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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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überprüfen?«
    Mathers kicherte in sich hinein, als die Tür geöffnet wurde. Ein junger blonder Beamter betrat das Büro und schloss die Tür hinter sich.
    »Raus mit der Sprache, und nur das Wichtige«, sagte Mathers.
    Stirnrunzelnd sah Dave zwischen den beiden Männern hin und her, als der Neuling seinen Block aufklappte und laut vorzulesen begann.
    »Seitdem Tanner ihn abgesetzt hat, ist er in der ganzen Stadt gewesen. Er hat verschiedene Dinge eingekauft, immer bar bezahlt und die Sachen in die Hamilton-Villa liefern lassen. Er war im Gerichtsarchiv, in verschiedenen anderen Archiven, zwei Museen, einer Bücherei und hat sich zwei normale Wohnungen angesehen. Oh, ja, und in einem Zeitungsarchiv und in einem Laden für Sportwaffen.«
    Mathers sah seinen Partner an, als wolle er sagen: Da ist nichts dabei, oder?
    »Hat er mit irgendjemandem gesprochen?«
    »Nein, Sir, mit niemandem außer den Angestellten und Geschäftsführern in den verschiedenen Einrichtungen.«
    Mathers spielte mit seinem Stift. »Hat er versucht, eine Waffe zu kaufen?«
    »Nein, Sir, er hat sie sich nur angesehen. Es sah so aus, als ob er nur neugierig war. Das war alles. Er hat nicht einmal darum gebeten, den Schießstand in der Sportanlage benutzen zu dürfen.« Der Polizist zog seine Liste zu Rate. »Er hat ein Wörterbuch gekauft. Einige Bücher über militärische Seemacht, über Kriegsführung und Kriegsgeschichte. Dann noch Kleider, eine Geldbörse, eine Uhr, eine Rechenmaschine, Schreibgeräte, ein Fernglas, Musiknoten, und er ließ einen Diamanten schätzen ...«
    »Einen Diamanten?« unterbrach Mathers.
    Der Neuling blickte auf. Glattes blondes Haar fiel ihm über die Stirn. »Ja, Sir. Es war ein einzelner bimenförmiger Diamant, dunkelrosa. Er hat etwa fünf Karat und ist sehr selten. Er ließ ihn nacheinander in drei verschiedenen Läden schätzen.«
    »Wie viel ist er wert?«
    »Das werden Sie mir nicht glauben, Detective!«
    »Schreiben Sie es in Ihren Bericht«, murmelte Pete und entließ den Beamten mit einer Handbewegung.
    Im selben Augenblick, als sich die Tür hinter ihm schloss, drehte sich Dave seinem Partner zu. »Ich kann es nicht glauben, dass du ihn beschatten lässt! Er hat doch nichts getan, und du vergeudest die Arbeitskraft unseres Personals. Verdammt, Pete, das scheint sich ja zu deiner persönlichen Besessenheit zu entwickeln.«
    Entspannt lehnte sich Mathers auf seinem Stuhl zurück. »Einmal Einbruchsdiebstahl und Überfall gestern, und jetzt haben wir O’Keefe, der vor ’n paar Tagen mit nichts als seinen Klamotten aus dem Ozean gefischt wurde, mit einem Diamanten, der mindestens ‘ne halbe Million Dollar wert ist. Was meinst du, Dave, was ich da in Händen habe?«
    Dave sagte es ihm. »Nichts. Mein Gefühl sagt mir, dass O’Keefe nicht so ’n Typ ist. Und der Londoner Lloyd-Agent hat ihm gestern ein Paket übergeben. Vielleicht war der Diamant da drin.«
    Milde lächelnd blickte ihn Mathers an, was ihn noch mehr in Rage brachte.
    »Wusstest du, dass er gestern ein kleines Mädchen gerettet hat? Dass er in einen fast zwanzig Meter hohen Baum geklettert ist? Hat nicht mal einen einzigen Augenblick überlegt...« Dave hob den Daumen in die Luft, »und das nur einen Tag, nachdem man ihn klinisch tot aus dem Wasser geholt hat. Der Captain von dem Seenotrettungsdienst hat gesagt, dass er noch nicht mal wusste, wer Miss Hamilton war. Ich denke, dass O’Keefe sich entweder nicht daran erinnern kann, wer er wirklich ist, oder...«, Dave trank den Rest seines Kaffees aus und zwang Mathers zu warten, »...er ist auf irgendeiner der vielen Inseln vor sehr langer Zeit gestrandet. Vielleicht hat er sich ein Boot gemacht, und es ist gesunken.« Dave zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nur, dass du an der falschen Stelle suchst. Und wenn du nicht willst, dass dieser auf Hochtouren laufende und hochgradig gegenwärtige Anwalt dich mit einstweiligen Verfügungen bombardiert, dann würde ich die Finger von der Sache lassen.«
    »Na schön, na schön. Ich verstehe. Himmel, du machst ja aus O’Keefe einen Superheiligen.« Mathers gab zu, dass er jene Möglichkeiten nicht in Betracht gezogen hatte. Er hatte dieselbe Highschool wie Tess Renfrew besucht. Das hatte er niemandem in der Dienststelle erzählt. Er konnte sich noch sehr lebhaft an die kraftvolle Turnerin erinnern. Weil er sich als Jugendlicher einmal in sie verliebt hatte, wollte er herausfinden, warum sie von Bord eines Luxusschiffes gesprungen war.
    »Du bist

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