Der Frühjahrsputz
in weiser Voraussicht eine Jalousie bearbeiten sollen, doch das konnte er morgen noch tun aber sie würden vielleicht durch das Zimmer zurückkommen, wenn Nick nach Hause ging; deshalb blieb er dort stehen und schaute in einen leeren Raum. In diesem Augenblick kamen sie hinein und gingen in Richtung Küche. Leise schlüpfte er in den Garten, um durch die Spitzengardinen des rückwärtigen Fensters zu spähen. Nick öffnete einen Schrank. Quinn hielt ihre Handgelenke unter fließendes Wasser. Es versetzte ihm einen Stich, als ihm klar wurde, dass er ihr mehr weh getan hatte, als ihm bewusst gewesen war. Hätte sie ihm doch nur zugehört, dann hätte er ihre Hände nicht so brutal gepackt. Irgendwie war alles außer Kontrolle geraten. Voller Hass starrte Bill den Hund an, der sich auf die Hinterbeine gestellt hatte, um zu sehen, was Quinn tat. Mit diesem blöden Köter hatte alles angefangen.
Nick holte eine Kiste aus dem Schrank hervor und stellte sie auf die Anrichte. Er griff nach einem blaukarierten Handtuch, und als Quinn ihm ihre Hände entgegenstreckte, tupfte er sie vorsichtig trocken. Es schnürte Bill die Kehle zusammen. Er sollte derjenige sein, der Quinn tröstete, nicht Nick, der alte Freund, der sie später nicht in den Armen halten konnte. Freunde waren wichtig, er war froh, dass sie Nick hatte, aber es wäre besser gewesen, wenn Nick heute Abend nicht dort gewesen wäre. Dann wäre Quinn mit zu ihm nach Hause gegangen, und er hätte ihre Hände trocknen können.
Nick öffnete die Kiste, nahm eine Rolle Gaze heraus und begann, eines ihrer Handgelenke damit zu umwickeln, wobei er seinen Kopf ganz dicht an ihrem hielt, um zu sehen, was er tat. Zu dicht. Wenn jemand die beiden sah, konnte diese Nähe einen merkwürdigen Eindruck erwecken, auch wenn es nur der gute alte Nick war. Der widmete sich nun dem anderen Handgelenk und legte die Gaze sorgfältig darum. In diesem Moment sagte Quinn etwas zu ihm, und er lachte auf. Er stand viel zu nahe bei ihr.
Bill runzelte die Stirn. Sie sollte vorsichtig sein. Nick könnte auf falsche Gedanken kommen.
Nick hatte die Gaze nochmals aufgenommen und wickelte sie nun einmal um ihr eines Handgelenk - das machte keinen Sinn, schließlich war es bereits bandagiert dann um das andere, so dass er sie durch eine lockere Schlinge zusammenband. Dabei sah er ihr in die Augen und lachte. Quinn hob die Arme, und Nick schlüpfte darunter hindurch, und als er sich wieder aufrichtete, schlang sie die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
Der Rest der Gazerolle wickelte sich von ihren Handgelenken ab und fiel zu Boden. Bill konzentrierte sich auf das Baumwollband, das sich über Nicks Rücken abwärts schlängelte, und versuchte nicht hinzusehen, wie Quinn zu Nick auflachte, wie sie sich an ihn drückte, wie Nicks Hände zu ihren Hüften glitten - Bills Kopf dröhnte bevor er sie plötzlich leidenschaftlich küsste. Das war nicht der Kuss eines Freundes, sondern der eines Liebhabers. Sie liebten sich. Nick küsste sie innig, die Hände auf ihrem Po, hinten in ihre Jeans geschoben, während ihre Hände nach Nicks T-Shirt griffen- das war noch schlimmer, Bill spürte, wie die Luft aus seinen Lungen wich - und sich festklammerten, als wolle sie es ihm vom Leibe reißen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, zog Nick Quinn in Richtung Treppe. Nick küsste seine Quinn, dazu hatte er kein Recht, und dieser blöde Hund tänzelte um sie herum -
Erst als sie verschwunden waren, etliche Minuten waren vergangen, vielleicht auch ein paar Stunden - Bill hatte jegliches Zeitgefühl verloren - wurde ihm klar, dass seine Schreie lautlos gewesen waren und sich nur in seinem Kopf abgespielt hatten.
Quinn sah zu, wie Nick sich aus seinem T-Shirt schälte. Er hatte einen solch tollen Körper, und gleich würde er ihr gehören. Wieder. Nur, dass sie ihn diesmal berühren konnte. Nick über ihr, in ihr, um die üblen Erinnerungen wegzuwischen. Sie dachte an Bill, und kurz überlief es sie eiskalt, bevor sie den Gedanken beiseite schob. Nick war hier. Sie war in Sicherheit. »Beeil dich«, sagte sie.
»Schhhh.« Nick sah zu der geschlossenen Tür zurück. »Wecke Joe nicht auf. Mir wäre es lieber, er käme nicht herein und würde sich hier auf einem Stuhl postieren.«
Er streifte seine Jeans ab. Er sah göttlich aus. »Ich bin verrückt nach deinem Körper«, flüsterte sie. »Komm her.«
»Du gehst ganz schön ran.« Er schlüpfte unter die Decke und schlang die Arme um sie. Sein Körper
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