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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Adler aus dem Cockpit. Folke Jorgensson ignorierte den Schmerz, den Verlust der Dienste, die ihm sein einer Arm gewährte, und die reduzierte Feuerkraft seines
    Mechs und machte sich auf die Suche nach weiterer Beute. Noch über seinen ausgeprägten ClanKriegerStolz hinaus war er nicht bereit, die geringste Schwäche vor den Jadefalken zu zeigen.
    Es dauerte nicht lange, und Sterncolonel Jorgensson übernahm den Befehl über die letzten Aktionen gegen die besiegten Summerer, während Aleks, von den Schäden an seiner Maschine herzlich unbeeindruckt, die Weiße Lilie wendete und mit einem improvisierten Trinärstern aufbrach, um den von Infanterie unterstützten Ausbruch der Fahrzeuge und Mechum-bauten aus der Fabrikanlage, auf den er die ganze Zeit gewartet hatte, zu stellen und zu besiegen.
    Am Ende des Tages war Planetare Gouverneurin Minerva Hayne mehr als bereit, Aleksandr Hazens großzügige Kapitulationsbedingungen anzunehmen, obwohl über die Hälfte der Miliztruppen in ihrer Hauptstadt durch den Wolkenbruch, der noch lange nach Ende der Kampfhandlungen tobte, nicht einmal den Qualm der fernen Schlacht gesehen hatten.
    In den Straßen der eroberten Stadt feierte Aleks mit seinen Kriegern und ermunterte sie, ihren Triumph auszuleben. Er lachte, trank und sang mit ihnen, obwohl der Sieg für ihn selbst jede Süße verloren hatte.
    Fast einhundert seiner Zetas waren gefallen, darunter auch Magnus Icazas Nachfolger als Kommandeur der 3. Falken-Veliten, Sterncolonel Keith Buhallin, getötet von Laserinfanterie, nachdem er den summerischen Legionär erfolgreich zu Fall gebracht hatte, indem er ihn mit seinem leichten Shandra-Panzer rammen konnte. Offenbar hatte er versucht, gleichzuziehen, nachdem Jorgensson den Centurion des Legaten erbeutet hatte. Anderthalb Mal so viele waren verletzt.
    Summer hatte dreitausend Tote und Verwundete zu beklagen. Für jeden Nicht-Clanner hätte der Sieg einseitig erscheinen können.
    Aleksandr trauerte um alle Verluste, auf Jadefalken- und Sphäroidenseite. Denn für ihn, den Ritter ohne Furcht und Tadel - von dem er damals als immer zu kleines und ständig verängstigtes Kind gelesen hatte -, war es die oberste Pflicht eines Kriegers zu beschützen, nicht zu zerstören. Natürlich war er in tiefstem Herzen davon überzeugt, dass selbst ein Massaker wie das heutige durch das darin enthaltene Versprechen gerechtfertigt war, solchem Bösen und Leid für immer ein Ende zu setzen. Denn eines Tages, sei es morgen oder in zwanzig Jahren, würde Clan Jadefalke in voller Stärke eintreffen, um die Arbeit zu vollenden, die er und seine Galaxiscommanderkameraden begonnen hatten.
    Doch er wusste, dass sie gerade erst begonnen hatten. Und auch das setzte ihm zu. Denn bei allem Gemetzel und Leid, das diese Eroberung bereits verursacht hatte, der größte Gewaltausbruch stand doch noch bevor: die Schlacht um Skye.
    Außerhalb von New Aberdeen, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    17. Juli 3134
    »Ich sehe es so, Lass«, stellte der hübsche junge Offizier, der den Kragen seiner Ausgehuniformjacke der 7. Skye-Miliz draufgängerisch elegant geöffnet hatte, in einem von Skye-irischem Whiskey geschmierten Skye-irischen Akzent fest. »Unsere Situation erinnert an die, in der sich die Imperien des alten Terra fanden, vor ewigen Zeiten, im Zeitalter der Segelschiffe, ein, zwei Jahrhunderte vor dem Aufbruch ins All. Und danke, du bist für jeden Mann ein Geschenk des Himmels.«
    Letzteres richtete sich an eine kleine Frau mit glänzend schwarzen Haaren, in der Stirn kurz geschnitten, im Nacken lang und offen, die ihm ein frisches Glas in die Hand gedrückt hatte. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid, das sich an ihre schlanke, aber wohlgeformte Figur schmiegte, und dazu passende Stöckelschuhe. Sie hatte ein keckes, hübsches Gesicht und so blaue Augen, dass sie fast wie indigo wirkten. Und sie lächelte ihn ermunternd an.
    Er sprach dankbar weiter. Sie war wirklich eine Schönheit. Auch wenn ihm irgendetwas an ihr selt-sam vertraut vorkam. »Damals waren die Großmächte Tage und Wochen von Seereisen voneinander, von ihren Außenposten und ihren Kolonien entfernt, wenn nicht Monate. Feinde oder Piraten abzufangen, oder auch nur von ihren Taten zu erfahren, war ebenso sehr Glückssache wie eine Frage des Geschicks. Und sich mit seinen eigenen weit verstreuten Einheiten zu verständigen oder zu treffen, war auch nicht leichter.«
    Leiber und Gespräche wogten um sie herum, in trägen Strömungen

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