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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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kampfgestählte Veteranen, nicht die weniger erfahrenen Truppen, die mit Tara gegen die Stahlwölfe gekämpft hatten. Denn ihnen saß das Schuldgefühl im Nacken, weil sie nicht zur Stelle gewesen waren, um ihre Heimatwelt zu verteidigen. Sie hatten drei BattleMechs mitgebracht, einen Arbalest, einen Panther und einen gewaltigen Tundrawolf.
    Hätten wir die nur auf Northwind gehabt, dachte sie. Soldaten und Maschinen...
    Sie brach den Gedanken ab. Ihr Leben hatte sie dem Kampf für das große Experiment der Republik gewidmet. Sie durfte jetzt nicht an die Opfer denken, die ihre Heimatwelt für eine gute Sache gebracht hatte.
    Und noch bringen würde.
    Sie waren vom anderen Ende der Republik gekommen, über eine mehr zufällig als geplant zustande gekommene Kommando strecke:    eine Stafette aus
    Sprungschiffen, die bei der Ankunft in einem System Fracht und Passagiere an ein anderes, mit voll aufgeladenen Kondensatoren wartendes Schiff übergab, sodass sie ohne Wartezeit die nächste Transition durchführen konnten. Im Rahmen von Devlin Stones Reformen hatte die Republik nicht nur die Anzahl der BattleMechs reduziert, sondern auch die der militärischen Sprungschiffe. Und der jetzige Exarch zögerte, zivile Schiffe zum Dienst zu verpflichten, eine Haltung, mit der Tara konform ging. Aber durch eine Kombination aus absichtlich stationierten Sprungschiffen der Republik und zur Zusammenarbeit bereiten Zivilschiffen war es gelungen, den Rückrufbefehl an diese Highlander zu übermitteln und sie hierher zu transportieren, und das angesichts der gewaltigen Strecke, die sie dazu hatten zurücklegen müssen, in atemberaubend kurzer Zeit.
    Doch ihre Ankunft war eine ebenso schlechte wie gute Nachricht, denn sie hatten Skye nur durch einen ungeheuren Glücksfall so schnell erreicht - und waren froh, überhaupt angekommen zu sein. Sie durften nicht damit rechnen, dass sich solche Umstände wiederholten. Tara würde von Glück sagen können, falls sie die Hälfte ihrer Highlanders sammeln konnte, bevor die Invasoren - basierend auf halbwegs vertretbaren Berechnungen - eintrafen.
    Sie seufzte und sog die Luft ein, die vom Duft der
    Bergwälder und der Kühle des aufziehenden Herbstes wie schwanger schien. Und schüttelte sich, obwohl es nicht kalt war.
    »Die Falken haben die Expedition mit allen Mechs ausgerüstet, die sie erübrigen können«, hatte ihnen Händlermeisterin Senna berichtet. »Wir gehen davon aus, dass sie relativ zur Gesamtgröße ein Fünftel mehr BattleMechs mitführen als ihre Vorfahren vor hundert Jahren.«
    Tara konnte sich leicht ausrechnen, wie lange sie brauchen würde, um ihnen eine zahlenmäßig ebenbürtige Mechstreitmacht entgegenzustellen: im Mindestfall sechs Monate.
    »Tara.« Das war Paul in seinem bunten Hemd, der hinter ihr auf die Terrasse trat.
    Sie drehte sich um. Drei Männer begleiteten den Buchhalter, einer unwahrscheinlicher als der andere: ein drahtiger Mann kaum größer als Tara, mit glühenden dunklen Augen und einem braunen Schnurrbart, der vor überschüssiger Energie zu zittern schien; eine wandelnde Hauswand mit blondem Bart und ein immens großer, skelettdürrer Mann mit rasiertem Schädel, scharfkantigen Gesichtszügen und einem dunkelroten Kinnbart, dem kleine Hörner aus der Stirn wuchsen.
    »Das sind die Leute, von denen ich Ihnen erzählt habe«, erklärte Paul Laveau. »Countess Tara Campbell, darf ich Ihnen die Feuerwachenbande vorstellen: Tom Cross, J. D. Rieh und Seymour Street.«
    »Ist mir ein Vergnügen« lachte sie. »Weshalb die Feuerwachenbande?«
    »Wir sind Zauberer«, erklärte Tom Cross, das kleine Energiebündel.
    »Zauberer?«
    Sie warf Paul einen schnellen Blick zu. In den letzten Wochen hatte sie im und außer Dienst reichlich Zeit mit ihm verbracht, nicht zuletzt dank der nachdrücklichen Ermunterung ihrer Adjutantin, die darauf bestand, dass sie mehr Erholung brauchte. Wobei sie das Wort seltsam betonte.
    Tara C, die sich noch gut an eine nicht allzu lange vergangene Zeit erinnerte, als sich eine Arbeitsbeziehung mit einem Mann in eine romantische Richtung entwickelt hatte, und auch an deren katastrophales Ende, hielt sich jetzt bewusst zurück. Trotzdem entwickelte sich schnell eine feste Freundschaft zu Paul La-veau. Seine rastlose Tätigkeit im Palast bewies, dass er mit ebensolcher Leidenschaft bei der Sache war wie sie. Außerdem war er freundlich, klug und schaffte es, sie zum Lachen zu bringen, wie es seit ihrer Kindheit niemand mehr gekonnt

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