Der frühe Vogel kann mich mal: Ein Lob der Langschläfer (German Edition)
kenne.« Genauso kann man sicher sein, dass sie sich mit Tierschutz auskennt, wenn sie durch eine Aktivisten-Gala führt. »Natürlich mache ich das auch, weil ich mich weiterentwickeln möchte. Sich neue Arbeitsfelder zu erschließen ist nicht nur angesichts der Medienkrise, sondern auch für die persönliche Entwicklung ratsam.« Um am Ball zu bleiben, nimmt die Moderatorin regelmäßig Sprechunterricht oder besucht Kamera-Coachings. »Man kann nie auslernen, und man putzt Fehler, die sich eingeschliffen haben, wieder aus.« Ein Training, das auch für Einsteiger geeignet ist, denn: »Welcher Meister ist schon vom Himmel gefallen? Dabei kann man auch sehen, ob man wirklich Talent hat oder einfach nur ›Irgendwas-mit-Medien‹ machen möchte.«
Wie wird man überhaupt Moderatorin? »Am besten ist, man versucht sich bei kleineren Veranstaltungen. Schulfeste, Familienfeiern – alles zählt, und das nimmt man dann auf. Oder man stellt sich vor eine Digicam und versucht, in die Kamera zu reden.« Dann sucht man sich eine Agentur. »Die findet man im Netz. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die zwei, drei gute Namen vertritt. Dann ruft man dort an. Dafür braucht man ein dickes Fell: Absagen soll man nicht persönlich nehmen. Ich etwa würde eher für die Unterhaltungsschiene als für ein Nachrichtenformat gecastet werden. Wenn die Agentur aber schon mehrere meines Typs vertritt, dann ist klar, dass die mich nicht auch noch nehmen.«
Hier die Adresse einiger Moderatorenagenturen, bei denen Sie sich bewerben können:
Pool Position Management GmbH
Eifelstraße 29
50677 Köln
0221 9318060
www.pool-position.net
Nowak Communications GmbH
ABC-Straße 38
20354 Hamburg
040 3499993
www.nowak-communications.de
BWM Communications GmbH
Grimmstraße 4/1. OG
80336 München
089 56823285
www.bwm-com.com
3Steps2heaven
Sonnenstraße 8
80331 München
089 30668820
www.3steps2heaven.de
Gastronomie
Wenn die Lerche Feierabend macht, dann will sie zwar nicht immer, aber ab und zu doch etwas erleben. Meist geht sie aus. Schön essen, hin und wieder ordentlich feiern – egal, Hauptsache Abstand von der öden Arbeitsroutine finden. Doch was für die Frühaufsteher und Frühfeierabendmacher bloße Zerstreuung bedeutet, ist für das Eulen-Lager Vergnügen aus Berufung. In Kneipen, Bars, Restaurants, Hotels oder Clubs können Nachtmenschen ihre Neigung, die Nacht zum Tage zu machen, voll ausleben – und dabei sogar noch Karriere machen.
Der Barkeeper
»Martini gerührt und nicht geschüttelt – wenn gerade ein James-Bond-Film im Kino läuft, steigen die Martinibestellungen rapide. Dann hat jeder Lust auf ein bisschen Bond am Tresen, besonders die Männer.« Uwe Christiansen zählt zu den besten Barkeepern Deutschlands. Seine Meriten erwarb er sich in Hotels und Bars der großen weiten Welt: In Kapstadt stand er im Charlie Parkers hinterm Tresen, im griechischen Kalithea leitete er die Bar des Athos Palace Hotels , in Seattle mixte er auf der MSY Wind Spirit und auf den Luxuslinern MS Hamburg oder der MV Queen Elizabeth servierte er einem illustren Publikum seine bunten Kreationen. Als Barchef von Hamburgs berühmtem Angie’s Nightclub brachte er schließlich die Atmosphäre der klassischen amerikanischen Cocktailbar in die Stadt. »Ich war der erste echte Barkeeper«, erzählt Christian nicht ohne Stolz.
Sechs Jahre lang rührte und schüttelte Christiansen hier Drinks an, dann kam ein Angebot, das so leise war, dass Christiansen es beinahe überhört hätte: »Nach dem Aus des legendären Mayer Lansky’s ist in das gleiche Lokal das Knickerbocker eingezogen, und die Betreiber haben es verrissen. Sie fragten mich dann, ob ich jemanden kenne, der das übernehmen könne. Erst drei Tage später ging mir auf: Ich! Ich könnte das machen. Das war zwar keine Toplage, aber für ein Topkonzept braucht man auch keine Toplage. Ich hab zugesagt.« Mit der Bürokratie gab es keine Probleme. »Ich bin zum Gesundheitsamt gegangen und hab einen Frikadellen-Schein gemacht – das ist eine Hygienebelehrung.« Schwieriger war die Finanzierung. »Zum Glück hatte ich etwas gespart, dadurch hatte die Bank mir vertraut und mir Sicherheiten gegeben.«
1997 war Christiansen sein eigener Chef. 1998 bekam er den ersten wichtigen Preis: Der Playboy kürte das Christiansens zur »Bar des Jahres«. Seitdem wollen dort nicht nur Möchtegern-James-Bonds auf ihre Kosten kommen. Der Laden boomte, Christiansen musste expandieren: 2003
Weitere Kostenlose Bücher