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Der Frauenjäger

Der Frauenjäger

Titel: Der Frauenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hammesfahr
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Sender. Ich kann allerdings nicht dafür garantieren, dass Karola tatsächlich softly gekillt wird. Ich habe nämlich so eine Scheißwut auf dieses Weib, dass ich sie am liebsten in Stücke hacken würde. In sehr kleine Stücke, angefangen bei den Füßen. Dann scheibchenweise die Beine hoch.› Auf der Heimfahrt habe ich Blut und Wasser geschwitzt, das könnt ihr mir glauben.»
    Das tat keiner, obwohl es mit dem erwähnten Mitschnitt einen Beweis für diesen Drohanruf geben musste und mit Jörg in der Technik einen Zeugen. Aber wer von ihnen hatte die Möglichkeit, das zu überprüfen und persönlich mit Jörg zu reden? Keiner.
    Das Problem in diesen Minuten war, dass außer Marlene und Karola keiner der Anwesenden die gepiercte Elke von
Killing Me Softly
und dem Spinner mit der unterdrückten Nummer hatte reden hören. Und von Marlenes Miene war vermutlich der Spruch abzulesen, mit dem Fischer am vergangenen Nachmittag sie bedacht hatte:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht
.
    Marlene war Karolas Bericht gegenüber auch deshalb skeptisch, weil der Anrufer beim zweiten Mal von Frau Jäger gesprochen haben sollte. Wo Karola den Freitagabendhokuspokus doch als Frau Heinze veranstaltete. Das wussten nur die Leute im Sender und Karolas Freunde.
    Andreas konnte das natürlich ebenso von Ulla erfahren haben wie alles andere. Wenn ihm darüber hinaus zu Ohren gekommen war, welch einen Buhmann Karola aus ihm gemacht hatte, wäre die Scheißwut nachvollziehbar gewesen. Aber Andreas konnte nichts von
Killing Me Softly
wissen.
    «Jetzt mach aber mal halblang», sagte Ulla und sprach damit aus, was Marlene dachte. «Willst du uns allen Ernstes weismachen, dass irgendein Widerling zuerst zweimal im Sender angerufen hat und danach viermal hier? Wann hast du denn dein astrologisches Pseudonym gelüftet und deine ach so geheime Geheimnummer der Öffentlichkeit bekannt gegeben?»
    Sichtlich um Ruhe bemüht, atmete Karola vernehmlich durch und winkte ab. «Mit dir diskutiere ich jetzt nicht über all das, was so ein Schwein tun kann, wenn es etwas Bestimmtes in Erfahrung bringen will. Beobachten zum Beispiel. Wer weiß denn, wie lange der mich schon auf dem Kieker hat? Ich habe schon über
Monas Tagebuch
gesprochen, kurz nachdem es erschienen war.»
    «Dann diskutier doch mit mir», bot Marlene an und sorgte damit für etliche Sekunden allgemeiner Verblüffung. Dass Ulla mit dem schrecklichen Unfall ihres Sohnes in die Schrankenverwiesen wurde, und darauf lief es hinaus, ging ihr entschieden zu weit. Aber dass sie sich energisch zu Wort meldete, noch dazu mit einer Kampfansage, hatte bisher keiner erlebt. «Monas Mörder kann nämlich nirgendwo angerufen haben, weder hier noch im Sender.»
    «Das weißt ausgerechnet du ganz genau», meinte Karola. «Du hast das Buch ja nicht mal gelesen. Du weißt doch überhaupt nicht, wie der Typ tickt.»
    «Was interessiert mich, wie einer tickt, der frei erfunden ist», sagte Marlene.
    «Frei erfunden?», wiederholte Karola. «Wer sagt das?»
    Ehe Marlene sich im Eifer des Gefechts mit ihrer gestrigen Verabredung am Kölner Hauptbahnhof verplappern konnte, was garantiert für noch mehr Aufregung gesorgt hätte, bat Matthias: «Jetzt zankt euch doch nicht, Mädels. Ein paar blöde Anrufe sind wirklich kein Grund, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.»
    «Du nimmst mir das Wort aus dem Mund», pflichtete Christoph ihm bei und wandte sich an Karola: «Julia kann bei uns übernachten, dann brauchst du dir um sie schon mal keine Sorgen zu machen. Und deine Kellertür kriegen wir garantiert auch so verbarrikadiert, dass du hier sicher bist. Was meinst du, Werner?»
    Werner nickte.
    «Danke», sagte Karola nur.
    Christoph klatschte auffordernd in die Hände. «Abmarsch, Jungs. Wäre doch gelacht, wenn wir mit vereinten Kräften nicht verhindern könnten, dass hier ein Versicherungsfall eintritt. Karola hat vor zwei Jahren eine Lebensversicherung zugunsten ihrer Töchter abgeschlossen. Wenn die vor der Zeit fällig wird und herauskommt, dass ich es hätte verhindern können, kriege ich gewaltigen   …»
    Den Rest verstand Marlene nicht mehr. Christoph war bereitsauf der Kellertreppe, dicht gefolgt von Werner und Matthias. Um jeder weiteren Auseinandersetzung mit Karola aus dem Weg zu gehen, schnappte Annette die Teller vom Tisch und trug sie in die Küche. Ulla folgte dem Beispiel, sammelte das Besteck ein und schloss sich an.
    Als Marlene den Topf mit

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