Der Fluss Der Abenteuer
unrechtmäßig zu bereichern. Ihn locken Kostbarkeiten wie die goldene Schale, die dort neben Tala steht, und . .
.«
»Ja, natürlich, du hast recht!« rief Jack. »Aber gerade als er sich kurz vorm Ziel glaubte und hoffte, recht bald viele Schätze einzuheimsen, kam ihm Bill in die Quere. Er hat sicherlich sofort erraten, daß Bill hierher gekommen war, um ihn zu beobachten.«
»Bestimmt! Und sofort ergreift er Gegenmaßnahmen.
Er lockt Bill und Mutter in eine Falle und will auch uns irgendwo einsperren, damit er ungestört weitergraben und mit der Beute verschwinden kann.«
»Aber dann sind wir in seinem Boot davongefahren und haben selber den Schatz gefunden, nach dem er sucht«, fiel Dina lebhaft ein.
Philipp nickte. »Das nützt uns allerdings nicht viel, solange wir nicht wissen, wie wir hier herauskommen sollen.«
»Wir wollen noch einmal die von Uma angekreuzten Stellen auf diesen Blättern hier lesen«, meinte Lucy.
»Vielleicht hilft uns das irgendwie weiter.
Wenn Uma wirklich nach diesen Schätzen sucht und bald am Ziel zu sein glaubt, müßte er jetzt doch eigentlich hier irgendwo in der Nähe sein.«
Philipp breitete die mitgebrachten Blätter auf der Erde aus. Tala beleuchtete sie mit seiner starken Lampe, und die Kinder knieten sich hin, um sie zu studieren.
Auf einer Seite fanden sie die Gebäude aufgeführt, die über dem großen alten Tempel errichtet worden waren.
Uma hatte sie angehakt und das Wort »trouve« daneben geschrieben.
»Trouve ist französisch und heißt gefunden«, rief Jack.
»Also ist er bei seinen Ausgrabungen auf die Ruinen dieser Bauten gestoßen. Ja, er ist sehr tüchtig gewesen und müßte eigentlich ganz in unserer Nähe sein. Wie viele Männer mag er wohl beschäftigen? Ausgrabungen dauern doch meistens sehr lange, nicht wahr, Philipp?«
»Für Archäologen wohl, aber nicht für Räuber. Ein Mann, der sich für historische Bauten interessiert, gräbt natürlich nicht einfach drauflos und zerstört dabei alle möglichen wichtigen Einzelheiten. Er geht sehr behutsam vor, hebt die Erde langsam Stück für Stück ab und untersucht sie gründlich. Aber Uma . . .«
»Uma ist nur ein Räuber. Er wird einfach Eingeborene für sich arbeiten lassen und sie antreiben, möglichst schnell zu graben. Ja, Uma ist klug.«
»Ich finde ihn gar nicht klug sondern höchstens schlau«, erwiderte Dina. »Ob seine Männer vielleicht gerade jetzt über unseren Köpfen graben?«
»Das kann schon sein«, antwortete Philipp. »Ach, seht mal, hier hat er eine kleine Kartenskizze gemacht.«
Die Kinder betrachteten die Skizze eingehend, konnten aber nicht klug daraus werden. Schließlich steckte Philipp sie seufzend wieder fort. »Diese Blätter haben uns nicht viel genützt. Kommt, wir müssen uns jetzt ernsthaft nach einem Ausgang umsehen. Aus dem großen Tempel muß doch ein Weg zu diesen unterirdischen Gemächern ge-führt haben.«
Noch einmal durchwanderten sie alle Räume. Mit der Zeit wurden sie recht müde. Auch begann die Dunkelheit sie zu bedrücken, und die dumpfe Luft schien ihnen immer »riechbarer« zu werden, wie Dina sich ausdrückte.
Oola war ganz niedergeschlagen. Mit gesenktem Kopf trottete er schweigend hinter seinem Herrn her.
Schließlich setzten sie sich erschöpft in einen großen Saal. »Es hat keinen Zweck, daß wir noch länger hier unten herumirren«, sagte Philipp. »Wir wollen die Treppe wieder hinaufklettern und zum Boot zurückgehen.«
»Was hätte das für einen Zweck?« erwiderte Jack. »Aus der Höhle gibt es ja auch keinen Ausgang.«
»Wer weiß? Wir können zum Beispiel noch einmal zu der Felsplatte gehen, von wo aus wir den Wasserfall betrachtet haben, und dann weiter die Schlucht hinaufklettern.«
»Das ist unmöglich! Ich habe mich gut umgesehen, als wir auf der Felsplatte standen. Na, versuchen können wir es ja trotzdem. Dort oben ist es wenigstens hell, und die Luft ist auch besser als hier unten.«
Ziemlich niedergedrückt machte sich die kleine Gesellschaft auf den Rückweg. Sie gingen durch die vielen Säle mit den kostbaren Schätzen, kletterten durch die Tür, die noch immer halb in den Angeln hing, in das runde Zimmer, wo sie die goldene Schale gefunden hatten, und kamen schließlich zu der Treppe.
»Geh du zuerst, Oola«, sagte Philipp. »Du kletterst wie eine Katze. Nimm das Seil mit und mach es oben an dem Haken fest. Geh aber vorsichtig, ja?«
Sofort war Oola wie ausgewechselt. Er nickte eifrig. Ah, er tat etwas Wichtiges
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