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Der Fluch von Colonsay

Titel: Der Fluch von Colonsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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nach Hause, aber Jonah nicht. Etwas Schreckliches wird geschehen, ich spüre es. Ich will nach Hause.«
    Alice war klug genug, ihren Mund zu halten, aber Meggys nächste Sätze versetzten ihr einen Schock.
    »Jonah sagt, der Herr wüsste etwas und Madam steckte in Schwierigkeiten. Er könne nicht weg. Was für ein Dienstbote wäre er denn, wenn er jetzt einfach verschwinden würde?«
    Alice sah den Ausdruck in Meggys Augen und wusste, dass sie ihr etwas verschwieg. Vielleicht sah Jonah im Konflikt zwischen Cosmo und Ambrosine seinen eigenen Vorteil und wollte deswegen bleiben.
    »Was weiß der Herr über Madam?«, fragte Alice sanft.
    Meggy schüttelte den Kopf, sodass die Haare ihr ins Gesicht fielen.
    Alice bezwang ihre Ungeduld. Es hat begonnen, Bertie, dachte sie. Cosmo wird Ambrosine bestrafen. Das ist unsere Rache. Sie verdient diese Strafe. Einer muss für das bezahlen, was dir widerfahren ist.
    »Ich will nach Hause«, flüsterte Meggy. »Ich will sehen, wie die Schatten in der Ebene am Abend immer länger werden. Sie erreichen die Größe von Riesen, sagt Jonah.«
    Ihre Worte erinnerten Alice an etwas. Wer hatte sie schon einmal gebraucht? Doch es schien ihr nicht wirklich wichtig zu sein, länger darüber nachzudenken.
    So verstrich dieser Augenblick.

20
    Mrs Markovic?« Frederick Swann klang am Telefon frisch und geschäftsmäßig. »Ich denke, wir können morgen mit der Arbeit weitermachen. Passt das bei Ihnen?«
    »Das passt mir wunderbar.« Sie fühlte sich auch ganz wunderbar – trotz der Anstrengungen der letzten Nacht.
    »Gut. Wie ist es denn sonst so?«
    »Ebenfalls alles wunderbar. Colonsay scheint im Augenblick ein ganz normales Haus zu sein.«
    Er war offensichtlich erleichtert, das zu hören. »Die Kraft des Gebets darf eben nicht unterschätzt werden. Merken Sie sich das ruhig für die Zukunft, Mrs Markovic.«
    »Das werde ich, Fred, ganz bestimmt.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, blickte Rosamund mit Unbehagen den Flur entlang in Richtung Ambrosines Empfangszimmer. Hinter dessen geschlossener Tür herrschte Stille. War das verschwunden, was sich dort verborgen hatte? Irgendwie konnte sie das nicht glauben, aber sie verspürte nicht den Drang, es nachzuprüfen.
    Zephyr konnte jeden Moment eintreffen.
    Mark hielt sich in der Bibliothek auf, telefonierte, forderte Unterstützung ein, versuchte den Schaden möglichst zu begrenzen. Rosamund steckte den Kopf zur Tür hinein. »Kann ich dich sprechen?«
    Er nickte und beendete sein Gespräch, behielt sie aber die ganze Zeit im Auge. »Gut. Ja, fein. Okay. Wunderbar. Wir sprechen uns wieder.« Mark warf das Mobiltelefon auf den Tisch. »Worüber willst du sprechen?«
    »Wir brauchen dieses Zimmer. Vielleicht könntest du dir einen anderen Platz suchen, bevor Zephyr kommt.«
    »Diese Geisterjägerin ist eine Freundin des Paparazzos? Passen denn blinder Glaube und journalistische Wissbegier überhaupt zusammen? Ich dachte immer, das würde sich ausschließen.«
    »Kannst du das Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen, Mark?«
    »Nein, kann ich nicht.«
    Draußen in der Eingangshalle klingelte erneut das Telefon. Kerry ging dran.
    »Wirst du mir Colonsay kampflos überlassen, Mark? Wenn es sein muss, kämpfe ich auch darum. Es wäre nur viel einfacher, wenn du einsehen würdest, dass es mir gehört. Du bist kein zweiter Cosmo. Cosmo Cunningham ist tot. Lass die Finger von Colonsay.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich brauche Colonsay, das ist Teil meines Plans. Und ich will, dass du mit mir hier bleibst, Rose. Ich dachte, wir wollten die Vergangenheit vergessen.«
    »Du vielleicht, ich nicht.«
    »Rose, du liebst mich. Ich kümmere mich um dich. Ohne mich gehst du zugrunde.«
    Jetzt war es an Rosamund, den Kopf zu schütteln. »Nein, Mark. Zugrunde gehe ich nur, wenn ich bei dir bleibe.«
    Mark starrte sie ungläubig an. »Du wirst deine Meinung schon noch ändern.«
    »Mark«, stieß sie hervor. »Glaubst du wirklich, dass die Menschen vergessen werden, was du getan hast?«
    »Ich habe Freunde, die zu mir halten.«
    Sie überkreuzte die Arme vor ihrer Brust, als ob sie sich schützen wollte. »Aber es gibt einen Punkt, an dem auch die besten Freunde nichts mehr nützen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin noch nicht am Boden und werde das durchstehen. Markovic Hoch- und Tiefbau war in keine illegalen Geschäfte verwickelt. Es war ein Geschäft, nichts weiter. Viele haben durchaus Verständnis für meine Situation.«
    Kerry klopfte an die Tür

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