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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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und sein ständig wachsendes Verlangen, das sie in ihm erzeugte, befriedigen sollte. Mein Gott, wie stark sein Wunsch war, sie zu lieben! Jetzt sofort. Wieder und wieder, wild, leidenschaftlich, verschlingend, bis sie ihn bäte aufzuhören. Und dann würde er sich weigern und sie noch einmal auf jenen Gipfel der Ekstase führen und ihre atemlosen Schreie der Lust genießen.
    Mein Gott.
    Er hatte eine Erektion.
    Er schwitzte.
    Um Himmels willen, er musste damit aufhören, in solchen Bildern zu schwelgen. Es ist verdammt unnatürlich, dachte er. Aus Furcht, jemand könne vorbeikommen, steckte er die Hände in die Taschen, um seinen Zustand zu verbergen. Er drehte sich um und lehnte sich an die Wand neben der Tür.
    Er unterdrückte seine lebhafte Fantasie und rief sich die Ereignisse des Tages und deren Folgen ins Gedächtnis zurück. Es gab wichtigere Dinge zu erledigen, ermahnte er sich, als egoistischen Wünschen nachzugeben. Er hörte das Klirren von Geschirr und straffte sich, um festzustellen, woher es kam. Er entdeckte Margaret, die auf Knien Scherben in ihre Schürze sammelte.
    Sie schniefte, und ihr winziger Schluchzer ging ihm zu Herzen.
    »Ah, Meggie, meine Rose«, beruhigte er sie und beugte sich zu ihr nieder. Sie sah ihn nicht an, und er hob ihr Kinn an. Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    »Ich weiß, es ist albern, aber als ich ihren Schrei und die Revolverschüsse hörte«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme, »da sank mir wahrhaftig das Herz in die Hose.«
    Er half ihr hoch, und sie zog das zerbrochene Geschirr vorsichtig an sich. »Ich glaube nicht, Meggie, dass sie wirklich die Absicht hatten, sie zu verletzen.«
    Sie fuhr zurück. »Um Himmels willen, Ramsey, sie haben versucht, sie umzubringen!«
    »Das war nur eine Warnung.« Seine ruhige Stimme klang besänftigend.
    »Vielleicht«, sagte sie. Doch es klang wenig überzeugt. »Aber seitdem wir unsere kleine Tess verloren haben, muss ich mir einfach Sorgen machen.« Ihre Unterlippe zitterte.
    »Oh, mein Mädchen, du liebst sie wohl sehr, nicht wahr?«
    Margaret nickte und lehnte sich an ihn, als sie das Gästezimmer verließen. »Sie ist alles, was ich habe«, murmelte Margaret, und Ramsey zog ein Taschentuch hervor und wischte ihr die Tränen ab. Wusste Penelope, von wie viel Liebe sie umgeben war?
    »Wie lange kennst du Penelope schon?«
    Margarets Blick ging zu Pennys Tür und dann zu Ramsey. »Ich habe sie praktisch aufgezogen.«
    Seine Züge verhärteten sich. Obwohl es in seinem Jahrhundert durchaus üblich war, dass Diener sich um die Kinder kümmerten, hatte er irgendwie geglaubt, dass es heutzutage anders war.
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich versprochen habe zu schweigen, aber sagen wir einfach, dass Penelope ein Recht darauf hat ... etwas distanziert Beziehungen gegenüber zu sein.« Einen Augenblick lang starrte sie ihn an. Dann lächelte sie. »Sie lebt ein wenig zurückgezogen, wenn Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.«
    »Doch, das habe ich schon bemerkt.«
    »Aber sie braucht Sie. Sie sind gut für sie. Das ist wahr, selbst wenn sie eher sterben würde, als es zuzugeben.«
    »Willst du damit sagen, Meggie, dass du mich besonders gern hast?« Er ergriff ihre freie Hand und beugte sich über sie, um sie zu küssen.
    »Ach, hören Sie auf«, sie entzog ihm ihre Hand. »Es fällt schwer, Sie nicht zu mögen, Ramsey O’Keefe.« Sie straffte sich und wandte sich zum Gehen. Dann blieb sie stehen und warf einen Blick über die Schulter zurück auf den großen Mann. »Ich nehme nicht an, dass Sie Ihr Zimmer schon so in Unordnung gebracht haben, dass es für mich etwas zu tun gäbe?« Sie nickte hinüber zu seinem Schlafzimmer.
    »Ich sorge schon seit vielen Jahren für mich selbst und sehe auch jetzt keinen Grund, das zu ändern.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte sie enttäuscht. Rams Schultern wurden von einem lautlosen Gelächter erschüttert, als er sie beobachtete, wie sie die Treppe hinaufstieg und dabei etwas von einer rücksichtslosen Polizei vor sich hin murmelte, die ihr eine Menge Putzarbeit hinterlassen hatte.
    Ram ging in sein Quartier zurück und fühlte sich plötzlich erschöpft. Er setzte sich auf das Bett und fiel nach hinten über, wobei er einen Arm ausstreckte. Seine Fingerknöchel schlugen an die Kiste, und er zuckte zusammen. Er richtete sich auf und zog seine Kiste näher heran. Als er sie verschlossen fand, ging er zu seiner Jacke und grub in den Taschen. Er kehrte mit einem

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