Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fremde Zwang

Der fremde Zwang

Titel: Der fremde Zwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Elektron – damit existiert das Quant nicht mehr. Aber auch das Lichtwesen hat aufgehört zu existieren.“
    „Und Sie glauben, das funktioniert?“ zweifelte Gordon ohne jede böse Absicht. „Ich kann mir das nicht vorstellen.“
    „Dann warten Sie den morgigen Tag ab, Gordon. Sie werden eine Überraschung erleben. Die Infrarotwesen allerdings auch.“
    „Sind deine Strahlen für den Menschen gefährlich?“ erkundigte sich Ann.
    „Bei kurzer Bestrahlungsdauer nicht“, beruhigte sie Glenn. Er sah hinüber zu Henderson und Brenner, die noch als winzige Punkte am Horizont zu erkennen waren. „Das ist unser Glück.“
    Ann hatte den Blick bemerkt.
    „Was unternehmen wir in bezug auf die beiden?“ fragte sie.
    Glenn wandte sich zum Gehen.
    „Noch nichts. Morgen werden wir wissen, woran wir sind. Ann, bringe mir etwas zu essen in den Maschinenraum. Ich muß weiterarbeiten.“
    Gordon blieb allein in der Zentrale.
     
    *                 *
    *
     
    Am anderen Tage war Glenn fertig.
    „Ann, du bleibst in der Zentrale. Inspektor Gordon begleitet mich bis in die Schleuse. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß gerade dort eines der Wesen auf uns wartet. Ich lege die schützende Gummikombination an; die zweite behält Ann für alle Fälle.“
    „Und ich?“ machte Gordon hilflos. „Mich fressen die Raben.“
    „Kaum“, beruhigte ihn Glenn. „Und wenn, dann höchstens die Geister des Weltraums. Also, kommen Sie.“
    Gordon folgte ihm mit gemischten Gefühlen und betrachtete mit sehr wenig Vertrauen den verhältnismäßig kleinen Metallkasten, der harmlos auf dem Boden der Luftschleuse stand, mit der Anschlußdose durch ein gewichtiges Kabel verbunden.
    Glenn schloß blitzschnell die Luke zum Schiffsinneren. Die Außenluke schwang langsam auf.
    Glenn bückte sich und nahm den Kasten auf. Er nickte Gordon zu, nachdem er die präparierte Sichtscheibe der Gummikombination geschlossen und die Luftzufuhr reguliert hatte.
    Jeder der Männer wußte genau, was er zu tun hatte.
    Glenn würde die Metalleiter hinabklettern, das Kabel hinter sich herziehend. Gordon würde das Kabel in die vorgesehene Auslaßnute zwischen Lukenboden und Luke legen und diese schließen. Damit konnte kein Lichtwesen in das Schiff eindringen, denn auch hier dichtete der Klebstoff sicher ab.
    Glenn begann hinabzuklettern, als ein Geräusch ihn warnte.
    Er befand sich nur noch knapp zwei Meter über dem Boden, als oben in der immer noch offenen Luke Gordons Gesicht erschien. Der Inspektor grinste hämisch, machte eine schnelle Bewegung – und warf Glenn das Ende des Kabels zu. Es fiel herab, verschlang sich dabei und legte sich wie eine Schlinge um den Körper des bewegungslos verharrenden Technikers. Der war nicht auf das unerwartete Gewicht gefaßt, verlor den Halt und stürzte ab.
    Zum Glück fiel er weich und verletzte sich nicht. Der wertvolle Flirrgurisator erlitt ebenfalls keinen Schaden, denn Glenn hatte ihn fest an sich gepreßt gehalten.
    Oben stieß Gordon eine gemeine Lache aus.
    „Wir werden euch alle bekommen, Glenn Martin! Ob mit oder ohne schützenden Gummianzug, niemand entkommt uns. Wir wollen eine neue Welt aufbauen und werden sie aufbauen. Die Waffe ist nutzlos ohne Energie, und wenn ich jetzt die Luke schließe, werde ich in der Gestalt von Gordon auch das Mädchen überlisten. Sie, Glenn Martin, kommen zuletzt dran.“
    Dumpf schloß sich oben die schwere Luke.
     
    *                 *
    *
     
    An der Tür wurde heftig geklopft.
    Ann wandte sich um und wollte öffnen. Aber es überkam sie das seltsame, warnende Gefühl einer sich nähernden Gefahr. Sie zögerte.
    Es klopfte erneut, und dumpf kam Gordons Stimme zu ihr heran.
    „Öffnen Sie, sofort! Es ist dringend!“
    Schon streckte sie die Hand aus, um dem Befehl Folge zu leisten, als ihr der fremde Tonfall in der Stimme des Inspektors zu Bewußtsein kam.
    Gordon hatte niemals derart zu ihr gesprochen.
    „Was ist geschehen?“ sagte sie, nachdem sie den Bordlautsprecher eingeschaltet hatte. Nun war sie in der Lage, das Fremde in Gordons Stimme zu erkennen, falls es keine Einbildung war.
    „Glenn Martin befindet sich in größter Gefahr, wir müssen sofort helfen, öffnen Sie die Tür!“
    „Ich werde zuerst den Gummianzug anlegen“, vertröstete ihn Ann, der ein furchtbarer Verdacht kam. „Warten Sie solange!“
    „Nein, lassen Sie das! Es ist ohnehin sinnlos …“
    Ann erbleichte vor Schreck. Sollte Gordon tatsächlich …?
    Nun

Weitere Kostenlose Bücher