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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Aleks mit seinem 2. Sternhaufen und Malvina mit ihrem 1. griffen die zweit- und drittgrößten Bevölkerungszentren an, Städte von fün-fundachtzigtausend respektive fünfzigtausend Einwohnern. Beckett Malthus und die Keshik, um genau zu sein, der 1. Sternhaufen der Turkina-Galaxis, für die Invasion erheblich verstärkt, beanspruchten die Ehre, die planetare Hauptstadt McCauliffe auf Addi-sonias nordöstlicher Halbinsel einzunehmen, eine Stadt mit einer Bevölkerung von knapp über einer Million und dem einzigen Raumhafen Chaffees.
    Der Aufbau der Keshik spiegelte Veränderungen im Militär der Jadefalken wider, die als Folge wirtschaftlichen und politischen Drucks notwendig geworden waren, der letztlich auf das Militärmaterial-Einlöseprogramm - umgangssprachlich den Battle-Mech-Rückkauf - des verfluchten Devlin Stone zurückging. Vor Jahren schon war sie um zwei neue nominale Trinärsterne erweitert worden: Foster aus drei Kampfhubschraubersternen, der den Beinamen Turkina-Blitz erhalten hatte, und Glory, der hauptsächlich aus Panzerfahrzeugen bestand, halboffiziell Turkinas Hammer hieß und intern Gory Glory. Der interne Beiname wurde grundsätzlich in einem stolzverächtlichen Ton benutzt, der die unzweifelhafte Überlegenheit jedes in der Keshik kämpfenden Kriegers zum Ausdruck bringen sollte, deren Mitglieder schließlich von Khanin Jana Pryde handverlesen waren. In Wahrheit aber handelte es sich natürlich um einen Schutzmechanismus, denn wahre Jadefalken der Invasionsära hätten die Vorstellung, bloße Panzer könnten Teil der Keshik werden, als Beleidigung angesehen.
    Sie wären augenblicklich in die Mauser gekommen, hätten sie erfahren, was speziell für den Desant geschehen war: Khanin Jana Pryde hatte zwei weitere Keshik-Trinärsterne aufgestellt, einen Horst-Trinärstern und, wie um die Frevel auf die Spitze zu treiben, einen Solahma-Trinärstern - und schlimmer noch, in beiden Fällen Infanterie. Sie hatte sämtliche Krieger der Keshik versammelt, um diese Erweiterung bekannt zu geben. Da alle Mitglieder der Kes-hik von Gnaden der Khanin dienten - obwohl sich das im Grunde über jeden sagen ließ, der im Clan Jadefalke eine irgendwie wichtige Position bekleidete, mit Ausnahme möglicherweise des Lehrmeisters, dessen Position zumindest theoretisch über politische Erwägungen erhaben war -, konnte sie einen derartigen Beschluss erlassen und auch durchsetzen. »Jeder Krieger«, hatte sie verkündet, »der seine Ehre durch die Notwendigkeit, an der Seite unserer neuen Kameraden zu dienen, unrettbar bedroht sieht, hat meine Erlaubnis, sich versetzen zu lassen.«
    Ihr Tonfall allerdings hatte wenig Zweifel daran übrig gelassen, dass jeder, der diese Erlaubnis in Anspruch nahm, mit einer hübschen neuen Kastentätowierung auf der Schulter in der Dezgra-Galaxis Zeta einen Schraubenschlüssel schwingen durfte.
    »Und jeder«, hatte sie mit drohend gesenkter Stimme hinzugefügt, während der weibliche Jadefalke auf ihrer Schulter auf ein Handzeichen hin die Schwingen ausbreitete, »der Vorbehalte gegen den Einsatz an der Seite seiner neuen Kameraden in der Turkina-Keshik hegt und sich diesen Vorbehalten entsprechend verhält, wird als unwürdig und ehrlos aus dem Nest des Jadefalkenclans gestoßen.«
    Ein paar von Bec Malthus' Kreaturen in der Keshik -der Mann selbst stand mit strahlendem Lächeln rechts hinter der Khanin, an der Stelle, die er in seiner gesamten öffentlichen Laufbahn innegehabt hatte
    - hatten lauthals »Seyla!« gebrüllt. Es war der Zuckerguss über dem Kuchen.
    So ziemlich jeder im Clan, der daran gezweifelt hätte, dass Khanin Jana Pryde in der Lage war, exakt das zu tun, was sie sagte, war zu diesem Zeitpunkt bereits tot.
    Da er keinerlei ernsthafte Gegenwehr erwartete und wild darauf war, seine Keshik in den Kampf zu führen, steuerte Malthus mit seinem Flagglandungsschiff der Overlord-C-Klasse, der Bec de Corbin, und dem Union-C-Klasse-Schiff Carneara mit den Hubschraubern und der Infanterie, geradewegs McCauliffes kleinen Raumhafen an. An Bord waren seine Mechtruppen und der größte Teil der Panzer. Er schleuste ein Geschwader seines Luft /Raum-Trinärsterns, der Turkina-Jäger, aus, um ein wenig herumzufliegen und Dinge in die Luft zu jagen.
    Es erwies sich jedoch als unnötig. Das kleine Kontingent aus Beamten, Zöllnern, Polizisten und Techs auf dem Raumhafengelände floh beim ersten Anzeichen eines Angriffs in die anbrechende Nacht. Als die Landestützen der beiden

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