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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Träumereien seiner Retterin hineingeraten sein. Dann dachte er, daß es sicher äußerst reizvoll war, Charity Prescotts aufregenden Körper mit Sonnencreme einzureiben.
    „Das ist ein sehr schöner Traum", meinte er schließlich.
    „Ich weiß auch nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Es muß irgendwie mit den Sonneneruptionen zusammenhängen. Dylan kann mir das bestimmt erklären."
    Plötzlich wurde sie rot. Wie um alles in der Welt kam sie dazu, mit einem völlig Fremden über ihre persönlichsten Gedanken zu reden? Aber im Grunde war er ja gar kein Fremder für sie. Sie schien ihn durch ihre Tagträumereien regelrecht heraufbeschworen zu haben.
    „Glauben Sie an außersinnliche Wahrnehmung?" fragte Charity vorsichtig.
    „Selbstverständlich", erwiderte Starbuck, ohne zu zögern. Endlich einmal ein Gesprächsthema, das ihm vertraut war.
    „Also, ich habe Telepathie und ähnliche Dinge bislang immer für Schwindel gehalten", gestand sie.
    „Aber wie erklären Sie sich die Tatsache, daß ich genau in dem Moment an Sie gedacht habe, als Sie meine Hilfe brauchten? Es hat fast den Anschein, als wären wir auf irgendeine Art seelisch verbunden." Sie warf ihm einen raschen Seitenblick zu.
    „Hört sich fast an, als wäre ich reif für die Klapsmühle, was?"
    Noch ehe das Übersetzungsmodul ihm diesen umgangssprachlichen Begriff erläutern konnte, hatte er verstanden, was sie damit meinte.
    „Keineswegs. Ich bin mir sicher, es gibt noch viele Rätsel und Geheimnisse zu entschleiern."
    „Gut möglich", stimmte Charity nachdenklich zu und versank in grüblerisches Schweigen.
    Es wäre ein leichtes für Starbuck gewesen, ihre Gedanken zu lesen, doch dies entsprach nicht der sarnianischen Etikette. Es gehörte sich nicht, in die Gedankenwelt eines anderen einzudringen, ehe man dazu aufgefordert wurde. Aber trotz seiner guten Absichten passierte ihm bei dieser Frau immer wieder ein Ausrutscher.
    Er führte dies darauf zurück, daß er ohne ihre Hilfe beinahe gestorben wäre, und nahm sich vor, in Zukunft mehr Selbstdisziplin zu üben.
    Durch die Wärme des Kaminfeuers verbreitete sich der zarte, betörende Duft ihres Körpers im ganzen Raum. Starbuck trank seinen Kaffee und fand es auf einmal überhaupt nicht mehr so schlimm, daß er aus Versehen in Castle Mountain gelandet war.

5. KAPITEL
    Ein dumpfes Brummen, das vom Wald herkam, durchbrach die morgendliche Stille.
    „Das ist Dylan", kommentierte Charity den Lärm. Sie erhob sich, ging zum Fenster und sah ins Schneegestöber hinaus. Der Kater schaute kurz auf, doch als er merkte, daß er nichts zu fressen bekam, rollte er sich wieder auf Starbucks Schoß zusammen.
    Das Geräusch wurde lauter, und einen Augenblick später hielt ein schnittiges schwarzes Fahrzeug vor dem Haus, das Starbuck an düsenbetriebene Gefährte von Sarnia erinnerte.
    „Auch das noch."
    „Was ist denn?"
    „Er hat Vanessa mitgebracht."
    „Mögen Sie die Frau nicht?" Es war gar nicht nötig, ihre Gedanken zulesen - ihr Blick und die gerunzelte Stirn sprachen Bände.
    „Nein, eigentlich nicht", bekannte sie nach einigem Zögern. „Ehrlich gesagt, ich weiß im Grunde gar nicht, warum ich sie nicht leiden kann, sie hat mir nie etwas getan. Es scheint, daß sie meinen Bruder wirklich liebt, aber sobald sie das Zimmer betritt, habe ich so ein merkwürdiges Gefühl..."
    Charity schüttelte den Kopf. „Sie müssen ja wirklich denken, ich hätte sie nicht mehr alle,"
    Sicher, Charity Prescotts Abneigung gegen die Freundin ihres Bruders möchte mit logischen Argumenten nicht zu erklären sein, doch Starbuck hatte aus eigener Erfahrung gelernt, daß es manchmal recht nützlich sein konnte, sich auf den eigenen Instinkt zu verlassen.
    „Sie hängen wohl sehr an Ihrem Bruder, stimmt's?" erkundigte er sich.
    „Ja", entgegnete sie ernst. „Und ich wünsche ihm von ganzem Herzen", daß er eine Frau findet, die es ehrlich mit ihm meint und eine Familie mit ihm gründet."
    „Und Vanessa ist nicht die richtige?"
    „Nein. Wissen Sie", führte sie aus, „ich habe eine ziemlich gute Menschenkenntnis, die auch in meinem Beruf für mich lebenswichtig sein kann. Jedesmal, wenn Vanessa in meiner Nähe ist, spielt mein inneres Radarsystem verrückt."
    Starbuck war noch damit beschäftigt, den Sinn ihrer Worte zu entschlüsseln, als sie auch schon fortfuhr: „Aber das alles geht mich im Grunde ja gar nichts an."
    Wie aufs Stichwort flog die Küchentür auf, und Dylan und Vanessa stürmten herein, ein

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