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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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er sich ab, um zu seinem Platz zurückzugehen.
    »Mister O’Keefe?«
    Ramsey dreht sich um und sah, wie sie auf den Sitz neben sich deutete. Er lächelte, und ihr Herz schlug schon wieder einen dieser seltsamen Purzelbäume.
    »So sehr ich das Vergnügen Eurer Gesellschaft zu schätzen weiß, Jungfer...«, er zupfte an den Falten seines Hemdes. »Ich rieche etwas stark nach Meer, und ich fürchte, dass meine ständige Gegenwart Euch in ziemlichem Maße lästig fallen müsste.«
    Penny nickte, als er sich auf der gegenüberliegenden Seite niedersetzte. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er dringend eine Rasur nötig hatte und frische Kleider brauchte. Sie hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass sie nicht einmal Sinn für die einfachsten menschlichen Bedürfnisse an den Tag legte. Immerhin hatte sie ihn ja eingeladen.
    Warum?, fragte die leise Stimme. Warum?
    »Woher soll ich das wissen?«, zischte sie, und Ramsey sah belustigt zu ihr hinüber. Penny errötete und sah weg.
    Forderst du dein Schicksal heraus?, stichelte die innere Stimme. Vielleicht suchst du nach ... Nichts! Nach überhaupt nichts, und schon gar nicht bei Ritter Lancelot O’Keefe. Ihn mitzunehmen war dumm, und nun war sie wieder eifrig bemüht, sich vor Augen zu führen, warum sie keine Freunde oder Liebhaber hatte. Warum sie Abstand halten musste.
    »Landeanflug, Ramsey!«, kam es über die Bordsprechanlage. »Sehen Sie nach links.«
    Die Mamsell hat die wahrlich seltsame Gewohnheit, mit den Möbeln zu sprechen, dachte Ram mit einem Lächeln und war erfreut, dass er wusste, was Captain Fanelli meinte. Konzentriert sah er zu dem dunstigen weißen Nebel hoch, der über ihnen aufstieg, und holte die Liste der Bücher über Fliegen und Flugzeuge hervor, die ihm der junge Captain empfohlen hatte. Wissen ist Macht, das wusste Ram, während er spürte, wie das Schiff durch die Wolken nach unten stieß. Das Summen des Motors wurde, wie beim Start, wieder zu einem hohen Heulen, und Ramsey beobachtete, wie das Land unter ihnen auftauchte. Er versuchte, alles aufzunehmen: Die zerklüftete Küste, die Dächer von Geschäften und Privathäusern mit kleinen, sehr blauen Teichen daneben, alles zusammengedrängt um den - wie hatte es Fanelli genannt? Richtig: Den Flughafen. Je mehr sie sich der Erde näherten, umso besorgter wurde Ram. Fanelli hatte ihm zwar versichert, dass das Andocken dieses Schiffes ungefährlich sei, aber er konnte die Furcht nicht unterdrücken, die seinen Pulsschlag in die Höhe trieb. Der Boden schien sich vor ihnen wie zur Begrüßung zu verneigen, und der plötzliche Ruck ließ ihn den Atem anhalten. Flügelklappen bewegten sich wie Vogelfedern. Bei der Anstrengung anzuhalten schrieen die gewaltigen Motoren auf wie verwundete Adler. Das Vogel-Schiff - nein, das Flugzeug - rollte einige hundert Fuß weit, fuhr dann ein kleine Kurve, bevor es ruhig und bewegungslos stehen blieb. Erst jetzt merkte er, dass er den Atem angehalten hatte.
    »Willkommen im sonnigen Florida, Ramsey«, sagte der Pilot mit dem schleppendem Akzent der Südstaatler über die Sprechanlage. »Es sind dreiunddreißig Grad im Schatten.«
    Ramsey sah zu Mamsell Hamilton hinüber, aber sie war schon aufgestanden und auf dem Weg zur Tür. Und Ramsey missverstand die kühle Atmosphäre, die sie jetzt umgab, nicht mehr.
    »Erlauben Sie«, sagte Wes, öffnete die Luke und ließ die Treppe hinunter, während sich bereits der bekannte Rolls Royce über den Asphalt näherte. Miss Hamilton trat ungeduldig von einem Bein auf das andere, während die Hydraulik sich Zeit ließ. Wes wunderte sich. Die gewöhnlich nicht aus der Ruhe zu bringende Schauspielerin sah tatsächlich etwas nervös aus, als sie die Stufen hinabschwebte.
    Ramsey löste den Gurt, verließ seinen Sitz und streckte Wes die Hand entgegen. »Das war ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde, Bursche. Vielen Dank.«
    Wes lächelte strahlend und schüttelte heftig seine Hand. Er mochte diesen Typ.
    Lächelnd tauchte Daniel aus dem Cockpit auf. »Sie wollen uns schon wieder verlassen?«
    »Ja, ich denke schon.« In Wahrheit wusste er nicht, was er jetzt tun sollte, und blickte nach draußen. Eine Vehikel in Silber und Blau hielt vor Mamsell. Ein Mann stieg aus, und jeder Muskel in Rams Körper zog sich zusammen, als sie sich in die Arme dieses Kerls warf und ihn abküsste. Eine Flamme der Eifersucht schoss in ihm auf, und er drehte der Szene den Rücken zu.
    »Sagt mir, Captain«, wollte Ram mit

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