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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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gestorben.«
    »Ich möchte es gerne sehen«, sagte Joss lächelnd. »Sie sind sehr freundlich.«
    Er beugte sich vor, um sie zu umarmen. »Ich wünsche, sie hätte Sie gekannt, Jocelyn. Das wäre ihr eine große Freude gewesen. Eine Freude, die sie sich versagte, um Sie zu retten.« Er seufzte. »Ich hoffe, daß dieses Opfer durch die Tatsache, daß Sie jetzt in Belheddon leben, nicht umsonst war. Offenbar ist das Schicksal Ihrer Familie sehr stark. Die Verbindung zu dem Haus ist wie ein unzertrennbares Band.«
    Luke runzelte die Stirn. »Es ist ein wunderschönes Haus.«
    »Das ist wohl auch seine Tragödie. Katrine ist deswegen gestorben. Und viele andere auch.«
    Beide starrten ihn an. »Wissen Sie etwas, das Sie uns nicht gesagt haben?«
    »Ich weiß so wenig«, erklärte Paul kopfschüttelnd. »Nachdem Ihre Mutter nach Paris gekommen war, wollte sie nicht mehr darüber reden. Der Fluch, der auf dem Haus lastet, geht sehr, sehr weit zurück. Aber er kann gebannt werden. Dessen war sie sich absolut sicher.« Er legte die Hände auf Joss’ Schultern. »Sie sind wie die Tochter, die ich nie hatte. Ma fille. Das gefällt mir. Ich möchte Ihnen helfen. Wenn Sie wollen. Vielleicht sollten Sie wie Laura nach Sacré Cœur gehen. Kaufen Sie ein Kreuz, und lassen Sie es von einem Priester segnen. Glauben Sie. Glauben Sie, daß Gott und unsere Liebe Frau Sie beschützen. Sie haben Laura beschützt. Sie sagte, die Gebete von Rom hätten über all die Jahre hinweg gewirkt, die Gebete ihrer englischen Kirche aber nicht. Sie wollte, daß Katrine den Segen unser Lieben Frau bekommt.«
    »So ein Unfug!« Beide konnten Lukes gemurmelte Bemerkung klar und deutlich verstehen. Paul sah ihn tadelnd an. »Sie sind nicht gläubig. Ich auch nicht. Aber für Leute, die glauben, wirken die Gebete tatsächlich. Vielleicht ist Katrine gläubig.«
    »Katrine ist seit fünfhundert Jahren tot«, wandte Joss scharf ein.
    »Ihre Mutter hat mir gesagt, daß sie eine sorcière war, eine Hexe. Ohne Gebete kommt sie nicht zur Ruhe.«

    »Hören Sie auf!« Luke stieß seine Hände in die Hosentaschen.
    »Vielleicht lohnt sich ein Versuch? Vor allem, wenn Sie eines Tages Kinder haben. Vielleicht verstehen Sie dann, warum es wichtig ist – warum sie beschützt werden müssen.«
    »Wir haben Kinder!« warf Joss ein. »Wir haben zwei kleine Jungen.«
    Paul starrte sie an. » Mon Dieu – verzeihen Sie! Das war mir nicht klar.« Abrupt setzte er sich. »Das ist der Grund, warum Sie hier sind, natürlich. Wo sind sie?«
    »In England. Bei ihren Großeltern.«
    »Nicht in Belheddon?«
    »Nein.«
    »Das ist gut.« Er seufzte. »Verzeihen Sie mir. Ich bin müde. Morgen fahren wir zusammen aufs Land. Ich leihe mir ein Auto. Ich werde Ihnen Lauras Grab zeigen. Nehmen Sie ihre Sachen mit, und schauen Sie sie sorgfältig durch. Im Haus gibt es noch mehr Dinge, die Sie haben sollten.«
     
    Im Innern der Kathedrale von Sacré Cœur war es sehr dunkel. Luke warf einen Blick hinein und schauderte. »Nichts für mich, Joss. Geh nur rein, ich warte draußen.« Er setzte sich auf die Stufen und sah über das Panorama von Paris, das sich zu seinen Füßen ausbreitete. Joss betrat die riesige, überkuppelte Kirche. In dem Laden gab es jede Menge Devotionalien – Bilder, Kreuze und Kruzifixe, Rosenkränze, Statuen. Sie waren entlang den Wänden ausgelegt, auf der Theke aufgetürmt, hingen von der Decke. Sie sah sich um und wünschte, sie hätte Paul gefragt, welche Art von Kreuz ihre Mutter gekauft hatte. Es war dumm von ihr, hierherzukommen, dumm und abergläubisch, wie er gesagt hatte. Aber trotzdem hatten seine Worte etwas in ihr angerührt. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht konnten nur die Rituale und der Segen der Kirche Roms in die englische Vergangenheit vor der Reformation zurückreichen.
    Sie entschied sich für ein kleines silbernes Kruzifix und die am wenigsten kitschige, anmutigste geschnitzte Statue der Heiligen Jungfrau und zählte die Francs sorgsam ab. Dann machte sie sich auf die Suche nach einem Priester. Kurz angebunden sprach er seinen Segen darüber und sagte ihn auf französisch, nicht auf
lateinisch, was Joss ärgerte. Sie wollte ihn zurückrufen, aber er hatte sich bereits dem nächsten Bittsteller zugewandt. Also ging sie mit ihrem Kreuz und der Statue in der Hand tiefer in die Kirche hinein. Sie kaufte eine Kerze für zwei Francs und entzündete sie an einer anderen Kerze, dann kniete sie sich vor die flackernden Lichter und sah zur Statue

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