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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ein einzelner Blitz. Augenblicklich bezog sich der blaue Himmel mit schwarzen Gewitterwolken, und es begann zu regnen. Daher verging die Knappheit, und an den darauffolgenden Tagen sah man die Steinhausener lächeln, als seien sie ein wiedergeborenes Volk.«
    Obwohl er mit aller Gewalt die Fäuste ballte, vermochte Covenant seine Wut, deren Stärke ihm ein Schwindelgefühl bereitete, nicht länger zu unterdrücken. Joan! Lenas Geschichte kam ihm vor wie ein Hohn auf seine Qualen und Benachteiligungen. Ich kann nicht ... Sein Unterkiefer bebte infolge der Anstrengung, die er aufbot, um zu sprechen. Dann sprang er hoch und stürzte zum Fluß. Während er die kurze Strecke überwand, bückte er sich und riß einen Stein aus dem Sand. Auf dem Felsvorsprung schleuderte er den Stein unter Einsatz aller Körperkraft in den Fluß. Kann nicht ...! Er vernahm ein leises Klatschen, aber das Geräusch ging mit dem Stein sofort im achtlosen Wehklagen des Flusses unter, und die Wellen rissen die Ringe und Kräusel der Aufschlagstelle augenblicklich mit sich fort. »Ich habe Joan zur Hochzeit«, sagte Covenant – anfangs leise – zum Fluß, »ein paar Reitstiefel geschenkt.« Danach schüttelte er erbittert die Fäuste und fing an zu brüllen. »Reitstiefel! Überrascht dich da noch meine Impotenz?!«
    Lena, ihn vollauf zu begreifen außerstande, erhob sich ungesehen und näherte sich ihm, eine Hand ausgestreckt, als wolle sie die Heftigkeit lindern, die seinen Rücken verkrampfte. Doch sie blieb ein paar Schritte weit entfernt hinter ihm stehen, suchte nach den geeigneten Worten. »Was ist aus dieser Gemahlin geworden?« flüsterte sie nach einem Weilchen.
    Covenants Schultern zuckten. »Sie ist fort«, sagte er schwerfällig.
    »Woran ist sie gestorben?«
    »Sie ist nicht gestorben. Ich bin gestorben. Deshalb hat sie mich verlassen. Scheidung. Aus und Schluß. Als ich sie am nötigsten brauchte.«
    »Wie konnte sich so etwas ergeben«, fragte Lena mit Entrüstung, »solange ihr noch beide unter den Lebenden weilt?«
    »Ich lebe nicht.« Wieder hörte sie, wie Zorn seine Stimme durchflutete. »Ich bin ein Leprakranker. Aussätzig. Unrein. Leprakranke sind häßlich und verpestet. Und abscheulich.«
    Seine Äußerungen erfüllten sie mit Schrecken und Aufbegehren. »Wie sollte das sein?« stöhnte sie auf. »Du bist nicht ... abscheulich. Was ist das für eine Welt, wo man dich so zu behandeln wagt?«
    In seinen Schultern krampften sich seine Muskeln noch fürchterlicher zusammen, als habe er seine Hände in die Kehle irgendeines Quälgeistes gekrallt. »Es ist die Realität. Sie ist die Wirklichkeit. Das sind die Tatsachen des Lebens. Die Art von Dingen, die einen umbringen, wenn man nicht dran glaubt.« Er vollführte eine abfällige Geste hinaus auf den Fluß. »Das hier«, keuchte er, »ist nur ein Alptraum.«
    Neuer Mut belebte Lena. »Das glaube ich nicht. Kann sein, daß deine Welt ... aber das Land – ach, das Land, das ist wirklich.« Covenant stand plötzlich reglos. »Willst du mich in den Wahnsinn treiben?« fragte er mit unnatürlicher Ruhe. Sein unheilvoller Ton erschreckte sie, jagte ihr ein Frösteln über den Rücken. Ihr neuer Schwung verflog; sie hatte den Eindruck, der Fluß und der Hohlweg rückten auf sie zu, schlössen sich um sie wie die Zangen einer Falle. Da fuhr Covenant urplötzlich herum und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht. Unter der Wucht des Hiebs taumelte sie rücklings in den Lichtschein der Glutsteine. Er blieb dichtauf, sein Gesicht zu einem wilden Grinsen verzerrt. Als sie ihr Gleichgewicht wiedererlangte, in ihrem Entsetzen einen letzten klaren Blick auf ihn werfen konnte, war sie davon überzeugt, daß er sie zu töten beabsichtige. Dieser Gedanke wirkte auf sie wie eine Lähmung. Hilflos und benommen stand sie still, während er dicht vor sie trat. Er nahm das Vorderteil ihres Kleides zwischen die Finger und zerriß den Stoff so mühelos wie einen dünnen Schleier. Sie war zu keiner Bewegung fähig. Für einen kurzen Moment starrte er sie an, glotzte auf ihre hohen, makellosen Brüste und ihr kurzes Höschen nieder, in seinen Augen grimmiger Triumph, als habe er soeben ein mieses Komplott aufgedeckt. Dann packte er sie mit der linken Hand an der Schulter, zerriß das Höschen mit der Rechten und zwang sie, indem er sie entblößte, hinunter in den Sand. Nun wollte sie Widerstand leisten, aber ihre Gliedmaßen verweigerten den Gehorsam; vor Furcht war sie handlungsunfähig. Einen

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