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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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bei ihm.«
    »Vielleicht hat er sich abgesetzt«, sagte der andere Polizist.
    »Warum sollte er?«, fragte Phosy. »Er hat einen bequemen Posten, auf dem er eine ruhige Kugel schieben kann.«
    »Aber er lag mit dem Sektionschef über Kreuz«, rief ihm der andere Polizist ins Gedächtnis.
    »Wir alle müssen mit Leuten zusammenarbeiten, die wir nicht riechen können. Deswegen macht man sich nicht einfach aus dem Staub, schon gar nicht hier, am Ende der Welt. So etwas tut man in der Stadt, wo man jede Menge Möglichkeiten hat.«
    »Er könnte auf die Jagd gegangen sein«, gab Daeng zu bedenken.
    »Gut möglich«, sagte Phosy. »Dann müsste er demnächst zurückkommen. Es wird bald dunkel. Andererseits könnte er natürlich auch tot sein.«
    Sie starrten ihn entgeistert an.
    »Warum?«, fragte Daeng.
    »Angenommen, Genosse Buaphan hat sich ein neues Opfer ausgeguckt. Vor vierzehn Tagen war er hier und hat die Vorarbeit geleistet, das Fundament gelegt, wenn Sie so wollen. Jetzt braucht er bloß noch in das Dorf seines nächsten Opfers zu fahren. Aber wie üblich ist ihm dabei jemand im Weg. Er hat zum wiederholten Mal versucht, den Fahrer loszuwerden, ohne Erfolg. Denn der weiß als Einziger, wann Buaphan den Laster genommen hat. Er ist der einzige Zeuge. Das Verhältnis zwischen ihnen ist ohnehin gespannt, und Buaphan weiß, dass der Fahrer ihn mit Freuden ans Messer liefern würde, wenn er von den Morden Wind bekäme. Der Mann ist ein Risikofaktor, darum lässt der Genosse ihn verschwinden. Er setzt sich in den Laster, bringt sein nächstes Opfer um, und nach dem Ende des Einsatzes meldet er seinem Vorgesetzten, der Fahrer hätte das Weite gesucht. Wer wollte ihm das Gegenteil beweisen? Das ist der logische nächste Schritt. Vielleicht hat er vor ihm ja schon andere Fahrer beseitigt. Wir könnten bei …«
    Der Schrei einer Frau riss ihn aus seinen Gedanken. In den Bergen diente ein solcher Schrei nicht etwa dazu, Alarm zu schlagen, sondern sollte in erster Linie Aufmerksamkeit erregen. Sie stürzten aus der Hütte. Die schwächelnde Sonne hatte den Himmel purpurrot gefärbt, und im Dämmerlicht sahen sie den Jeep auf der Lichtung und daneben die Frau des Mannes. Sie deutete zum Ende des Pfades, wo drei unterernährte Kinder wie Markierstäbe am Straßenrand standen.
    »Wer ist das?«, fragte Phosy.
    »Unser Nachwuchs«, antwortete der Mann stolz. Die Kinder sprangen auf und ab und winkten die Polizisten zu sich.
    »Sieht ganz so aus, als ob sie etwas gefunden hätten«, sagte Daeng.
    »Und wenn es nicht die Leiche des Fahrers ist, verspeise ich den Laster und fange mit den Rädern an«, verkündete Phosy.
    Sie gingen den Hügel hinab und überquerten die Lichtung. Die Kinder warteten am Straßenrand. Sie hatten einige der Pflanzen plattgetreten und so eine kleine Schneise durch das Dickicht geschlagen.
    »Bom musste mal pinkeln«, sagte der älteste Junge. Er war ungefähr zehn. »Sie hat es gefunden.«
    Bom war halb so alt wie er. Sie lächelte und winkte Daeng. Wenn sie tatsächlich eine Leiche gefunden hatte, überlegte Phosy, wirkte sie dafür recht entspannt. Er schlug sich in die Büsche, ehe Madame Daeng ihm zuvorkommen konnte. Nach nur vier Metern stieß er auf einen Stapel Zweige. Er ging auf die Knie und räumte sie vorsichtig beiseite. Daeng und die beiden Beamten waren ihm gefolgt und starrten ihm über die Schulter. Noch bevor er alles Laub beseitigt hatte, sahen sie, was sich darunter verbarg.
    Daeng schlug sich die Hände vor den Mund und schnappte nach Luft. »Ach du Scheiße. Ach du Scheiße.« Sie drehte sich um und lief an den jungen Polizisten vorbei zurück zur Straße.
    »Ist das nicht die Triumph des Doktors?«, fragte einer der beiden.
    Das Motorrad lag unter den abgebrochenen Zweigen. Der linke Seitenspiegel war zertrümmert.
    »Ja«, erwiderte Phosy und glitt mit der Fingerspitze über einen dunklen Fleck am Sattel.
    »Das ist kein Benzin, nicht wahr?«
    »Nein, mein Junge. Das ist Blut.«
    Das glückliche Paar brach in die Flitterwochen auf. Es war zehn Uhr abends, und das endlose Hochzeitstheater war vorbei. Die Dorfbewohner hatten Phan und die Braut auf Sänften zur Schule getragen. Mit Tradition hatte das nichts zu tun. Der Dorfvorsteher war auf diese bescheuerte Idee gekommen. Entlang der Strecke hatten sie Lampions aufgehängt, und die Leute hatten gesungen und ramwong getanzt. Die Schule hatten sie herausgeputzt wie den verdammten Präsidentenpalast. Die Idioten hätten ihr bisschen

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