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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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war. Dann lächelte sie. »Das wird Sie beschützen. Rufen Sie mich von London an und erzählen Sie mir, daß Sie es getan haben. Sonst wird er keine Ruhe finden.« Damit drehte sie sich wieder zum Bett um, und David sah, wie sie sich über den alten Mann beugte und ihn sacht auf die Stirn küßte. Egdar öffnete die Augen und lächelte matt. »Sie war zu stark für mich, Dot. Mein Glaube war nicht stark genug.« David konnte das gequälte Flüstern gerade noch verstehen. »Ich habe versagt.«
    »Edgar…« Dot beugte sich noch tiefer über ihn. »Edgar, du hast nicht versagt.«
    »Doch, leider.« Die Stille im Raum, als seine kalten Finger unter ihrer Hand erschlafften, wurde vom gellenden Alarmsignal des Monitors an seinem Bett unterbrochen, während sein Herzschlag langsamer wurde, stolperte und schließlich ganz aufhörte.
     
    Als David später das Krankenhaus verließ und langsam durch die Nacht fuhr, waren seine Wangen noch naß von Tränen. Das Ende war würdelos gewesen, erfüllt von Panik – Ärzte und Schwestern, die Dot beiseite schoben, das elektrische Herzmassagegerät in der Hand einer Schwester, und dann hatten die Schwingtüren ihm die Sicht verstellt. Er hatte Dot angeboten, sie
nach Hause zu fahren, aber sie hatte abgelehnt. »Gehen Sie. Tun Sie, worum er Sie gebeten hat. Fahren Sie nach Belheddon. Retten Sie das Sakrament!«
    Widerstrebend hatte er sie allein gelassen. Während sie auf Edgars Bruder wartete, machte er sich elend und voller Schuldgefühle auf den Weg.
    Je näher er Belheddon kam, desto mehr wuchs seine Angst. Er war sich nicht sicher, ob er es schaffen würde, das Haus zu betreten.
    Er bog in die Dorfstraße ein und fuhr langsam die Häuserzeile entlang auf der Suche nach dem Cottage, in dem Jimbo lebte. Es war ein rosa gestrichenes Fachwerkhaus in der Nähe der Poststelle. Er blieb stehen, starrte zur Windschutzscheibe hinaus und hoffte, daß Jimbo nicht da wäre. Ohne den Schlüssel konnte er Belheddon nicht betreten.
    Im Erdgeschoß brannten Lichter, und er hatte den Eindruck, daß der starke Geruch nach Pommes frites aus genau diesem Haus drang.
    Mr. Cotting öffnete ihm die Tür, die direkt in das kleine Wohnzimmer führte; es wurde von einem großen Fernsehgerät beherrscht. Jimbo lag ausgestreckt auf dem Sofa, die Beine hingen über die Lehne, und in der Hand hielt er eine Dose Bier. Widerwillig wandte er den Blick vom Fernseher zu David.
    David verzog das Gesicht zu einem unglücklichen Lächeln. »Leider brauche ich den Schlüssel zum Haus. Mr. Gower hat ein paar Sachen dort vergessen.«
    Jimbo riß die Augen auf. »Sie wollen dorthin zurück? Heute abend?«
    David nickte. »Ich nehme mal an, daß ich dich nicht dazu überreden kann, mich zu begleiten?«
    »Nie im Leben.« Jimbo räkelte sich und nahm noch einen Schluck aus der Dose. »Dad, gib Mr. Tregarron was zu trinken. Er kann’s brauchen, würd ich mal sagen. Wie geht’s dem Alten denn?«
    David setzte sich auf einen Sessel gegenüber dem Fernseher. »Er ist tot.«
    »Tot«, wiederholte Jimbo ungläubig.
    David nickte bekümmert.

    »Herr im Himmel.« Jimbo setzte sich auf und stellte die Füße auf den Boden.
    »Hier.« Fred Cotting gab David eine Dose Bier. »Trinken Sie das. Das tut Ihnen gut.«
    »Sie dürfen aber nich wieder in das Haus.« Jimbo war unter seiner sonnengebräunten Haut blaß geworden. »Das dürfen Sie nicht!«
    »Ich muß aber. Ich hab’s versprochen. Anschließend fahre ich nach London zurück.«
    »Schade, daß Jims Schwester nicht hier ist«, sagte Fred Cotting langsam und setzte sich auf die Tischkante. »Sie würde mit Ihnen dorthin gehen. Sie hat nie Angst gehabt da oben. Wissen Sie was, bitten Sie doch den Pfarrer, daß er Sie begleitet. Das ist doch sein Ding, oder? Das Böse zu vertreiben.«
    »Mr. Wood glaubt nicht an solche Sachen, Dad«, warf Jimbo ein. »Überhaupt, ich hab Mr. Tregarron schon gesagt, daß das gar nicht geht. Mengenweise Leute haben schon versucht, den Gottseibeiuns aus dem Haus zu vertreiben. Es hat nie geklappt, und das wird’s auch nie.«
    David stellte die Bierdose ungeöffnet auf den Tisch und stand auf. »Es tut mir leid, ich glaube, ich will das Bier doch nicht. Wenn du mir den Schlüssel gibst…«
    Jimbo richtete sich auf – in dem kleinen Zimmer wirkte er wie ein Riese – und ging zur Anrichte. Dort klaubte er den Schlüssel auf und warf ihn David zu. »Werfen Sie ihn auf dem Rückweg durch den Briefschlitz, ja? Viel Glück.«
    David schnitt eine

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