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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Sonne«, antwortete Philipp. »Aber hat jemand von euch einen Ausgang aus diesen riesigen Räumen gesehen? Ich habe keinen entdeckt.«

Gibt es keinen Weg ins Freie?
    Die Entdeckung der unermeßlichen Schätze hatte die Kinder so sehr in Aufregung versetzt, daß sie darüber ihre Sorgen für eine Weile vergessen hatten. Nun ließ sich Jack mit äußerster Vorsicht auf einer Bank nieder. Er be-fürchtete, daß sie wie so viele Dinge plötzlich zerbröckeln könnte, aber sie war aus Stein und blieb stehen.
    »Es muß doch einen Zugang zu diesen Schatzkammern gegeben haben«, sagte er, »wahrscheinlich sogar mehrere Zugänge. Hast du denn nirgends Stufen gesehen, die nach oben führen, Philipp?«
    Philipp schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist die Treppe, die wir heruntergekommen sind, der einzige Zugang.«
    »Das kann ich mir nicht denken. Ich glaube eher, daß es früher ein geheimer Eingang gewesen ist, der nur von den Priestern benutzt wurde. Außer ihm muß doch noch ein anderer Zugang da sein. Der Tempel selber befindet sich wohl über uns. Er ist gewiß ein prächtiges Gebäude.«
    »Ja, sicherlich. Aber bilde dir nur nicht ein, daß er immer noch da steht und herrlich zum Himmel emporstrebt.
    Wahrscheinlich war er schon vor tausend Jahren eine Ruine und man hat andere Bauten darauf errichtet. Wir müssen uns sehr tief unter der Erde befinden. Ich glaube, wir haben ganz durch Zufall ein uraltes, längst vergessenes Bauwerk entdeckt.«
    Die anderen hatten Philipp schweigend zugehört. Lucy schauderte. »Uralt — vor tausend Jahren — längst vergessen —« Die Worte klangen so traurig und flößten ihr Furcht ein. Und wie unheimlich war die Vorstellung, daß sich über ihren Köpfen Ruinen von Tempeln oder anderen Gebäuden befanden, die schon alle verfallen waren!
    »Ich habe Angst«, sagte sie plötzlich schluchzend. »Ich will hier heraus!«
    »Jetzt wollen wir erst mal etwas essen«, sagte Jack, der die Erfahrung gemacht hatte, daß die Menschen nach dem Essen immer viel zuversichtlicher waren.
    Nun erst merkten auch die anderen, daß sie Hunger hatten. Sie setzten sich hin und packten ihre mitgebrachten Butterbrote aus. Und wirklich, bald wurden alle wieder munterer. Lustiges Geplauder und Gelächter hallte durch die alten Räume. Auch Kiki, der lange geschwiegen hatte, beteiligte sich lebhaft an der Unterhaltung.
    »Wo ist dein Taschentuch?« fragte er Tala. »Putz dir die Nase. Eins, zwei, drei, iß dein Ei. Wisch dir die Füße ab.
    Wer ist da? Herein! Hatschii!«
    Er nieste so naturgetreu, daß Oola ihn ganz verdutzt anstarrte. Dann machte er noch alle möglichen anderen Geräusche nach. Tala brach in lautes Gelächter aus, das unheimlich von den Wänden widerhallte. Kiki schwieg erschrocken. Ein kleiner Haufen halb verrotteter Gegenstände in einer Ecke geriet in Bewegung und sank in sich zusammen.
    »Sieh nur, Tala, was du mit deinem Lachen angerichtet hast!« sagte Jack. »Uns wird bestimmt noch der ganze Tempel auf den Kopf fallen, wenn du so laut lachst.«
    Erschrocken sah Tala zur Decke hinauf und beleuchtete sie mit seiner Lampe. Auch Oola machte ein ängstliches Gesicht. Er war sehr still und rückte näher zu Philipp hin.
    Nachdem Tala seine Butterbrote gegessen hatte, warf er das Einwickelpapier auf die Erde.
    »Heb sofort das Papier auf!« befahl Jack ihm streng.
    »Hier in diesen alten ehrwürdigen Räumen darf man kein Papier liegenlassen.«
    Tala gehorchte schweigend, obwohl ihm anzumerken war, daß er Jack nicht recht begriff.
    Philipp zog die Blätter aus Umas Büchern hervor, die er herausgerissen und mitgenommen hatte. »Laßt uns noch einmal die Seiten anschauen, die Raya Uma hier angekreuzt hat! Ich glaube fast, wir sind an einen Ort geraten, der ihn ganz besonders interessiert. Nachdem ich mit eigenen Augen gesehen habe, was für Schätze hier unten liegen, scheint mir, daß Uma etwas ganz anderes im Sinn hat, als wir bisher dachten.«
    »Wie meinst du das?« fragte Jack erstaunt. »Wir waren doch mehr oder weniger davon überzeugt, daß er unter dem Deckmantel der Archäologie allerlei dunkle Geschäfte in der Kinostadt betreibt.«
    »Das ist eben falsch. Meiner Meinung nach beschäftigt er sich tatsächlich mit Archäologie. Ich meine natürlich nicht, daß er sich für historische Bauwerke interessiert. O
    nein! Ihn interessieren nur die kostbaren Schätze, die er hier vermutet. Er ist nichts als ein gewöhnlicher Räuber und will wertvolle Sachen aus den Ruinen holen, um sich

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