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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Unterseite der Tragflächen erkannte. Der Kampf brach abrupt ab, auf dem ganzen Hang hoben sich die Köpfe zum Himmel.
    Triebwerksdonner übertönte selbst den Lärm der Schlacht. Lodernde Kometen zogen über ihnen vorbei, mit Kurs nach Westsüdwesten: in steilem Winkel zu Boden sinkende Landungsschiffe. Nicht einmal Anastasia Kerensky war so waghalsig, ihre Schiffe in einem direkten Zweikampf mit den Jadefalken zu riskieren. Aber sie schien nahe genug aufsetzen zu wollen, um sie mit minimaler Verzögerung anzugreifen.
    Darauf mussten die Falken reagieren. Tara sah Kampfmaschinen mit den Insignien der Turkina-Keshik abdrehen, um ihre Landezone zu verteidigen. Beckett Malthus war nicht bereit, einen Verlust seiner Schiffe zu riskieren.
    Aber Aleksandr Hazens Turkinas Schnabel rückte entschlossen weiter vor. Aleksander entsprach genau der Art eines Trivid-Actionhelden, der selbst seine Fluchtmöglichkeit als fairen Preis für einen Sieg und eine Welt betrachtete - oder sogar nur für den Ruhm. Tara verfluchte ihn herzhaft.
    »Ich habe gerade meine Seele an die Vergewaltiger meiner Heimatwelt verkauft«, knurrte sie in das abgeschaltete Mikro. »Und sie werden niemals rechtzeitig hier sein.«
    Von hinten glitt ein von Blitzen umzuckter Schatten über sie, so gewaltig, dass sich Tara in ihrem Cockpit duckte, aus der plötzlichen Angst heraus, erdrückt zu werden. Der platte, vage aerodynamische Rumpf eines Breitschwert -Mechtransporters flog in weniger als fünfhundert Metern Höhe über das Schlachtfeld.
    Er beharkte die Falken mit Raketen, Lasern und Partikelprojektoren, während seine Raketenabwehr die Antwortsalven der Jadefalken zur Detonation brachte, bevor sie das Schiff erreichen konnten, und seine dicke Panzerung die hinaufpeitschenden Energiebahnen schluckte, ohne sich im Geringsten beeindrucken zu lassen. An der flachen Unterseite des Schiffes öffnete sich eine Luke und eine gedrungene schwarze Gestalt fiel heraus.
    Bläulich weiße Flammenzungen schlugen aus den Seiten des herabstürzenden BattleMechs. Sie bremsten ihn, aber er fiel immer noch sehr schnell, als er aufschlug -auf das Dach des Seminargebäudes, das bis jetzt auf wundersame Weise unbeschädigt geblieben war.
    Der Breitschwert flog weiter, den anderen Landungsschiffen hinterher. Aus zertrümmerten Geschütztürmen stieg schwarzer Rauch auf, aber er war nicht ernsthaft beschädigt. Jetzt sprangen weitere Mechs ab, in die Häuser hinter Turkinas Schnabel. Die nächstgelegene Mauer des Seminars beulte sich aus, dann stampfte ein Ryoken II durch eine Wolke fliegender Ziegel ins Freie. Flammen umspielten die Maschine, als die Pilotin die Sprengbolzen löste, mit denen der Sprungtornister an ihrem Rumpf befestigt gewesen war.
    »Entschuldigung«, funkte Anastasia Kerensky. »Ich brauchte etwas, um meinen Sturz abzufangen. Setzen Sie es auf meine Rechnung.«
    Der BattleMech marschierte geradewegs auf Taras Tomahawk zu. Ihr Magen verkrampfte sich: Ihr ganzer Körper erwartete Verrat. Doch der Ryoken II blieb wenige Meter entfernt stehen.
    Einen Moment lang standen die beiden Kriegerinnen reglos da. Sie sahen sich zum ersten Mal in ihren Kampfkolossen gegenüber.
    Wie um das Ereignis zu würdigen, erloschen die Kämpfe um das Seminargebäude. Die noch intakten Fahrzeuge und BattleMechs der Republik formierten sich links und rechts der beiden Frauen auf dem Berghang. Die Jadefalken formten eine entsprechende Schlachtreihe unter ihnen.
    Ein falkenköpfiger Mech trat vor. Sein ganzer Rumpf schien sich vorzubeugen, um die Autokanonen und schweren Laser in seinen Armen auf den Feind zu richten. Auf der Brustpartie war das verbrannte und verkratzte Bild einer stählernen Faust zu sehen, die eine weiße Lilie hielt. Die Kontrahenten betrachteten einander.
    »Galaxiscommander Aleksandr Hazen«, sagte Tara, und ihre Stimme hallte durch die Außenlautsprecher des Tomahawk über den Hang. »Sie und die Ihren haben tapfer gekämpft. Ersparen Sie Ihrem Clan die Verschwendung weiterer mutiger Krieger. Sie können nicht mehr gewinnen, selbst wenn ich falle. Machen Sie jetzt ein Ende und verlassen Sie sofort das Skye-System, und die Falken erhalten freies Geleit und können sich mit allen Waffen und ihrer gesamten Ausrüstung zurückziehen. Darauf haben Sie mein Wort als Feldherrin der Republikanischen Streitkräfte auf Skye.«
    Über die Lautsprecher ihres Gegners antwortete ihr ein Glucksen. »Deiner Ehre traue ich wie meiner eigenen, Countess Tara Campbell. Aber was

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