Bann. Sein Ring begann sich zu erwärmen. Es kostete ihn eine bewußte Anstrengung, sich bloß die Frage zu stellen, warum sein Ring

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