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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Schwall eisiger Luft folgte ihnen. Dylan Prescott trug einen orangefarbenen Overall, der der Uniform sarnianischer Transportpiloten glich. Er überragte seine Schwester um einiges, und seine Augen waren von einem intensiveren Blau als Charitys.
    Überhaupt bestand keine besonders große Ähnlichkeit zwischen den Geschwistern.
    „Verdammt, draußen ist es so kalt, daß einem fast der ..." Als er Starbuck entdeckte, unterbrach sich Dylan mitten im Satz. „Guten Tag."
    Sein Tonfall war höflich, sein Blick spiegelte Neugier und Überraschung.
    Zu seinem Erstaunen verspürte Starbuck eine tiefe Befriedigung darüber, daß es nicht an der Tagesordnung zu sein schien, morgens fremde Männer bei Charity Prescott anzutreffen.
    Dylan zog den rechten Handschuh aus und streckte Starbuck die Hand hin.
    „Ich bin Dylan Prescott, Charitys Bruder."
    Starbuck setzte Spenser auf den Boden, erhob sich und schüttelte Dylans Hand.
    „Bram Starbuck."
    Dylans Begleiterin streifte ebenfalls die Handschuhe ab und betrachtete Starbuck, als sei er ein außergewöhnliches Versuchsobjekt aus ihrem Labor. „Vanessa Reynolds."
    Er nickte. „Ich weiß."
    Sie hob eine Braue. „Oh? Ich wußte gar nicht, daß ich schon so bekannt bin."
    „Ich kenne Ihren Namen nur, weil Charity mir gesagt hat, daß die Freundin ihres Bruders Vanessa heißt", erklärte Starbuck offen.
    „Ach so." Vanessa blickte zu Charity und verzog die rosa geschminkten Lippen zur Andeutung eines Lächeln. „Was hat sie Ihnen denn sonst noch so von mir erzählt?"
    „Ihr zwei seid bestimmt völlig durchgefroren", schaltete sich Charity hastig ein, so daß jeder im Raum spürte, daß ihr die Richtung der Unterhaltung nicht paßte.
    „Ihr bekommt jetzt erst einmal einen schönen heißen Kaffee."
    „Charity kocht phantastischen Kaffee", versicherte Starbuck.
    „Das mag ja sein, aber ich trinke lieber Kräutertee", entgegnete Vanessa und wandte sich an Charity. „Wenn du welchen hast."
    „Ich kann dir Kamillentee machen", erbot sich Charity, doch es klang nicht gerade begeistert, „Wunderbar." Vanessa warf Starbuck ein strahlendes Lächeln zu.
    „Ich vermeide es, meinen Körper mit künstlichen Aufputschmitteln zu belasten, das beeinträchtigt meine Konzentrationsfähigkeit, und das wiederum kann bei meiner Arbeit katastrophale Folgen haben."
    „Auf welchem Gebiet arbeiten Sie denn?" erkundigte sich Starbuck höflich.
    „Ich bin Wissenschaftlerin und beschäftige mich vorrangig mit genetischer Forschung."
    „Aha. Ein faszinierendes Aufgabenfeld." Da er aus einer Mischehe stammte, hatte sich Starbuck schon sehr früh für Genetik interessiert.
    „Dann arbeiten Sie sicher mit Dylan in seinem Laboratorium."
    „Ja, so ist es. Wir arbeiten zusammen." Vanessa tauschte einen Blick mit Charitys Bruder, der Starbuck verriet, daß ihre Beziehung wohl weit über die berufliche Ebene hinausging.
    „Das heißt, wir arbeiten unter einem Dach, aber jeder beschäftigt sich mit einem eigenen Projekt."
    Starbuck brannte darauf, mehr über Dylan Prescott aktuelles Arbeitsgebiet zu erfahren, und wollte gerade nachhaken, als Dylan sich sich nun an ihn wandte.
    „Woher kennen Sie eigentlich meine Schwester?"
    Seine vorhin noch so freundliche Miene war plötzlich regelrecht feindselig.
    „Ich habe Starbuck gestern draußen auf der Straße gefunden", schaltete sich Charity ein, während sie einen Kupferkessel mit Wasser für Vanessas Tee füllte.
    „Er war bewußlos und unterkühlt. Die meisten seiner Kleidungsstücke sind gestohlen, deshalb habe ich ihm ein paar von deinen Sachen geliehen."
    „Ja, richtig. Sein Pulli kam mir auch irgendwie bekannt vor", bestätigte Dylan, und auch wenn seine Stimme sanft klang, so betrachtete er Starbuck mit unverhohlenem Mißtrauen.
    „Was machen Sie eigentlich hier in unserer Wildnis, Mr. Starbuck?"
    „Bitte, lassen Sie das förmliche Mister weg."
    „Seine Freunde nennen ihn nur Starbuck", half ihm Charity und stellte den Kessel auf den Herd.
    „Ich weiß selbst nicht so genau, was ich hier tue", wich Starbuck aus, schließlich konnte er schlecht sein Geheimnis preisgeben.
    „Er hat Gedächtnisverlust", sprang Charity erneut ein.
    „Gedächtnisverlust." Dylan kniff die Augen zusammen und dachte nach. „Interessant."
    „Es ist verwirrend", ergänzte Starbuck. „Auch wenn ich nicht weiß, wie ich nach Castle Mountain gekommen bin, muß ich doch zugeben, daß ich schon von Ihnen gehört habe."
    „So, so." Dylan nahm die Tasse, die seine

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