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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wirbelte es schäumend, so daß der Gischt hoch in die Luft spritzte. Dann stürzte es hinab, tief, tief in nacht-schwarze Dunkelheit.
    Das Ende des Wasserfalles war nicht zu sehen. Unten im Dämmer tanzten und spielten Lichtflecke, die in allen Regenbogenfarben schillerten. Es war ein überwältigendes Schauspiel. Keiner sprach ein Wort. Alle schauten nur und schauten. Manchmal flog der Gischt bis zu der Felsplatte hinauf, auf der sie standen, und machten sie immer wieder von neuem naß. Aber sie waren so versun-ken in den Anblick des Naturwunders, daß sie es überhaupt nicht bemerkten.
    Hinter dem Wasserfall zog sich die Schlucht noch weiter durch die Felsen, aber ohne Wasser. Hier an dieser Stelle stürzte der rasende Fluß in ein riesiges bodenloses Loch und verschwand im Herzen der Erde. Es war das ende des Flußarmes, der durch Teo Gra, die tiefe Schlucht, floß.
    Hingerissen von dem Spiel der herabstürzenden Was-sermassen standen die Kinder wie gebannt auf einem Fleck und vergaßen die Zeit, bis Tala schließlich unruhig wurde. Wie lange wollten die Kinder hier noch stehen und starren? Er war hungrig, von Wasser wurde man nicht satt. Leise zog er Jack am Ärmel.
    Als Jack sich umdrehte, schrie er ihm ins Ohr: »Gehen wir zurück, ja?«
    Jack nickte. Zwar fiel es ihm schwer, sich von dem Wasserfall zu trennen, aber sie mußten ja nach einem Weg ins Freie suchen. Er stieß Philipp an. Philipp verständigte Oola und die Mädchen, und alle gingen zur Höhle zurück.
    Als sie wieder im Boot saßen, wurde eine Weile kein Wort gesprochen. Schließlich sagte Lucy und drückte damit aus, was alle fühlten: »Mir ist, als sei ich in der Kir-che gewesen. Es war so feierlich.«
    Kiki hatte überhaupt nichts von dem Wasserfall gesehen, denn er hatte sich, durch die Nässe und den Lärm geängstigt, unter Jacks Wolljacke verkrochen. Nun freute er sich, daß er wieder im Boot war, und beobachtete er-wartungsvoll, wie Dina eine Dose mit Ananas öffnete.
    Beim Frühstück waren alle sehr lustig und lachten viel.
    Oola, der auf dem Bootsrand hockte, lachte so sehr über Kiki, daß er plötzlich hintenüber kippte, zum Glück jedoch nicht ins Wasser, sondern auf den Felsvorsprung fiel.
    Nachdem sie gesättigt waren, machten sie ein paar Päckchen mit Butterbroten zurecht. Tala und Oola hängten sich jeder zwei Dosen mit Saft um den Hals.
    »Kann's losgehen?« fragte Jack schließlich. »Habt ihr alle eure Taschenlampen? Hat jeder sein Futterpäckchen? Werdet ihr auch immer brav zusammenbleiben?«
    »Ja!« antworteten die anderen, Kiki eingeschlossen.
    »Hast du das Seil, Tala?«
    »Ja, ich habe Seil — und Haken — und auch kleinen Spaten.« Tala hatte sich die Werkzeuge mit dem Seil um die Taille gebunden. Eigentlich hatte er noch einen größeren Spaten mitnehmen wollen, aber der wäre zu schwer zu tragen gewesen.
    »Du bist ja beladen wie ein Kamel«, sagte Philipp und musterte ihn lachend.
    »Oola trägt auch wie ein Kamel«, rief Oola eifersüchtig.
    »Oola trägt wie zwei Kamele«, versicherte ihm Philipp, und sofort strahlte der Junge wieder.
    »Das Boot werden wir wohl nicht mehr wiedersehen.«
    Philipp sah sich noch einmal abschiednehmend um. Dann bückte er sich, hob eins von Umas Büchern auf und riß ein paar Blätter heraus.
    »Warum tust du das?« fragte Dina erstaunt.
    Philipp stopfte die Blätter in seine Hosentasche. ,,Uma hat diese Seiten angekreuzt. Man kann nicht wissen — vielleicht können wir sie einmal gebrauchen.«
    Sie gingen auf dem Vorsprung an der Höhle entlang, wanderten durch den Tunnel bis zu dem Loch mit der Ziegelwand, die Tala eingedrückt hatte, krochen hindurch und standen schließlich wieder in dem unterirdischen Gang.
    Jack sah den Gang hinauf. »Ich schlage vor, wir gehen erst einmal nach dieser Seite, bevor wir die geheimnisvolle Treppe runtersteigen. Vielleicht kommt man hier ins Freie.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Philipp. »Wenn der Weg ins Freie führte, hätten ihn schon andere Menschen vor uns entdeckt und wären hierher gekommen. Aber das Siegel an der Tür war ja völlig unversehrt.«
    Dina stimmte ihm zu. »Es scheint wirklich noch niemand hier gegangen zu sein, nachdem die Tür versiegelt wurde. Na, wir werden ja sehen.«
    Sie gingen den Gang hinauf und leuchteten mit ihren Taschenlampen in die Dunkelheit. Plötzlich standen sie vor einer Mauer, die ihnen den Weg versperrte. Diese Mauer bestand nicht aus Lehmziegeln, die bei einer leisen Berührung in Staub

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