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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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wüßte genug; ich dachte, ich wäre stark genug. Sie ist zu schlau für mich.« Er hustete rauh, und David bemerkte, daß er vor Schmerzen zusammenzuckte. »Bleiben Sie nicht hier. Die anderen dürfen nicht zurückkommen, noch nicht. Ich muß … «, Wieder schöpfte er keuchend Atem, »… mit dem Bischof reden …«
    »Dieser Keller sollte zugemauert werden.« Die Stimme des Arztes ließ David zusammenfahren. »Guter Gott, wie viele Menschen werden diese Treppe noch hinunterstürzen?« Mit der Tasche in der Hand lief er leichtfüßig hinab und kniete sich neben Edgar. »Also, Mr. Gower, Ihnen hätte ich mehr Vernunft zugetraut! Ein Mann in Ihrem Alter, der die Treppen rauf und runter läuft und im Keller Versteck spielt!« Mit sanften Händen fuhr er über Edgars Kopf und Hals, dann über seinen Körper, die Arme und Beine. »Die Krankenschwestern werden Ihnen nicht glauben.« Seine Miene wurde besorgt, aber er sprach mit leicht spöttischem Ton weiter. »Wahrscheinlich sind Sie auch von einem Gespenst geschubst worden?« Er hob eine Augenbraue und zog das Stethoskop aus seiner Tasche. »So, jetzt machen wir’s Ihnen mal ein bißchen bequemer. Den Hals haben Sie sich nicht gebrochen, soweit ich das beurteilen kann. Ihr hängt zäh am Leben, ihr Geistlichen!« Er hob Edgars Kopf an und schob ihm vorsichtig einen Mantel darunter. Mit einem Blick auf David
sagte er: »Gehen Sie nach oben und halten Sie Ausschau nach dem Krankenwagen? Er sollte gleich hier sein.«
    Jimbo wartete in der Küche. »Was ist passiert?«
    »Du bist wohl nicht auf die Idee gekommen, uns unten zu helfen? « fuhr David ihn an.
    »Sie hätten sich nicht einmischen sollen.« Jimbo wich vor ihm zurück. »Da geh ich nicht hin, keine zehn Pferde bringen mich dazu. Ist er tot?«
    »Nein, er ist nicht tot. Was meinst du damit, wir hätten uns nicht einmischen sollen?«
    »Sie wollten ihn doch exorzieren, stimmt’s? Sie wollten ihn aus Belheddon verjagen. Aber das geht nicht. Dutzende haben’s schon probiert, und alle haben versagt. Sie sind gestorben oder durchgedreht. Das hab ich Joss auch gesagt. Ich hab ihr gesagt, daß sie sich nicht einmischen soll, aber sie wollt nicht auf mich hören. Er tut ihr nichts. Frauen tut er nie etwas.«
    »Aber wir haben versucht, eine Frau zu exorzieren. Eine Hexe.« David stieß die Hände heftig in seine Jeanstaschen. »Sie ist für all das Unglück hier verantwortlich.«
    Jimbo starrte ihn an. »Was meinen Sie, eine Hexe? Es ist Luzifer; der Teufel; der böse Feind! Er lebt hier.«
    »Schon möglich. Aber wir sind hinter einer Hexe her. Sie ist die Wurzel des ganzen Unheils.« David schauderte. »Hast du den Motor gehört? Das muß der Krankenwagen sein. Ich sehe nach.«
     
    In der Stille, die nur von den elektronischen Pieptönen auf der Station unterbrochen wurde, öffnete Edgar plötzlich die Augen und packte Davids Ärmel. »Sie müssen ins Haus zurück! Meine Sachen holen. Die Dinge dürfen nicht dort bleiben. Sie dürfen Sie auf keinen Fall dort lassen, verstehen Sie?« Dot, die mit angstweißem Gesicht neben ihm stand, hielt seine andere Hand.
    David starrte ihn an. »Sie wollen, daß ich wieder nach Belheddon fahre?« Unwillkürlich blickte er zum Fenster; draußen war es bereits dunkel geworden.
    »Sie müssen.« Edgars Atem ging mühsam, seine Brust hob und senkte sich pfeifend. Die Monitore um ihn überwachten jede Sekunde seines Überlebenskampfes. Die Ärzte auf der Intensivstation
wollten David den Zutritt verwehren und hatten ihn erst ans Bett gelassen, als der Geistliche erregt darauf beharrt hatte. »Glauben Sie mir, ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre.« Seine Stimme war sehr schwach. »Bleiben Sie nicht dort. Tun Sie nichts anderes. Ignorieren Sie alles. Holen Sie nur den Wein und das Brot und die übrigen Sachen. Die anderen benützen die Dinge, wissen Sie! Um Böses zu tun.«
    David nickte bedächtig. »Ich verstehe.«
    »Bitte. Sie brauchen nicht wieder herzukommen. Lassen Sie sie in Ihrem Auto. Hauptsache ich weiß, daß sie nicht im Haus sind.« Er ermüdete rasch. Die Farbe wich ihm aus dem Gesicht, und er schloß die Augen.
    »Bitte.« Dot nahm Davids Hand und führte ihn vom Bett fort. »Ihnen wird nichts passieren. Nehmen Sie das mit.« Sie faßte an ihren Hals und zog ein kleines Goldkreuz hervor. »Hier. Ich leg’s Ihnen um.« Sie streckte die Arme hoch, befestigte die Kette um seinen Hals und steckte das Kreuz unter sein Hemd, so daß es unsichtbar

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