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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Kontrollturm schien mehr mit dem Start der Carneara beschäftigt, die Isoria in Form von erbeuteten Kampffahrzeugen zu den im Orbit wartenden Schiffen transportieren sollte - und, noch weit wichtiger, Nahrungsmittel und Trinkwasser. Außerdem beförderte sie vierzehn im kurzen Gefecht um McCauliffe verwundete ClanKrieger. Sie sollte mit einem Supernova-Trinärstern Solahma-Infanterie für den Garnisonseinsatz zurückkehren. Die Luken waren versiegelt und die Warnsirenen gellten in Vorbereitung des Starts, als der entführte Planetlifter auf der anderen Seite der Stadt abhob und das Landegestell einfuhr.
    Unter dem Schub seiner beiden riesigen Turbinen stieg der zur Hälfte beladene Transporter schnell auf eine Höhe von dreitausend Metern. Dann allerdings drehte er nicht auf die Berge ab, die sich in zunehmender Höhe am Rückgrat der Halbinsel nach Westen erstreckten, sondern er legte sich in eine enge Kurve mit Kurs nach Osten über die Stadt.
    Aus den Triebwerken der Union-C schlug blauweißes Feuer in die flache Landebucht. Das runde Schiff stieg auf sonnenhellen Flammensäulen in den fahlburgund-roten Himmel.
    Im Westen senkte das riesige Transportflugzeug die Nase. Die Turbinen heulten mit maximaler Leistung, als es auf das startende Landungsschiff zuschoss.
    Die Geschütze der Caracara waren scharf, aber niemand erwartete irgendwelche Probleme, auch nicht, als das Bordradar den Planetlifter erfasste. Es war eine Zivilmaschine. Der Planet hatte sich ergeben. Und das waren Kriecher.
    Schließlich schlug doch noch eine rubinrote Energiesalve aus den mittelschweren Impulslasern an der Bordseite, die dem herabstürzenden Flugzeug zugewandt war. Sie trennte die Steuerbordtragfläche am Rumpfansatz ab.
    Aber das hatte keine Auswirkungen mehr. Einen hundert Meter langen Feuerschweif nachziehend, krachten fünfundsiebzig Tonnen Flugzeug und Fracht mit achthundert Stundenkilometern Geschwindigkeit in den runden Rumpf der Caracara.
    Helle Flammen und dunkler Rauch breiteten sich am Himmel über einen halben Kilometer weit aus. Obwohl es dem Flugzeug gelang, die Panzerung des Landungsschiffes zu durchschlagen und einen großen Teil der Räume und Gänge hinter der Brücke mit brennendem Flugbenzin zu fluten, wurde das robuste Militärraumschiff durch den Aufprall nicht zerstört.
    Er reichte allerdings aus, die Carneara aus der senkrechten Startflugbahn zu schleudern, und das mit genügend Wucht, damit weder die Kreiselstabilisatoren des Schiffes noch der hektische Einsatz der Steuertriebwerke durch die Besatzung in der Lage waren, einen Absturz zurück in die Landebucht zu verhindern.
    Die daraus resultierenden Explosionen erschütterten die in der Nähe stehende Bec de Corbin, zerstörten sieben ihrer Geschütztürme und setzten die gesamte dem Wrack zugewandte Seite des Rumpfes in Brand, als sie in ihrer ganzen Höhe von brennendem Treibstoff überschüttet wurde. Das Feuer richtete jedoch keinen zusätzlichen Schaden an dem gepanzerten Landungsschiff an, das für die Temperaturen bei schnellem Wiedereintritt in planetare Atmosphären ausgelegt war.
    Die Druckwelle und die Feuerwalze verschlangen jedoch einen Elementar, fünf Solahma-Infanteristen und eine unbekannte Zahl einheimischer Arbeiter, die abkommandiert worden waren, um Nachschub aus der Bec de Corbin zu entladen. Auch der Nachschub wurde ein Raub der Flammen. Drei Kampfhubschrauber wurden von der Druckwelle über den Platz geschleudert. Einer rammte das zentrale Verwaltungsgebäude. Alle drei brannten aus, ebenso wie zahlreiche Nutzfahrzeuge des Raumhafens. Zwei Luft/Raumjäger wurden ebenfalls durch die Druckwelle beschädigt und von brennendem Treibstoff getroffen. Doch das schnelle Handeln einiger außer Dienst befindlicher Piloten und der Bodencrewtechs rettete sie.
    Was die Passagiere und Besatzung der Caracara betraf, so konnten deren Kameraden nur hoffen, dass keiner von ihnen den Aufprall überlebt hatte. Nachdem der Brand schließlich gelöscht war, blieb von ihnen wie von der Ladung nichts als unidentifizierba-re verkohlte Klumpen übrig.
    Weißglühend vor Wut befahl Malthus die Hinrichtung Herzog Oswalds - dem er am Verhandlungstisch gegenüber gesessen hatte, um die Verwaltung des eroberten Planeten zu regeln, als ihn die Nachricht erreichte - sowie die seiner gesamten Familie in einer planetenweiten Live-Trividübertragung. Es war eine Standardtechnik aus dem ungeschriebenen ClanHandbuch für die Befriedung eroberter Welten und auch unter den

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