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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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setzte sich an den Esstisch aus furniertem Fichtenholz.
    Lieber Bill , schrieb sie.
    Und weiter? Natürlich war sie wütend auf ihn wegen des Hundes, aber eine kurze Nachricht hatte er verdient. Nach zwei Jahren hatte er definitiv eine kurze Nachricht verdient.
    Ich ziehe aus.
    Ja, das klang gut. Kurz und präzise.
    Es ist nicht nur wegen Katie ...
    Aber es hatte viel damit zu tun. Er hatte ihr einfach ihren Hund genommen, als zähle das, was sie wollte, gar nichts. Er dachte, sie würde darüber hinwegkommen. Er kannte sie überhaupt nicht.
    ... aber die Sache mit Katie hat mir klargemacht, dass wir beide uns völlig fremd sind.
    Klar, das war vermutlich ihre Schuld. Sie hatte nie wirklich dafür gesorgt, dass er sie wahrnahm, sie hatte nie gesagt, »Damit bin ich nicht einverstanden«, nie gesagt, »Ich will wirklich einen Hund«, während sie all die, die sie aufgelesen hatte, an andere abgab. Es war tatsächlich ihre Schuld. Sie konnte nicht mit ihm zusammenbleiben, erst recht nicht nach dieser Geschichte mit dem Tierheim, aber sie brauchte deshalb nicht gemein zu werden, bittere Gefühle auszulösen und die Dinge für alle Beteiligten noch schwieriger zu machen.
    Dies alles ist meine Schuld, weil ich niemals ehrlich zu Dir war, aber ich habe erkannt, dass wir zu verschieden sind. Mit uns hätte es niemals funktioniert.
    Das hörte sich gut an, vernünftig. Viel mehr fiel ihr auch nicht ein, also kritzelte sie den Brief schnell zu Ende - ich ziehe zu Mom und Dad, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Meine Bücher werde ich später abholen und dann den Schlüssel hierlassen. Beinahe hätte sie aus Gewohnheit mit Love, Quinn unterschrieben, hielt dann jedoch inne. Sie liebte ihn nicht. Sie hatte ihn nie geliebt. Sie hatte ihn gerne genug gehabt, um bei ihm zu bleiben, weil sie ihn nicht abstoßend genug fand, um ihn zu verlassen. Wie traurig.
    Also unterschrieb sie nur mit Quinn , verließ die Wohnung und ging die Treppe zu Nick und Katie hinunter, ein wenig schuldbewusst, aber hauptsächlich erleichtert darüber, dass dieser Abschnitt ihres Lebens endgültig abgeschlossen war.
    Nick half Quinn dabei, ihre Möbel in der Garage der McKenzies abzuladen, und blieb dann wider besseres Wissen noch auf ein Bier, um ihr Gesellschaft zu leisten, bis ihre Eltern nach Hause kämen. »Sie können jeden Augenblick hier sein«, hatte Quinn gesagt, als sie ihn bat zu bleiben. » Ich kann es gar nicht erwarten, ihnen diese Neuigkeit zu erzählen.«
    »Werden sie sich aufregen?« Er folgte ihr in die Küche und versuchte, nicht auf ihren Hintern zu starren. Ihre Jeans saß zu eng.
    Es war ihm nie zuvor aufgefallen, aber ihre Jeans war eindeutig zu eng. Ein Wunder, dass die Männer auf der Straße nicht über sie herfielen.
    »Nun ja, sie hatten sich daran gewöhnt, Bill und mich zusammen zu sehen.« Quinn ließ den letzten Müllsack mit ihren Kleidungsstücken in der Küche ihrer Mutter auf den Boden fallen, wo Katie ihn genauso beschnüffelte wie die anderen acht, offensichtlich misstrauisch, dass eine Gefahr darin lauere. »Ich bin nicht sicher, ob sie mich ohne ihn überhaupt sehen können. Nach zwei Jahren mit ihm glaube ich, dass mich überhaupt niemand mehr wahrnimmt, jedenfalls nicht so, wie ich wirklich bin. Nehmen wir dich zum Beispiel.«
    Nick erstarrte einen Augenblick bei dem Griff nach einem Bier aus dem Kühlschrank. »Lass mich da raus.« Er schraubte den Drehverschluss ab und stieß die Tür mit der Schulter zu.
    Quinn lehnte sich gegen die Anrichte und verschränkte ihre Arme, so dass der rote Pullover über ihren Brüsten spannte, während sie ihm missbilligende Blicke zuwarf. »Ich wette, du hast mich dein ganzes Leben lang als Zoës Schwester oder als Freundin irgendeines Mannes betrachtet.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Das müsstest du eigentlich besser wissen.« Er zumindest wusste es besser, auch wenn er darüber nicht nachdenken wollte.
    »Als Zoë noch hier war, war das etwas anderes.« Quinn ging an ihm vorbei zum Kühlschrank. »Ich konnte verstehen, dass mich niemand wahrnahm, als Zoë noch hier war.«
    Ein Gentleman hätte dies abgestritten, aber es entsprach der Wahrheit. Zoë war perfekt gewesen, exotisch, ihr kleines Fuchsgesicht umrahmt von einer wilden, naturkrausen Mähne, die ihr auf die Schultern fiel und deren Rot so dunkel war, dass sie im Sonnenlicht beinahe schwarz schimmerte.
    »Ich habe mich daran gewöhnt.« Quinn nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. »Aber man sollte doch

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