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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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passiert sein…« Nach kurzem Überlegen fuhr sie fort: »Mary Sutton. Jim hat mir erzählt, daß sie hier gestorben ist. Vielleicht war sie es. Aber vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, daß Sie mit kleinen Kindern in das Haus gekommen sind; es waren jahrzehntelang keine Kinder dort. Ich weiß nicht… Es gab Geschichten über die Kirche … Meine Mutter hat ein kleines Buch darüber. Vielleicht frage ich sie danach. Ich finde, wir sollten ins Haus zurück.«
    »Aber das Haus …«
    »Ich weiß.« Natalie lachte grimmig. »Das Haus ist auch beängstigend. Aber wenigstens weiß ich da, womit ich es zu tun habe.«
    »Hoffentlich haben Sie recht.« Joss krümmte sich zusammen, um das Seitenstechen zu lindern; außerdem fühlte sie sich plötzlich schwindelig.
    Natalie bemerkte nichts davon; sie sah mit gerunzelter Stirn zur Kirche zurück. »Joss, haben Sie gesehen, wo die Energie herkam? «
    »Von der Tür.«
    »Sie war vor Katherines Messingplatte aufgestiegen.«
    Katherine
    Das Wort hallte durch die Stille.
    Diesmal hörten sie es beide.
    »Ist sie in der Nähe der Platte beigesetzt, oder ist das nur eine Gedenktafel?«
    Joss zuckte die Achseln. Dann richtete sie sich langsam auf und lehnte sich gegen die alte Kastanie neben der Pforte. Sie atmete ruhig und tief durch, um das krampfhafte Zucken in ihrem Magen zu beruhigen. Ganz in der Nähe lag das Grab ihres Vaters, dahinter konnte sie gerade noch die kleinen weißen Kreuze ausmachen, wo Georgie und Sam beerdigt waren.
    Beinahe ohne es zu merken, streckte Joss die Hand nach Natalie aus. »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Schreckliche Angst.«

41
    A ls sie vom Pfad in den Hof traten, fanden sie dort David und Luke vor. David gab Joss einen Kuß, schüttelte Natalie die Hand und ging ihnen dann in die Küche voraus. Jimbo klopfte seiner Schwester nur kurz auf die Schulter und zog es vor, draußen im Wagenschuppen zu bleiben und weiterzuarbeiten.
    »Ich habe jemanden gefunden, der heute nachmittag für mich einspringt, deswegen konnte ich gleich kommen«, erklärte David. Außer seiner Reisetasche hatte er einen Stapel Bücher und Unterlagen im Arm, den er auf den Küchentisch fallen ließ. »Jede Menge Neues über Belheddon und die Familien, die hier gelebt haben, über die de Veres und Edward IV. und Richard III.« Weder er noch Luke bemerkten, daß die beiden Frauen leichenblaß und sehr schweigsam waren.
    Mit zitternden Händen griff Joss nach den Büchern und fühlte, wie sie trotz allem neugierig wurde.
    »Der Unfall war entsetzlich. Absolut schrecklich. Ich mache mir immer noch Vorwürfe deswegen.« Endlich sah David Joss in die Augen. »Ich hätte ihn nie anrufen dürfen; er hätte nie hierherkommen dürfen. Es tut mir so leid.«
    »Es war nicht deine Schuld«, beschwichtigte ihn Joss und griff nach seiner Hand. »Du darfst dir nicht die Schuld geben.«
    Seine Finger umschlossen ihre, und einen Moment hatte er das Gefühl, als würde er in ihrem Blick ertrinken. Sie war eine wunderschöne Frau, die einen betören und verhexen konnte. Schlagartig erinnerte er sich, wo er war, und ließ ihre Hand los. Luke hatte nichts bemerkt; er redete mit Natalie.
    David betrachtete die junge Frau. Sie war sehr attraktiv und schick gekleidet, jetzt, da sie die häßliche alte Jacke ausgezogen hatte. Er fragte sich, was sie hier tat.
    Als ob sie seine unausgesprochenen Worte gehört hätte, richtete sie ihre großen grauen Augen auf ihn. »Sie fragen sich, was ich hier suche. Darf ich mich vorstellen? Medium, Verrückte und, laut meinem Vater, Hexe.« Ihr Lächeln, so fand David, wirkte allerdings überaus menschlich. »Ich bin hier, um zu helfen«, fuhr sie mit einem Blick auf Joss fort und nickte ihr ermutigend
zu. Im Moment wollte keine von ihnen erzählen, was in der Kirche vorgefallen war.
    »Das ist gut.« David lächelte sie an. Seine Beklommenheit, das Haus zu betreten, war verschwunden. Hier, in der warmen Küche, zusammen mit drei anderen Menschen und am hellichten Tag, fühlte es sich völlig normal an. »Die Kinder sind bei den Goodyears, hast du gesagt?« fragte er Luke. »Sie sollten dort bleiben, bis die Sache hier geklärt ist.«
    Luke verzog den Mund. »Ich glaube, das ist sowieso beschlossene Sache. Also, was willst du tun? Wenn ich dich richtig verstehe, bist auch du gekommen, um zu helfen.« Er ließ seinen Blick etwas länger als notwendig auf Davids Gesicht ruhen, bevor er zu Natalie sah.
    David zuckte die Achseln. »Das überlasse ich der

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