Der Fluss Der Abenteuer
Geschäfte in der Kinostadt ungestört abwickeln kann.«
Dina lachte. »Wie interessiert er bei seinem Besuch auf unserm Boot an Archäologie und Ausgrabungen tat!
Glaubte er wirklich, Bill damit täuschen zu können und ihn von der richtigen Spur abzulenken?«
»Ob sein Interesse nun vorgetäuscht oder echt ist, auf jeden Fall besitzt er sehr interessante Bücher über Ar-chäologie.« Philipp hatte die Bücher inzwischen herbeige-holt und legte sie auf einen Haufen. »Hier, nehmt jeder ein Buch und seht nach, ob ihr eine Karte vom Fluß der Abenteuer findet — Fluß von Abentoa, meine ich natürlich.«
Tala und Oola nahmen kein Buch zur Hand. Für Tala waren die Bücher zu schwer verständlich, und Oola konnte überhaupt nicht lesen. Sie sahen den Kindern angenehm gesättigt und schläfrig zu.
»Hier ist eine Karte!« rief Dina nach einer Weile. »Eine sehr gute sogar!«
Neugierig beugten sich die Kinder über die Karte, die in einem dicken Buch an der Innenseite des Deckels einge-klebt war und sich auseinanderfalten ließ. »Da ist der Fluß!« rief Jack. »Wie wunderbar! Ja, Fluß von Abentoa, hier steht es! Nun wollen wir mal die Orte aufsuchen, an denen wir angelegt haben.«
Lucy fuhr mit dem Zeigefinger am Fluß entlang. »Hier ist Ala-ou-iya — das Tor der Könige.«
»Und hier ist Ullabaid, wo wir zu dem alten Tempel gingen und Philipp die Kinder mit seiner Bargua erschreckte«, fiel Dina ein.
»Und da ist Chaldo, wo der schleimige Uma Bill und Mutter in die Falle gelockt hat«, fuhr Philipp fort. »Dort haben wir ihm sein Motorboot fortgenommen. Und dann sind wir weiter bis hierher nach Hoa gefahren, wo wir uns Wasser und Brot geholt haben.«
Weiter verfolgten die Kinder den Flußlauf und lasen die Namen mehrerer Orte, die sie nicht kannten. Aber sie suchten vor allem nach Wooti, wohin Uma seine Gefan-genen gebracht hatte.
»Hier ist Wooti!« rief Jack. »Es liegt da, wo der Fluß so breit wie ein See ist, und zwar auf der rechten Seite. Wir sind in der Mitte gefahren und haben es daher nicht gesehen. Toll, wie der Fluß da plötzlich in die Breite geht!«
»Und dann teilt er sich!« rief Philipp. »Dachte ich's mir doch! Seht mal, er teilt sich in drei Arme, einer fließt nach Osten, der zweite nach Süden, und der dritte ist nur eine ganz dünne Linie, das muß der sein, der durch die Felsenschlucht führt. Aber er ist nur kurz und hört an einer Stelle plötzlich auf. Wartet mal, da steht ja auch ein Name dabei. Teo Gra! Was heißt das, Tala?«
»Tiefe Schlucht«, antwortete Tala.
»Aha! Ja, das ist der Flußarm, durch den wir gefahren sind. Aber wo bleibt er denn plötzlich?«
»Wahrscheinlich unter der Erde«, meinte Jack. »Die Schlucht, durch die wir mit unserem Boot gerast sind, lag ja eigentlich schon unter der Erde. Hinter dem Wasserfall wird er wohl unterirdisch weiterfließen. Ein Glück, daß wir nicht den Wasserfall runtergesaust sind!«
»Das Rätsel des sonderbaren Flusses haben wir also gelöst«, sagte Philipp zufrieden. »Nun wollen wir mal fest-stellen, ob hier in der Nähe alte verfallene Städte, Tempel oder Königsgräber liegen. Auf der Karte ist leider nichts davon vermerkt. Wir müssen also in den Büchern nach-schlagen. Vielleicht steht darin etwas über die Gegend um die Schlucht herum. Sucht mal die Kapitel über Ala-ou-iya, das Tor der Könige, heraus. Der Name deutet meiner Meinung nach auf altertümliche Bauten hin.«
Eifrig blätterten die vier Kinder in den Büchern und lasen einige Stellen daraus. In allen stand ungefähr das gleiche geschrieben, nämlich daß sich in diesem Teil des Landes uralte Tempel und Paläste befunden hätten, die erst zum Teil ausgegraben worden seien.
»Hört mal, was hier steht!« sagte Jack und las vor: »In der Gegend um Teo Gra, die geheimnisvolle tiefe Schlucht, soll vor etwa siebentausend Jahren ein prächtiger Tempel gestanden haben, der alle anderen Tempel an Schönheit übertraf. Hier sind schon viele Ausgrabungen unternommen worden, weil man interessante ar-chäologische Entdeckungen zu machen hoffte und außerdem auch unschätzbare Kostbarkeiten unter der Erde vermutete. Der Tempel soll einer Göttin geweiht gewesen sein, der durch viele Generationen hindurch von Königen und Vornehmen Geschenke dargebracht wurden. Wahrscheinlich hat man diese Geschenke in unterirdischen, unter dem Tempel liegenden Gemächern aufbewahrt und die Zugänge versiegelt. Ob diese Schätze noch dort liegen oder im Laufe der Jahrtausende
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